Der stürmende Defensivspieler

Torschützenkönig Henrik Duncker (rechts) bekam von Michael Brunsch vom Tageblatt und Mittwochsjournal den Torjägerpokal überreicht.

Eigentlich spielte der Ur-Horneburger, der bei Daimler in Bremen als Verfahrensmechaniker im Schichtdienst arbeitet, bislang als Offensivmann keine Rolle. Als Außenverteidiger oder allenfalls im Mittelfeld zog er seine Kreise. Ein Umstand, der nicht allzu oft vorkommt, ließ ihn zum Stürmer werden. „Ich hatte sehr viele Verletzungen, und daher bat ich unseren Trainer darum, mich erstmal im Angriff aufzustellen. Da muss ich nicht zwangsläufig in jeden Zweikampf gehen. Das klappte, wie man sieht, ganz ordentlich.“
In seiner Jugend spielte Duncker die meiste Zeit bei seinem Stammverein in Horneburg. Zwischendurch zog es ihn aber das erste Mal nach Ahlerstedt, wo er sogar in der Regionalliga kickte. Zum Ende der Jugendzeit ging es zurück zum VfL Horneburg. „Mein Ziel ist es, mit dem VfL irgendwann in die Bezirksliga aufzusteigen. Jetzt müssen wir aber erstmal sehen, dass wir in der kommenden Kreisliga-Saison eine gute Rolle spielen“, so der schnelle Angreifer.
Sein Trainer Florian Kühlke ist voll des Lobes: „Henrik ist ein kompletter Stürmer, schnell, technisch sehr gut, klasse Schusstechnik und auch mit dem Kopf nicht zu unterschätzen. Er benötigt ab und zu seine Streicheleinheiten. Auch neben dem Platz ein klasse Typ.“
Beim zweiten Abstecher zur SV Ahlerstedt/Ottendorf gelang dem 24-Jährigen, der mentale- und konditionelle Schwächen bei sich sieht, 2013 mit der zweiten Mannschaft unter der Leitung seines Vaters Hans-Hinrich die Kreisliga-Meisterschaft. Sicher einer seiner Höhepunkte in der bisherigen Fußballkarriere. Der Sprung in die Landesliga-Truppe gelang aufgrund der Schichtarbeit nicht. Das soll aber nicht heißen, dass dieses Ziel schon abgeschrieben ist. Bei all seiner Torgefahr in der abgelaufenen Saison, der Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, sieht Henrik seine große Stärke nach wie vor in der Defensive. Bei jedem Satz, den er von sich gibt, merkt man, wie gerne er Fußball spielt und wie sehr dabei auch der Spaß im Vordergrund stehen sollte. „Solch eine überragende Saison wie die letzte konnten wir spielen, weil wir uns alle schon lange kennen, einen guten Mix aus Jung und Alt haben und weil wir richtig viel Spaß hatten“, sagt Henrik Duncker.
Wer weiß, vielleicht sehen wir seinen Namen in den nächsten Jahren noch ein oder zwei Klassen höher, ob mit seinem VfL oder bei einem anderen Verein.

Seit der Spielzeit 2004/2005 lobt das MITTWOCHSJOURNAL nun schon einen Pokal für den erfolgreichsten Torjäger in der 1. Fußball-Kreisklasse Stade aus.
Zu Beginn hat ein Spieler dabei gleich sogar zweimal zugeschlagen: Jan Wegener vom ASC Cranz-Estebrügge. Kadir Ramazanoglu war ebenfalls zweimal erfolgreich, aber mit einer Saison Unterbrechung. Der bisher erfolgreichste Torjäger ist Timo Fischer. Er erzielte in der Saison 2013/14 sage und schreibe 50 Treffer. Und sein Rekord hat Bestand.
Nachfolgend die Namen, die Torausbeute und der damalige Verein der bisherigen Gewinner:

• Saison 2004/2005:
Jan Wegener,
36 Tore
ASC Cranz-Estebrügge

• Saison 2005/2006:
Jan Wegener,
41 Tore
ASC Cranz-Estebrügge

• Saison 2006/2007:
Heinrich Gurski,
34 Tore
TSV Wiepenkathen

• Saison 2007/2008:
Andreas Holst,
43 Tore
SV Agathenburg/Dollern
• Saison 2008/2009:
Stephan Albrecht,
31 Tore
SG Freiburg/Oederquart

• Saison 2009/2010:
Kadir Ramazanoglu,
36 Tore,
TSV Buxtehude/Altkloster

• Saison 2010/2011
Sascha Cordes, 36 Tore
FC Oste/Oldendorf II

• Saison 2011/2012
Kadir Ramazanoglu,
39 Tore
Post SV Buxtehude

• Saison 2012/2013
Danny Oppermann,
38 Tore
SV Drochtersen/Assel IV

• Saison 2013/2014
Timo Fischer
50 Tore
(TuS Harsefeld II)

• Saison 2014/15
Henrik Duncker,
39 Tore
(VfL Horneburg)