2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der einzige Kreisligist im Finale: Holt sich der FC Hauingen um Torjäger Roberto Catania den Bezirkspokal? | Foto: Matthias Konzok
Der einzige Kreisligist im Finale: Holt sich der FC Hauingen um Torjäger Roberto Catania den Bezirkspokal? | Foto: Matthias Konzok

Der Traum vom Pokaltriumph

Bei den Finalspielen des Fußball-Bezirkspokals in Bergalingen wollen zwei Trainer die Trophäe ein zweites Mal in die Luft heben

Einmal in einem Pokalfinale stehen, vor einer großen Zuschauerkulisse spielen – der Traum vieler Kicker. In der Regel bleibt es beim Wunsch, doch am Donnerstag in Bergalingen erfüllt er sich für vier Mannschaften. Die SF Schliengen und der SV Todtnau treffen an Fronleichnam im Frauenfinale aufeinander, bei den Männern stehen sich der FC Tiengen und der FC Hauingen gegenüber.
Bald 40 Jahre gibt es den FC Bergalingen bereits, nun erhielt der Verein zum ersten Mal den Zuschlag für die Ausrichtung des Finales im Fußballbezirk Hochrhein. Im vergangenen Jahr kamen 1000 Zuschauer zu den beiden Endspielen nach Lauchringen – eine Zahl, die man gerne auch in Bergalingen knacken und den beiden Finalspielen den angemessenen Rahmen geben würde. Wie oft spielt ein Amateurfußballer schließlich in seiner Karriere vor solch einer Kulisse?

Das Frauen-Finale

Aus dem Ligaalltag kennen sich die Kontrahenten SF Schliengen und SV Todtnau bereits. Vor zwei Wochen gewann Todtnau in Schliengen 2:1, das Hinspiel in der Bezirksliga endete 2:2. Im Pokalfinale vor einem Jahr mussten sich die Todtnauerinnen dem SV Niederhof noch mit 0:6 geschlagen geben, standen mit leeren Händen da. Das soll in diesem Jahr anders sein. „Der Pokalsieg ist unser großes Ziel, dementsprechend groß ist die Vorfreude auf das Endspiel“, sagt SVT-Trainer Rainer Wetzel. Zumal es für das Team die vermutlich einzige Chance auf einen Titel ist. In der Liga liegt die Wetzel-Elf zwar auf Rang zwei, bestritt aber ein Spiel mehr als der punktgleiche Spitzenreiter SV Nollingen und Verfolger TuS Kleines Wiesental. Dennoch gibt es für Wetzel einen negativen Beigeschmack, „fünf Stammkräfte fehlen mir“, doch glaubt er, dass seine Elf dies durch ihre Geschlossenheit, Fitness und Kampfeswillen auffangen kann.

Mariola Kaluza, die Schliengener Trainerin, schätzt die Chancen für das Finale auf 50:50. „Im Pokal ist alles möglich.“ Für sie bedeutet das Endspiel zugleich ihr letztes Spiel als Trainerin der Sportfreunde, „nach 30 Jahren im Fußball reicht es und ich möchte mehr Zeit für anderes haben“. Der Pokalsieg zum Abschluss würde diese Zeit wunderbar abrunden und wäre das perfekte Abschiedsgeschenk.

Das Männer-Finale

Der Tiengener Trainer Georg Isele und Michael Gessner, Coach des FC Hauingen, besitzen eine Gemeinsamkeit, die sie ihren Spielern voraus haben. Beide durften den Pokal schon einmal in die Höhe strecken. Gessner vor vier Jahren mit dem FV Fahrnau, Isele 2006 mit dem SV Stühlingen. „Es ist der absolute Höhepunkt für einen Spieler“, erzählt Gessner, der seinen Spielern vor dem Halbfinale Bilder seines Pokalerfolges zur Einstimmung zeigte, „diese Motivationshilfe kann ich jetzt nicht mehr anwenden“.

Die Rollen für das Finale sind jedenfalls klar verteilt, der FC Tiengen, Tabellendritter der Bezirksliga, gilt als der haushohe Favorit. Isele ist sich dessen bewusst, fügt aber zugleich an: „Es ist ein Spiel, da kann vieles passieren.“ Seinem Team spielt in die Karten, dass die Partie auf Kunstrasen ausgetragen wird, „da können wir unsere technischen Möglichkeiten ausspielen.“ Zudem standen seine Spieler noch nie in einem Pokalfinale, „das ist für die eine Riesensache.“

Für die Gessner-Elf ist der Untergrund eventuell ein Nachteil, „wir sind es nicht gewöhnt auf Kunstrasen zu spielen“, gibt der Trainer zu und findet die Wahl des Spielortes daher etwas unglücklich. Die Generalprobe am Sonntag auf dem Kunstrasen beim FC Bosporus Weil (2:4) ging jedenfalls in die Hose. Für Gessner jedoch gar nicht mal ein schlechtes Omen, „mit Fahrnau verlor ich damals auch das Spiel vor dem Pokalsieg.“
Aufrufe: 024.5.2016, 20:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor