2024-04-29T14:34:45.518Z

Mannschaft der Woche
F: Büschenfeld
F: Büschenfeld

Der Meister TuRa Löhne hat noch Ziele

Frauenfußball-Bezirksliga: Eines ist die 100-Tore-Marke zu knacken. TuRa Löhne beherrscht zwei taktische Spielsysteme, am dritten wird geübt. Für die Landesliga-Saison werden drei, vier gestandene Spielerinnen gesucht

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Sie feierten feucht-fröhlich, der Kater - wenn denn einer da war - ist mittlerweile über alle Berge und in der Liga stehen nur noch vier Spiele an. Wer nun aber denkt, die Fußball-Frauen von TuRa Löhne würden in der Bezirksliga den Schongang einlegen, die Saison nur noch locker ohne körperliche Präsenz ausklingen lassen, irrt gewaltig.

TuRa Löhne - Union Minden 4:0

Die TuRaner Meister-Kickerinnen sind auch noch nach der Party mit Tanz in den Mai heiß (ebenso wie ihre Heißkiste Dirk Bechinka an der Seitenlinie) und hungrig auf Punkte und wollen die restlichen vier Partien gewinnen: Am Sonntag bei Fichte Bielefeld, am 14. Mai gegen BV Werther II, am 21. Mai beim SC Enger II und zum Saisonkehraus am 28. Mai zu Hause gegen den TuS Stemwede.


»Wir haben gegen BV Werther II und SC Enger II noch offene Rechnungen«


"Wir haben unser ultimatives Ziel mit dem Meistertitel und dem Aufstieg in die Landesliga erreicht, jetzt haben wir neue Ziele", sagt Trainer Dirk Bechinka. "Wir wollen die restlichen vier Spiele gewinnen und dominieren - und gegen die 2. Mannschaften von BV Werther sowie SC Enger II haben wir noch offene Rechnungen." Gegen letztgenannte Teams gab es nämlich die einzigen Saisonniederlagen: Am 6. November mit 1:2 in Werther und am 13. November mit ebenfalls 1:2 zu Hause gegen Enger. "Das wurmt uns alle gewaltig. Das wollen wir unbedingt korrigieren - und das dann auch souverän. Deshalb trainieren wir drei Mal die Woche weiter, um körperlich fit bis zum letzten Pfiff in der Liga zu bleiben. Denn wir haben neben vier Siegen zum Abschluss noch ein weiteres Ziel: Wir wollen die 100-Tore-Marke knacken", sagt Dirk Bechinka. Aktuell sind es 81:17 Tore. Wären also im Schnitt fünf Tore pro Spiel. Das ist eine Herausforderung.


Im Training wird weiter hart gearbeitet, als wäre nichts passiert. Der 48-Jährige und sein Co-Trainer Sven Fischer versuchen weiter, den Frauen und Mädchen taktische Feinheiten einzubläuen - mit üben, üben und nochmals üben. "Zu Beginn in der Kreisliga unter Trainer Germo Brose ging es vorrangig darum, die technischen Fertigkeiten der Spielerinnen zu nutzen und Fußball zu spielen. Also den Ball laufen zu lassen und das Spiel ohne Ball. Man braucht eine Grundphilosophie. Ich habe mit der Mannschaft dann die Raumdeckung, vor allem bei Ecken für den Gegner, bis zum Erbrechen geübt und an taktischen Spielsystemen gearbeitet. Unsere Grundstrategie ist das 3-2-3-2. Das 3-2-4-1 beherrscht das Team auch - und nun wird das 4-1-4-1 geübt schon mit Blick auf die neue Saison, um in der Landesliga flexibel reagieren zu können", sagt Dirk Bechinka.


Die Variante mit einem "Dreieck im Sturm" wurde in Spielen auch schon praktiziert und bedeutet nichts anderes, als das drei unterschiedlich veranlagte Spielerinnen stetig rochieren, mal ganz vorne auftauchen, an der Seite, auf den Halbpositionen oder auf der 10. Das alles sind Erfolgsfaktoren, die TuRa Löhne zur spielstärksten Mannschaft in der Bezirksliga gemacht hat - mit viel Schweiß bei den Übungseinheiten im Training. Und es muss Spaß gemacht haben, denn 14 bis 15 Spielerinnen waren bei den Übungseinheiten im Schnitt auf dem Sportplatz. "Unsere Spielerinnen sind intelligent. Deshalb war es auch möglich, das alles mit ihnen einzustudieren", sagt Dirk Bechinka, der aus Bünde stammt und einst ein guter Fußballer war. Als Offensivspieler. In der A-Jugend kickte er beim BSV in der Westfalenliga, der damals höchsten Jugendklasse in Deutschland. Im Seniorenbereich spielte er u.a. Bezirks- und Landesliga beim TuS Bruchmühlen.

"In meiner aktiven Zeit hatte ich einige gute Trainer, von denen ich mir einiges abgeschaut habe. Für die Trainingseinheiten habe ich mir auch viel über Youtube und im DFB.net abgeschaut", sagt der 48-Jährige, der nach dieser erfolgreichen Saison als Trainer aufhört beim Frauen-Team und sich wieder vorrangig auf seine Aufgaben als Verantwortlicher für den Frauen- und Mädchenbereich bei TuRa Löhne konzentrieren wird. Sein Nachfolger mit B-Lizenz steht fest: Es ist Michael Steffen und der kommt aus den eigenen Reihen (trainiert aktuell die C-Mädchen). Co-Trainer bleibt weiterhin Sven Fischer. Dafür nach zwei Jahren als Torwart-Trainer aus beruflichen Gründen aufhören wird Thomas Schwarz. "Zwei, drei Spielerinnen werden wohl aufhören. Wir suchen jetzt drei, vier gestandene Spielerinnen, am besten mit Landesliga-Erfahrung. Auf der Torwart-Position sind wir gut besetzt. Unsere eigenen B-Mädchen erhalten einen sogenannten Ausbildungsplatz", sagt Dirk Bechinka.


»Wir betreiben hier Breitensport auf gehobenem Niveau«

"Wir betreiben hier Breitensport auf gehobenem Niveau. Der Spaß sollte dabei im Vordergrund stehen. Wir sollten unser Hobby weiter genießen", sagt der Trainer. Mal schauen, ob die nächsten vier Gegner der TuRaner Fußballerinnen auch Spaß haben - denn der Meister hat ja noch Ziele. Eines ist die 100-Tore-Marke zu knacken. Das umzusetzen bedeutet, die Gegner wegzuballern. Und dann hätte nur TuRa Löhne Spaß!

Tore: 1:0 Melissa Lanza (4.), 2:0 Fiona Sofie Steffen (68.), 3:0 Marie Krahe (80.), 4:0 Fiona Sofie Steffen (84.)

Aufrufe: 05.5.2017, 11:11 Uhr
Egon BieberAutor