Eine Zeit lang strebte Kevin Gutia sogar eine Profikarriere an, sagt aber heute selbst: „Das habe ich nicht so ganz zielstrebig verfolgt.“ Nicht zuletzt auch deshalb, weil in der Zeit das Abitur anstand und für ihn, seine Eltern und auch den FC Augsburg ein guter schulischer Abschluss immer an vorderster Stelle stand. Traurig darüber, dass es mit dem Profifußball nichts geworden ist, sei er aber überhaupt nicht.
Im Gegenteil: „Ich bin froh, dass ich weiter Fußball spielen kann und mit Landsberg einen Verein gefunden habe, der akzeptiert, dass ich aufgrund meines Studiums auch mal ein paar Spiele nicht absolvieren kann.“ Denn auch jetzt sei es ihm wichtig, einen guten Bachelor-Abschluss zu erreichen und dann mit dem Master weiterzumachen.
Ehrgeizig ist Kevin Gutia aber nicht nur, wenn es um seine berufliche Zukunft geht. „Ich bin auch im Sport ein ehrgeiziger Mensch und verliere nicht gerne“, gibt er unumwunden zu. Und wenn doch mal eine Niederlage eingesteckt werden muss, dann sei er „auch mal eine längere Zeit angefressen“. Dann aber laute das Motto: „Mund abwischen und weitermachen.“
Selbstkritisch schätzt er sich ein, nach jedem Spiel werde intensiv analysiert, warum was wie gelaufen ist. „Mein größter Kritiker ist mein Papa“, weiß der Innenverteidiger, der in seiner Zeit in Friedberg sogar von seinem Vater trainiert worden war. Willi Gutia war von 2014 bis 2017 Trainer beim Bezirksligisten TSV Friedberg. Auch wenn Kevin gerne Tipps und Ratschläge seines Vaters annimmt und sich auch dessen Kritik bis heute nicht verschließt, sei das „etwas anderes, als wenn mich der Trainer kritisiert“.
Als einer der jüngsten Spieler im Kader des Landesligisten TSV Landsberg sei es ihm sehr wichtig, sich intensiv mit der Spielweise seiner neuen Mannschaft auseinanderzusetzen. Schließlich wolle er seinen Teil dazu beitragen, dass das Team „so weiter machen kann wie bisher und so erfolgreich bleibt“.
Und was macht Kevin Gutia, wenn er nicht studiert, Praktika absolviert, in Landsberg trainiert oder um Siege kämpft? Dann verbringt er gerne Zeit mit Freunden oder seiner Freundin, besucht die Familie oder drückt seinem Lieblingsverein FC Bayern die Daumen. Und das, obwohl er selbst beim Liga-Konkurrenten FC Augsburg zugange war? „Das lässt sich ganz gut miteinander vereinbaren“, schmunzelt er.
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