2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Mit breiter Brust nach Untermaxfeld: Münsters Spielertrainer Bernhard Schuster ist bislang mit dem Saisonverlauf zufrieden.  Foto: Simon Bauer
Mit breiter Brust nach Untermaxfeld: Münsters Spielertrainer Bernhard Schuster ist bislang mit dem Saisonverlauf zufrieden. Foto: Simon Bauer

„Der SV Münster hat es mir leicht gemacht“

Bernhard Schuster trainiert mit gerade einmal 28 Jahren im zweiten Jahr den Kreisligisten +++ Auf was es bei einem jungen Trainer ankommt und warum er beim Spiel in Untermaxfeld bereits mit einem Zähler zufrieden wäre

Nach acht Spieltagen liest sich die Zwischenbilanz des Kreisligisten SV Münster wie folgt: Drei Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen. Die daraus resultierenden zehn Punkte bedeuten derzeit den achten Tabellenplatz. Haargenau die gleichen Zahlen hatte die Mannschaft von Spielertrainer Bernhard Schuster bereits in der vergangenen Saison nach acht Spieltagen. Damals ging sein Team aber noch als Aufsteiger in die Kreisliga Ost. Die Donauwörther Zeitung hat sich mit dem Cheftrainer des SV Münster vor dem Spiel bei der TSG Untermaxfeld unterhalten.

Herr Schuster, vergangenen Sonntag gab es für ihr Team eine 2:3-Heimniederlage gegen den TSV Pöttmes. Wie beurteilen Sie die Leistung Ihrer Mannschaft?

Schuster: Leider haben wir 50 Minuten lang nicht das gezeigt, was wir können. Das hatte dann einen 0:3-Rückstand zur Folge. Dann haben wir jedoch Moral bewiesen und uns wieder bis auf ein Tor Rückstand zurückgekämpft. Auch der Ausgleich war noch im Bereich des Möglichen. Allerdings kam dann noch etwas Pech dazu, sodass es leider nicht mehr zu einem Unentschieden gereicht hat.

Wenn Sie den Saisonstart der Saison 2016/2017 mit dem diesjährigen vergleichen – können Sie Unterschiede feststellen?

Schuster: Vielleicht nicht auf den ersten Blick. Wir hatten genau wie das Jahr zuvor nach fünf Spielen wieder zehn Punkte auf dem Konto. Und genau wie die vergangene Spielzeit haben wir die drei darauf folgenden Partien verloren. Wobei man durchaus sagen muss, dass wir uns weiterentwickelt haben. Waren vor einem Jahr die Niederlagen verdient, so waren es in dieser Saison zum Teil höchst unglückliche.

Demzufolge sind Sie mit dem Start in diese Saison soweit zufrieden...

Schuster: Aktuell bin ich noch zufrieden, ja. Ich kalkuliere mit einem Punkt pro Spiel, um unser Saisonziel, erneut die Liga zu halten, zu erreichen. Was das angeht, sind wir absolut im Soll. Man muss aber auch bedenken, dass die wichtigen Spiele gegen Mannschaften, die tendenziell mit uns um den Klassenerhalt spielen, wie wohl auch Untermaxfeld, erst noch kommen.

Nachdem die Saison 2016/2017 Ihre erste als Übungsleiter im Herrenbereich war. Welche Erfahrungen haben Sie mit in Ihre zweite Spielzeit als Trainer nehmen können?

Schuster: Man kann definitiv sagen, dass ich in meiner ersten Spielzeit in Münster viel probiert habe. Daraus habe ich meine Schlüsse gezogen. Deswegen müssen wir diese Saison nicht so viele Experimente wagen. Gerade im Hinblick auf das Spielsystem, das am besten zu unseren Spielern passt. Persönlich habe ich festgestellt, dass ich mit Sicherheit bereits eine gewisse Routine entwickelt habe. Vor allem, was die Planung der Trainingseinheiten angeht.

Wie war es als 27-Jähriger, eine Mannschaft im Herrenbereich zu übernehmen?

Schuster: Der SV Münster hat es mir wirklich leicht gemacht. Es war und ist immer noch eine sehr homogene Mannschaft, mit wenig Problemen innerhalb des Teams. Meine Befürchtung war vor allem, dass es mit den gestandenen und etwas älteren Recken schwierig werden könnte. Wie sich jedoch gezeigt hat, zeigen gerade die Älteren vorbildlichsten Einsatz. Es sind eher die Jungen, bei denen man als Trainer das ein oder andere Mal dazwischen grätschen muss.

Sie haben bereits Ihr Saisonziel, den Klassenerhalt, erwähnt. Woran müssen Sie in erster Linie arbeiten, um dieses Ziel auch zu erreichen?

Schuster: Hauptproblem im Moment ist die Defensive. Ich sage bewusst nicht Abwehr. 20 Gegentore in acht Spielen sind einfach viel zu viel. Auch wenn wir einen wirklich guten Angriff haben, müssen wir den Fokus viel mehr auf die Defensive legen. Gerade an unseren bisher schon 19 erzielten Toren sieht man, dass wir in der Offensive immer gefährlich sind. Mit 2,5 Gegentoren im Schnitt bringt dir aber auch das nichts.

Worin sehen Sie in der Defensive konkret das Problem?

Schuster: Gerade im Vergleich zu vergangenem Jahr spielen wir wesentlich besser. Jedoch bringen wir uns oft durch individuelle Fehler selbst in Bedrängnis. Genau das müssen wir abstellen, da solche Unkonzentriertheiten in dieser Liga gnadenlos bestraft werden. Man könnte also sagen, dass es nun in erster Linie darum geht, eine gewisse Konstanz während des Spiels zu finden.

Ihre Truppe dazu bereits am Samstag die Chance. Wie schätzen Sie Ihren Gegner, die TSG Untermaxfeld, ein?

Schuster: Ich muss sagen, selbst kenne ich die TSG nicht besonders gut. Ich habe mich natürlich erkundigt. Dabei kam heraus, dass sie uns wohl recht ähnlich sind. Mit Stärken vor allem in der Offensive, aber auch mit Schwächen in der Defensive. Diese sollte man mit ausreichend Druck freilegen und dann ausnutzen können. Was man allerdings auch beachten sollte, ist, dass wir auswärts spielen. Deswegen wäre ich mit einem Punkt durchaus zufrieden.

Aufrufe: 030.9.2017, 10:36 Uhr
Donauwörther Zeitung / Andreas EikamAutor