2024-04-25T14:35:39.956Z

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Michael Sattler trieb sein Team immer wieder nach vorne Foto: Eibner
Michael Sattler trieb sein Team immer wieder nach vorne Foto: Eibner

Der VfL Herrenberg landet den großen Coup

Das erste Relegationsspiel in die Landesliga gewonnen +++ Video zum Spiel

Die Reise geht weiter für den VfL Herrenberg in der Relegation zur Landesliga: Gestern Abend hat der Zweite der Bezirksliga Böblingen/Calw im Stadion in Horb in der ersten Runde der Aufstiegsspiele die SG Herzogsweiler-Durrweiler, Vertreter des Bezirks Nördlicher Schwarzwald, mit 2:1 besiegt. Michael Heldmayer und Jona Wörner waren die Torschützen des VfL.

Sofort an die Regeneration gedacht

Herrenbergs Trainer Michael Sattler ballte die Fäuste, schrie seine Freude heraus: Soeben hatte Schiedsrichter Richard Milz (RV Neufra) die Partie zwischen der SG Herzogsweiler-Durrweiler und dem VfL Herrenberg abgepfiffen. Die Herrenberger siegten mit 2:1 und haben somit die erste Runde in der Relegation zur Landesliga überstanden. Am kommenden Samstag stehen die Herrenberger im nächsten Relegationsspiel dem FV 08 Rottweil gegenüber, die Partie wird um 15.30 Uhr in Wellendingen angepfiffen. „Bei uns geht es sofort mit der Regeneration weiter“, sagte Herrenbergs Trainer Michael Sattler, dessen Team drei Begegnungen in den vergangenen sechs Tagen absolviert hat.

"Jeder hat gebissen"

Sven Schlayer stand in der Herrenberger Startelf, ebenso Valmir Mustafa, Lukas Rähle und Mark Betsch. Die Physiotherapeuten des VfL Herrenberg haben in den Tagen vor dem Relegationsspiel offenbar ganze Arbeit geleistet und die angeschlagenen Spieler des VfL waren jedenfalls rechtzeitig wieder fit. Die Motivation der Akteure, an dieser besonderen Partie teilzunehmen, hat sicherlich ebenso zur Genesung beigetragen. Sattler: „Jeder hat gebissen und sich eingesetzt. Ich bin mit der gesamten Mannschaft absolut zufrieden.“

Patrick Stoll sorgt für Gefahr

Zunächst aber hatte dieses Quartett wie die restlichen Spieler des VfL Herrenberg große Probleme, in die Partie zu kommen. Die Herrenberger agierten nervös, unsicher, unkonzentriert. „Man hat die Anspannung gespürt. Es war eben doch kein normales Spiel“, sagte Sattler. Die SG Herzogsweiler-Durrweiler wirkte jedenfalls zunächst präsenter, agiler und engagierter in den Zweikämpfen. Entsprechend mehr Ballbesitz hatte die Mannschaft aus dem Bezirk Nördlicher Schwarzwald. Vor allem über den schnellen Patrick Stoll, der auf der linken Außenbahn in der Anfangsphase immer wieder die Duelle gegen Julian Akaltun für sich entschied, initiierte die SG gefährliche Angriffe. Patrick Stoll zog einige gute Flanken in den Strafraum der Herrenberger, fand dort aber keinen Abnehmer. Hier machte sich das Fehlen von SG-Spielertrainer und Torjäger Dein Smajovic bemerkbar, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Der 31-Jährige spielte am vergangenen Wochenende erstmals wieder eine Partie über 90 Minuten, nachdem er wochenlang aufgrund eines Haarrisses im Mittelfuß ausgefallen war. „Mir hat die Fitness gefehlt. Für 90 Minuten reichte die Luft nicht. In den ersten Minuten des Spiels waren wir besser, Herrenberg hatte insgesamt mehr Spielanteile“, sagte Smajovic nach dem Abpfiff.

Keeper Pascel Ziefle war gut beschäftigt

Nach einer Viertelstunde kamen die Herrenberger besser in die Partie, sie gewannen nun mehr Zweikämpfe und trugen ihre Angriffe zielstrebiger vor. Die erste große Möglichkeit hatte der VfL allerdings in der Anfangsphase in der siebten Minute, sie war ein Zufallsprodukt. Michael Züfle, Co-Spielertrainer der SG, schoss seinen Mitspieler Matthias Dieterle an. Der Ball prallte Marvin Kennke vor die Füße. Der Herrenberger Offensivmann lief noch ein paar Schritte in Richtung Tor der SG. Sein Schuss war aber zu unplatziert, Torwart Pascal Ziefle wehrte die Kugel zur Ecke ab. In der 19. Minute kam Valmir Mustafa frei zum Schuss, er verzog deutlich. In der 23. Minute verfehlte ein Schuss von Marvin Kennke aus 25 Metern knapp das Tor, in der 24. Minute grätsche Jona Wörner nach einem Querpass den Ball in Richtung Tor, allerdings mit zu geringem Tempo, Keeper Ziefle nahm die Kugel problemlos auf. Die Herrenberger waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, schlugen daraus aber kein Kapital. Sattler: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, müssen aber zur Pause führen.“

Die Entscheidung: Der VfL Herrenberg bejubelt das 2:1 von Jona Wörner in der 86. Minute   Eibner
Die Entscheidung: Der VfL Herrenberg bejubelt das 2:1 von Jona Wörner in der 86. Minute Eibner

Zwei Abseitstore

In der zweiten Hälfte jubelte die SG Herzogsweiler-Durrweiler in der 53. Minute, nachdem Patrick Stoll den Ball im Tor versenkt hatte. Er stand aber nach Ansicht des Unparteiischen ebenso im Abseits wie in der 62. Minute David Bauendahl. Auch hier pfiff der Referee kein Tor. Der Anhang der SG war mit den beiden Entscheidungen des Gespanns nicht einverstanden und tat dies auch deutlich kund. In der 66. Minute jubelten auf der anderen Seite dann die Herrenberger – und sie hatten auch allen Grund dazu. Michael Heldmayer schoss nach einer feinen Kombination aus kurzer Distanz das 1:0 für den VfL. Ab der 75. Minute schwanden den Spielern der SG die Kräfte. Immer wieder lag ein Akteur des VfL-Gegners mit Krämpfen auf dem Boden. „Wir hatten zuletzt viele angeschlagene Spieler und teilweise nur sieben oder acht Mann im Training. Das hat man gemerkt“, erläuterte Smajovic.

Elfmeterverdächtiges Foulspiel von Ulmer

Die SG steckte trotz der körperlichen Defizite nicht auf, und in der 81. Minute schoss Smajovic den Ausgleich, sein Schuss aus 15 Metern wurde noch abgefälscht. Die Herrenberger schüttelten sich kurz ob des 1:1, dann schlugen sie zurück: In der 86. Minute traf Jona Wörner zum 2:1. Er kurvte vom rechten Flügel nach innen und zog dann mit seinem starken linken Fuß aus 16 Metern ab. Diesem Treffer ging eine taktische Maßnahme von Sattler voraus: Wörner kam auf der linken Angriffsseite zunächst nicht zurecht, daher stellte ihn der Herrenberger Coach auf den rechten Flügel. Das Siegtor war das Resultat. In der vierten Minute der Nachspielzeit forderte die SG einen Elfmeter, nachdem Herrenbergs Keeper Daniel Ulmer nach einem langen Ball das Tor verließ und mit Gerhard Melewzik zusammenprallte. „Der Torwart hat unseren Spieler und nicht den Ball getroffen“, monierte Smajovic. „Ich kann dazu nichts sagen. Glück gehört halt auch dazu“, meinte Sattler.

Aufstellung

SG Herzogsweiler-Durrweiler: Ziefle, Heggenberger, Stoll, Melewzik, Gall, Dieterle, Bauendahl (64. Smajovic), Hering (80. Rasljanin), Schmidt, Züfle, Joswig
VfL Herrenberg: Ulmer, Betsch, Gärtner, Akaltun (75. Gack), Mustafa, Heldmayer, Kennke (90. + 1 Ersoy), Schlayer (90. +3 Bellahica), Rähle (70. Kanjo), Wörner, Ceesay
Schiedsrichter: Richard Milz (FV Neufra)
Zuschauer: 400

Video zum Spiel

Die Partie wurde mit der FuPa.tv-Kamera gefilmt. Hier geht's zu den entscheidenden Szene des Relegationsspiels in Horb:

Aufrufe: 014.6.2018, 07:49 Uhr
Thomas Oberdorfer, GäuboteAutor