2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nach starken 20 Minuten war der SV Weingarten (li. Fabian Schmid) chancenlos gegen den VfB Friedrichshafen (Nicolai Weissenbacher). Foto: Rolf Schultes
Nach starken 20 Minuten war der SV Weingarten (li. Fabian Schmid) chancenlos gegen den VfB Friedrichshafen (Nicolai Weissenbacher). Foto: Rolf Schultes
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Der VfB ist zwei Nummern zu groß

Der Tabellenvorletzte der Fußball-Landesliga ist zwar in Führung gegangen, gegen den Tabellenzweiten waren die Weingartener auf dem eigenen Kunstrasen aber letztlich chancenlos.

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Weingarten / sz - Nach dem 1:5 zum Auftakt in die restliche Rückrunde in der Fußball-Landesliga gibt es für Weingartens neuen Trainer Thomas Lupfer zwei Erkenntnisse. Erstens: Ohne drei seiner wichtigsten Spieler kann seine Mannschaft nicht im Ansatz 90 Minuten mit einem Kaliber wie dem VfB Friedrichshafen mithalten. Zweitens: Die Stimmung auf dem Platz muss besser werden.

Als vor allem in der zweiten Halbzeit beim SV Weingarten überhaupt nichts mehr zusammenlief, da überwogen die negativen Kommentare. Slavisa Dakovic und Patrick Onuoha fielen in diesem Zusammenhang negativ auf und lieferten sich mehrere Wortgefechte. "Wir gewinnen als Team und verlieren als Team", sagte Lupfer nach dem deutlichen und verdienten 1:5 gegen den Aufstiegskandidaten VfB Friedrichshafen. "Meine Aufgabe wird es jetzt sein, ein Team zu finden und Disziplin reinzubringen." Nicht nur Disziplin im Sinne von positiver Körpersprache auf dem Platz, sondern auch Disziplin im Sinne von Positionstreue. "Wir haben nach 20 Minuten völlig die Ordnung verloren", sagte Lupfer.

Dabei startete das Spiel am Sonntagvormittag auf dem Weingartener Kunstrasen optimal für den Vorletzten. Der VfB begann schwach und hatte Probleme mit Weingartens Spielweise – mit Windunterstützung hoch und lang. "Der eine oder andere Spieler war etwas nervös", sagte VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo. Dazu kam ein Stellungsfehler seines jungen Torwarts Carlos Krohnforth, der beim Freistoß von Mert Cipan zu weit links stand. Cipan traf den Ball aber auch gut und brachte den Außenseiter früh in Führung.

Der VfB brauchte seine Zeit, um in die Partie zu finden. "Die haben zu viel Platz", schrie Co-Trainer Giovanni Rizzo aufs Feld. Nach rund einer Viertelstunde wurde aber klar, dass Friedrichshafen über viel mehr Qualität verfügt als der SV Weingarten – bei dem Martin Bleile, Florin Muresan und Dumitru Muresan schmerzlich vermisst werden. Die SVW-Verteidiger wurden von Sebir Elezi, Daniel Di Leo, Sascha Hohmann und Nico Di Leo ein ums andere Mal fast schwindlig gespielt. Einzig die Chancenverwertung der Gäste war unzureichend. "Wir wollten es eigentlich ruhiger machen, aber da bin ich selbst nicht mit gutem Beispiel vorangegangen", sagte Daniel Di Leo, der unter anderem mit einem Kopfball an SVW-Torwart Burak Danisan gescheitert war.

Fast schon überfällig war das 1:1 in der 22. Minute: Hohmann flankte von der Grundlinie, Michael Metzler glich aus. Direkt vor dem Gegentor wollte Lupfer sein System auf ein defensives 4-4-2 umstellen. Mehrfach rief es Weingartens Trainer auf den Platz – seine Mannschaft stellte ihn in ihren Bemühungen aber überhaupt nicht zufrieden. "Wir müssen auf den Positionen bleiben, aber nach dem Gegentor sind wir in alte Muster verfallen."

Das nutzte Friedrichshafen gnadenlos aus. Der VfB wurde auf dem Kunstrasen (Di Leo: "Das kam uns natürlich entgegen.") immer stärker. Vier Minuten nach dem 1:1 verlor Tony Edwin Giesser den Ball an Sebir Elezi, über Daniel Di Leo kam er zu Sascha Hohmann, der zum 2:1 traf. Schon zur Pause hätte der VfB höher führen müssen. Im zweiten Durchgang stellte Lupfer auf 4-1-4-1 um – nach zehn schwachen VfB-Minuten wurde es dennoch einseitig. Hohmann, Daniel Di Leo und noch mal Hohmann schossen das 5:1 heraus. Die Lücken beim SVW waren zu groß. "Für uns war das Spiel auch wichtig, um Fehler zu sehen und aufarbeiten zu können", sagte Lupfer. VfB-Trainer Di Leo freute sich, "dass wir wieder ein Spiel gedreht haben. Aber Kehlen ist eingespielt und wird jetzt ein ganz anderer Brocken."

Aufrufe: 023.2.2020, 15:50 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor