2024-06-14T14:12:32.331Z

Vereinsnachrichten
Frank Müller, Trainer des SV Rhenania Bessenich , Foto: maGro/Düster
Frank Müller, Trainer des SV Rhenania Bessenich , Foto: maGro/Düster

Die Absteiger ziehen Bilanz

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Alle drei Absteiger der Fußball-Bezirksliga 3 kommen aus dem Fußballkreis Euskirchen. Der SSV Weilerswist, Rhenania Bessenich und die SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim ziehen Bilanz und blicken unterschiedlich in die Zukunft.

Kreis Euskirchen. Für die Euskirchener Vertreter war die abgelaufene Spielzeit in der Fußball-Bezirksliga eine Saison zum Vergessen. Mit der SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim, dem SSV Weilerswist und dem SV Rhenania Bessenich kommen alle drei Absteiger aus dem einwohnerärmsten Kreis der Staffel 3.

Nun beginnen bei den drei Absteigern die Planungen für die kommende Saison. Die Ambitionen sind dabei vollkommen unterschiedlich. So hat sich der SSV Weilerswist einen Mittelfeldplatz in der Kreisliga A zum Ziel gesetzt. „Die Bezirksliga war für uns ein schönes Abenteuer, aber das müssen wir nicht jedes Jahr haben”, erklärt der SSV-Vorsitzende Wolfgang Röseling. Die wichtigsten Personalien haben die Weilerswister schon geklärt: Die bisherigen A-Junioren-Trainer Uli Schorn und Rüdiger Büscher werden das scheidende Trainergespann Michael Tummers und Christian Müller beerben. Büscher ist der Vater der SSV-Spieler Björn und Sven. „Wir sind froh, eine interne Lösung gefunden zu haben”, sagt Röseling. Und auch die Neuzugänge werden überwiegend aus den eigenen Reihen kommen: Gleich acht A-Junioren bekommen die Chance, sich in der anstehenden Vorbereitung für die erste Mannschaft zu empfehlen. „Wir möchten dem Nachwuchs jetzt die große Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren”, meint das Weilerswister Vorstandsmitglied. Der Zukunft blickt Röseling trotzdem etwas pessimistisch entgegen: „Im Euskirchener Kreis gibt es insgesamt zu wenige talentierte Nachwuchskräfte. Da können wir mit den anderen Kreisen kaum konkurrieren.”

Das sieht der Bessenicher Obmann Ralf Gesenberg anders: „Ich glaube, dass der Abstieg dreier Euskirchener Vertreter eher zufällig war.” Dementsprechend wollen die Bessenicher dieses Missgeschick auch möglichst schnell wieder reparieren. „Es wird in der nächsten Saison einige Mannschaften geben, die in der Kreisliga A um den Aufstieg mitspielen wollen — eine davon sind wir”, meint Gesenberg.

Dafür hat Rhenania Bessenich seinen Trainer Frank Müller gehalten, zudem sind mit David Kotter (Kaller SC), Murat Poliku, Andreas Chartschenko (beide SV Zülpich) und Justin Zansen (VfR Vettweiß) die ersten Neuverpflichtungen schon unter Dach und Fach. Den Verein verlassen werden dagegen Kapitän Dustin Oellers (SV SW Nierfeld) und Roger Hillius (SV SW Stotzheim). „Das ist natürlich schade, aber wir konnten die Wechselabsichten der beiden nicht verhindern”, erklärt Gesenberg. Am Ziel, möglichst schnell den Wiederaufstieg zu schaffen, ändert dies allerdings nichts.

Die SG Sportfreunde 69 musste unmittelbar nach Saisonschluss bereits die erste Hiobsbotschaft hinnehmen: Nico Hohn, der als Nachfolger des Trainers Horst Bartz eigentlich schon zugesagt hatte, sagte den 69ern überraschend ab. „Das tut mir zwar sehr leid. Aber ich denke, dass es so fairer ist. Denn aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen hätte ich mich nie zu 100 Prozent auf den Trainerposten konzentrieren können”, erklärt Hohn.

Bei der Suche nach Bartz\' Ersatz, der den Klub vor vier Jahren übernommen und von der Kreisliga B bis in die Bezirksliga geführt hatte, sind die Marmagener Verantwortlichen inzwischen fündig geworden: Ab sofort trägt Thomas Dümmer die sportliche Verantwortung. Er trainierte zuletzt den A-Ligisten SG Mutscheid-Effelsberg. Sein alter Verein hatte das Team bekanntlich im Januar aus dem Spielbetrieb zurückgezogen, weil aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr genügend Akteure zur Verfügung gestanden hatten.

„Wir hatten vor der Saison natürlich nicht damit gerechnet, dass wir in der Bezirksliga nur zwölf Punkte holen und abgesteigen würden”, sagt Theo Schruff, der Fußball-Abteilungsleiter der Sportfreunde. „Aus meiner Sicht hatte die Mannschaft genügend Potenzial. Aber leider mussten wir aus den verschiedensten Gründen viele Ausfälle verkraften, die wir einfach nicht kompensieren konnten.”

Für die kommende Saison konnte die SG 69 gleich 16 Spieler halten. Dazu stoßen sieben Akteure, die mit der Reserve den Aufstieg in die Kreisliga B feierten und drei A-Junioren, die zum Frühsenior erklärt werden sollen. „Wir wollen in der A-Klasse eine gute Rolle spielen, aber ich denke, dass der Wiederaufstieg nicht realistisch ist. Wir stellen uns auf ein Übergangsjahr ein”, meint Schruff.

Dabei verweist er auf die Abgänge einiger Leistungsträger. Torhüter Kilian Nelles hat es beruflich nach Trier verschlagen und die beiden Mittelfeldspieler Thilo Bauer sowie Fabian Esser haben sich dem bisherigen Ligarivalen Kaller SC angeschlossen. Ferner müssen die beiden Offensivkräfte Andreas Krauth und Jan Seidenfaden eine verletzungsbedingte Pause einlegen. Dazu gesellen sich noch die Brüder Felix und Maximilian Schröder, die aufgrund beruflicher Verpflichtungen nur noch im Notfall einspringen möchten.

Aufrufe: 028.6.2013, 14:11 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Marc Bädorf und Thorsten JAutor