2024-05-02T16:12:49.858Z

Star des Spieltages
So kennt man ihn: Christoph Nickl bejubelt mal wieder einen seiner Treffer.
So kennt man ihn: Christoph Nickl bejubelt mal wieder einen seiner Treffer. – Foto: Hans Krämer/Archiv

Der Sieben-Tore-Knipser

Christoph Nickl ist in der Kreisliga B Trier/Saar der Torschütze vom Dienst. beim 9:0 seines SV Trier-Irsch gegen den SV Ayl stellte der 29-Jährige nun aber eine neue, beeindruckende Bestmarke auf.

Fünferpacks hat er nach Recherchen seines Vaters Reiner, der über die Fußball-Laufbahn seines Sohnes akribisch genau Buch führt, im Seniorenbereich bereits vier geschnürt. Sechs Treffer in einem einzigen Spiel „gab es glaube ich mal in der Jugend“, erinnert sich Christoph Nickl. Sieben auf einen Streich gelangen dem Angreifer des Trier/Saar-B-Ligisten SV Trier-Irsch aber bis vor kurzem noch nicht. Am Sonntag war es dann aber soweit: Beim 9:0-Kantersieg über den SV Ayl gelangen dem 29-jährigen Goalgetter dabei sogar noch zwei lupenreine Hattricks – also (je) drei aufeinanderfolgende Treffer in einer Halbzeit.

„Dabei lief es anfangs gar nicht so gut“, berichtet der angehende Erzieher. Beim Warmmachen habe er nicht wie gewohnt getroffen und auch seine erste Chance verdaddelte Nickl, indem er freistehend vor Ayls Torwart Jan Schneider vergab. Nachdem Ulf Möller aber in der siebten Minute das 1:0 für die so mäßig in die Saison gestarteten, zuletzt aber mächtig auftrumpfenden Irscher (inzwischen fünf Pflichtspielsiege aus den jüngsten sechs Partien) erzielte, war auch bei Nickl der Bann gebrochen. In der 10., 18., 35. Minute erzielte er drei Treffer vor und in der 48., 65. und 67. Minute sowie nach dem 8:0 durch Konstantin Arens (83.) in der 90. Minute vier Tore nach der Pause.

„Fast alle Treffer fielen nach dem gleichen Strickmuster: Jeweils wurde ich schön über die Außenpositionen bedient, hatte dann wenige Meter vor dem Tor relativ viel Freiraum und konnte so vollenden“, sagt Nickl. Zudem habe er im Anschluss an Schüsse von Marvin Theis und Konstantin Arens von Abprallern profitiert. Spielertrainer Tobias Spruck, der selbst zu den Vorlagengebern zählte, schwärmt vom „super Spiel“ seines Angreifers, lobt aber auch die „sehr gute Teamleistung“. Nachdem die in der vergangenen Saison so dominierenden Irscher durch den corona­bedingten Abbruch unsanft ausgebremsten Irscher zu Beginn der neuen Runde erst mal den Weggang ihres Top-Leistungsträgers Elias Heitkötter (zu Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst), aber auch zahlreiche verletzungs- und urlaubsbedingte Ausfälle zu verkraften hatten, läuft es inzwischen wieder bei den Blau-Weißen. Nickl, der nun 21 Tore auf seinem Konto hat, gehe nach seiner Wahl seit Sommer auch als Kapitän voran und führe die in weiten Teilen noch junge Mannschaft, weiß sein Coach.

Mit weiteren Treffern will Nickl mithelfen, dass sich der aktuelle Zehn-Punkte-Rückstand des Tabellenfünften auf Spitzenreiter VfL Trier verkleinert. „Doch insgesamt schauen wir derzeit nicht nach ganz oben“, betont Tobias Struck - und erklärt, dass „wir einfach versuchen, Woche für Woche konstant unsere Leistung abzurufen“.

Und die stimmt bei Christoph Nickl schon seit zig Jahren. Nach einem Abstecher zu Jugendzeiten zum Nachbarn nach Tarforst zog es ihn wieder zurück zum SV Irsch. „Hier fühlt er sich einfach wohl. Fußball mit seinen Kumpels zu spielen, macht ihm am allermeisten Spaß. Deshalb war ein Vereinswechsel auch nie groß ein Thema“, weiß Vater Reiner, der einst für den ETuS Trier aktiv war und aus der frühesten Kindheit seines Filius berichtet, dass „Christophs erstes Wort, das er sprechen konnte, nicht ‚Mama‘ oder ‚Papa“, sondern ‚Ball‘ war.“ In 164 Kreisliga-Einsätzen für seinen Heimatverein gelangen seinem Sprössling stolze 195 Tore.

Toreschießen sei nun mal sein „Job“, betont der Angreifer. Deshalb habe er auch immer große Lust, in überlegen geführten Partien bis zum Ende alles zu geben und das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Wenn er die in der Aufstiegssaison 2016/17 erzielten 35 C-Liga-Treffer in dieser Runde überbieten könne, würde er sich sehr freuen, sagt Nickl, der aber im gleichen Atemzug unterstreicht: „Entscheidend ist der mannschaftliche Erfolg.“

Die sieben Treffer gegen Ayl dürften ihm wohl noch an den Geldbeutel gehen: Die vom Liveticker-Schreiber auf www.fupa.net/volksfreund angesichts der beiden Hattricks geforderten zwei Kisten Bier will er „demnächst“ spendieren und seine Teamkollegen so an seiner Freude teilhaben lassen.

Womöglich muss er dann noch etwas draufpacken. Angesichts seiner bestechenden Form scheinen neue Bestleistungen in den nächsten Wochen nicht ausgeschlossen zu sein ...

Aufrufe: 026.10.2021, 13:53 Uhr
Andreas ArensAutor

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