2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Michael Wax fühlt sich wohl in seiner Rolle als sportlicher Leiter beim Freien TuS.
Michael Wax fühlt sich wohl in seiner Rolle als sportlicher Leiter beim Freien TuS. – Foto: Markus Schmautz

Der TuS ist voll im Soll

Michael Wax, der sportliche Leiter beim Freien TuS, ist zufrieden +++ Zukunftsfähige Konzepte werden erstellt

Der Freie TuS kehrte 2019 in die Kreisliga zurück. Und dort konnte man sich auf Anhieb behaupten. Nach 21 Spielen rangiert der TuS mit guten 38 Punkten auf dem vierten Tabellenrang. Mit Benedikt Lautenschlager wurde ein neuer Trainer installiert, Michael Wax wurde sportlicher Leiter, der nun unsere Fragen beantwortet.

Wie blickst du auf das Fußball-Jahr 2020 zurück?

Das Fußball-Jahr 2020 war offensichtlich das schwierigste der (vermutlich) letzten Jahrzehnte. Etwas Vergleichbares gab es sicher in jüngerer Vergangenheit nicht. Die Herausforderungen waren für alle enorm. Für die einzelnen Vereine bis hin zu den Verbänden. Dafür gab es keine Blaupause. Es ist schon beängstigend zu sehen wie fragil das Gebilde ist und wie schnell es dann auch zu Einschränkungen kommt. Ich denke, jeder von uns hat sich das Jahr 2020 allgemein anders gewünscht. Aber wir sitzen alle im selben Boot und ich bin positiv, dass wir auf ein gutes Jahr 2021 blicken dürfen, wo auch wieder - spätestens zur neuen Saison - relativ "normal" Fußball gespielt werden kann.

Seid ihr zufrieden mit der sportlichen Ausbeute heuer?

Absolut. Ich denke, wir sind sportlich 2020 mehr als im Soll. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Freie TuS im Winter einen riesigen Umbruch eingeleitet hat. Nicht nur wegen meiner Person, sondern es wurde eben auch ein neuer Cheftrainer für die Erste Mannschaft installiert. Daher kann man vor allem mit der Art und Weise nur sehr zufrieden sein. Und dann stimmen meist auch die Ergebnisse.

Wie bewertest du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband die Saison nicht abzubrechen?

Ich denke, hier gibt es keine 100% richtige oder 100% falsche Entscheidung. Für alle waren es neue Herausforderungen, die zu bewältigen waren und noch sind. Wenn ich jetzt bedenke, dass viele Verbände eine neue und unverbrauchte Saison begonnen haben, welche vermutlich auch nicht normal zu Ende geführt werden kann, spielt es aus meiner Sicht nicht die große Rolle. Ich denke, die Wechselperioden und Fristen hätten etwas spieler- und somit auch vereinsfreundlicher sein können. Anfangs habe ich jedenfalls die Entscheidung des BFV überhaupt nicht nachvollziehen können. Mittlerweile denke ich mir, spielt es eigentlich kaum eine Rolle, in welcher numerischen Saison wir uns gerade befinden.

Wie haltet ihr euch während der Winterpause fit?

Das ist auf dem Amateur-Level, auf dem wir uns ja befinden, sicherlich schwer. Hier ist viel Eigeninitiative gefragt. Ich halte nichts davon, jetzt künstlich Pläne zu erstellen, welche man zwingend durchführen soll, um sich über Monate fit zu halten. Keiner weiß, wann es wieder mit der Vorbereitung losgeht. Über die Hallensaison brauchen wir - denke ich - eh nicht sprechen. Wir hoffen, dass unsere Jungs einfach einen gewissen Bewegungsdrang haben und regelmäßig etwas für ihre allgemeine Fitness tun. Und wenn jemand spezifische Fragen hat, was er tun soll, hat er in unserem Trainerteam kompetente Ansprechpartner.

Wie haltet ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?

Wir sind überzeugt davon, dass alle jetzt aufgrund der mental nicht einfachen Situation erstmal auch einen gewissen Abstand brauchen. Wir wollen jetzt nicht künstlich Termine veranstalten. Viele Spieler sind auch privat enger befreundet. Daher wird hier der Kontakt sowieso gehalten. Natürlich werden bestimmte Informationen über die üblichen Kanäle wie WhatsApp-Gruppen geteilt. Wichtig ist, dass wir einen klaren Plan haben, wie es nach der Pause weitergehen soll. Auch strukturell. Und den haben wir. Wir werden die Zeit effektiv nutzen.

Habt ihr Sorgen, dass viele Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Wie viele haben sich ohnehin schon verabschiedet?

Die Gefahr besteht natürlich immer. Aber Sorgen haben wir deswegen eigentlich nicht. Wir werden Abschiede im Winter verzeichnen, aber hier hat kein einziger mit der Pause oder der Situation an sich zu tun. Sondern hierbei geht es um berufliche Veränderungen, welche leider mit Ortswechseln einhergehen. Zudem sind wir vom Zusammenhalt unserer Truppe zu 100% überzeugt. Die Spieler haben in den vergangenen Spielen gemerkt, wie erfolgreich sie sein können, wenn sie die Vorgaben umsetzen und alle an einem Strang ziehen. Daher sind wir komplett positiv gestimmt, dass alle bei der Stange bleiben.

Wie geht es eurem Verein finanziell? Könnt ihr die Ausfälle überhaupt kompensieren?

In den vergangenen Jahren lief der TuS sowieso sehr auf Sparflamme, daher trifft uns die allgemeine Lage vermutlich nicht so hart wie manch anderen Verein, welche höhere laufende Kosten zu bedienen haben. Wir haben Konzepte erstellt, wie wir den Verein zukunftsfähig aufstellen wollen. Diese gilt es jetzt mit Leben zu füllen und umzusetzen. Papier ist sonst sehr geduldig.

Aufrufe: 020.11.2020, 07:00 Uhr
Redaktion RegensburgAutor