Der Siegeszug ist gestoppt

Nach zuletzt acht Siegen in Serie musste sich die Elf von Trainer Roland Twyrdy gegen Rothenfelde mit einer Punkteteilung zufriedengeben. Trotz klarer Feldüberlegenheit reichte es nicht zum erhofften Heimsieg. „Wir haben in den vergangenen Wochen überragend gespielt. Da muss man dann auch mal mit so einem Ergebnis zufrieden sein. Wir wollten das Derby gewinnen und die 30 Punkte vollmachen. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht, weil wir nicht gut gespielt haben. Aber es geht für uns normal weiter“, sagte der SCM-Coach.

SCM nicht zwingend vor dem Tor

Beide Mannschaften gönnten sich nach dem Anpfiff eine lange Abtastphase. Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis die Hausherren ihre erste gute Möglichkeit verbuchen konnten. Lars Martinetz, der vor dem Anpfiff für 150 Landesligaspiele für den SCM geehrt wurde, vergab aus aussichtsreicher Position. Es war der Anfang einer Kette guter Abschlusschancen von Maik Emmrich und Dennis Greiff. Richtig zwingend wurde die Heimelf vor dem Tor aber nicht. „Was unser Spiel ausmacht, sind die tiefen Laufwege. Das ist uns überhaupt nicht gelungen. Darum sind wir offensiv nicht gut reingekommen“, meinte Twyrdy.

„Wir sind es ähnlich angegangen wie im Hinspiel, indem wir kompakte Situationen schaffen wollten. Wir haben dadurch viel Gefahr von unserem Tor weggehalten“, erläuterte im Gegenzug SVB-Trainer Marko Tredup. Während sich der SCM im Ballbesitz abmühte, zeigten die Gäste ihre Kaltschnäuzigkeit und trafen mit der ersten Chance nach einer Ecke zur Führung: Philipp Witte drückte den Ball per Kopf mit Wucht über die Linie (36.). SCM-Keeper Florian Munz war noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Gegentreffer aber nicht verhindern.

Die Hausherren reagierten auf den Rückstand mit Wut im Bauch. Rene Heitkamp hatte Pech, dass sein Schuss noch leicht abgefälscht wurde und im Toraus landete. Nur wenige Minuten später scheiterte Dominik Seeberg mit einem Kopfball. Dem SCM fehlte es im Angriff weiter an der Durchschlagskraft. Das sollte sich in der zweiten Hälfte zumindest zum Teil ändern. Heitkamp hatte viel Platz auf dem linken Flügel, zog in bester Arjen-Robben-Manier ins Zentrum und traf mit einem satten Schuss und gütiger Mithilfe des Innenpfostens zum Ausgleich (53.).

Viel mehr sollte nicht mehr passieren. Während die Gäste aus einer tief gestaffelten Abwehr nur wenig zuließen, scheiterte der SCM oft schon am unkonzentrierten Aufbauspiel. „Wir haben uns viele Abspielfehler geleistet. Das ist total untypisch für uns. Rothenfelde hat das aber auch ganz ordentlich gemacht. Dann kommt am Ende so ein Ergebnis heraus“, bilanzierte Twyrdy. Die Punktverluste würden die Mannschaft nicht umwerfen, ergänzte der 52-Jährige.

Der SCM-Coach ist sich sicher, dass die Mannschaft nicht durch die unter der Woche offensiv propagierten Saisonziele gehemmt gewesen ist. „Dass wir mit so einer Serie die Aufmerksamkeit auf uns ziehen, war abzusehen. Da müssen wir lernen, mit umzugehen.“ Twyrdy fordert fürs nächste Spiel am Sonntag in Steinfeld wieder 100 Prozent. „Heute fehlten ein paar Prozent. Aber das wirft uns nicht aus der Bahn.“