Der Matchwinner heißt Kai Ernstberger

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In der 21. Min. brachte Axel Lohoff die Waibstadter mit 1:0 in Führung. Ein langer Ball auf links, verwertete er mit einer glänzenden Einzelleistung im kurzen Eck. Helmstadts Torhüter Geiger hatte zunächst auf eine Flanke spekuliert. Nach der Führung bestimmte die Keitel-Truppe eindeutig das Spielgeschehen.

Nach dem Seitenwechsel hatte die junge Helmstadter Mannschaft ihre Nervosität abgelegt und ging hochmotiviert in den zweiten Spielabschnitt. Waibstadt hatte jedoch noch immer gute Konterchancen, in der 60. Min. läuft Marc Schad auf das TSV-Gehäuse zu, trifft aber nur den linken Pfosten. Der Druck der "Blauweißen" wurde im letzten Abschnitt immer größer, doch als in der 80. Min. Waibstadts Torwart Kai Ernstberger den Ball, mit einem unglaublichen Reflex aus dem linken Winkel fischte, avancierte er zum Matchwinner für sein Team. Nach dieser Großchance brachte die SGW die knappe Führung dann über die Zeit.

Fazit: Im Vorfeld hatte das Finale vom Derby-Charakter und den Spitzenteams der Sinsheimer Kreisliga mehr Spannung und Klasse versprochen. Die Rahmenbedingungen rund um das Finale waren ideal. Die SG Waibstadt war in der Offensive eindeutig effektiver und dem TSV Helmstadt fehlte es an diesem Tag an Durchschlagskraft und hatte zu großen Respekt.

Stimmen zum Spiel:

Meik Keitel, Trainer SG Waibstadt:
In der ersten Halbzeit haben wir klar das Spiel bestimmt. Wir haben nur eine Chance zugelassen. In der zweiten Hälfte stimmte dann das Position- und Passspiel nicht mehr hundertprozentig. Wir freuen uns riesig und werden jetzt kräftig feiern.

Stefan Hauswirth, Trainer TSV Helmstadt:
Meine Jungs waren heute zu nervös. Ich bin jetzt ein Jahr hier und habe dieses Problem auch schon bei anderen Derbys gesehen. Viele Waibstadter Spieler hatten nach 70 Minuten Wadenkrämpfe und hätten in einer Verlängerung dann noch mehr Probleme bekommen. Unsere Torchancen waren jedoch zu rar. Uns fehlt vorne ein Knipser, so wie der Steinsfurter Prommer einer ist. Wir hoffen, dass wir das in der neuen Saison beheben können. Weil wir die letzten Wochen immer donnerstags gespielt haben, war der Trainingsbetrieb auch schwierig.

Rüdiger Heiß, bfv-Vizepräsident:
Läuferisch war Helmstadt gut in Form, schade, dass der TSV nicht in der ersten Halbzeit so gespielt hat. Glückwunsch an die SG Waibstadt. Der Termin heute war auch recht gut gelegen, viele hatten ihre Gartenarbeiten erledigt und das Derby hat viele Zuschauer angelockt.

Bürgermeister Wolfgang Juerriens (Helmstadt-Bargen):
Gratualtionn an die SG Waibstadt, auch an den Ausrichter TSV Reichartshausen großes Kompliment für die gute Organisation des Endspiels. In der 1. Hälfte war Helmstadt nicht im Spiel und hat zu verkrampft agiert. Auch durch die Superparade des Torwart hat Waibstadt letztendlich gewonnen. Wir hatten zu wenig Torchancen herausgespielt, die Mannschaft konnte heute einfach nicht das abrufen, was sie spielen kann.

Stefan Fett, Co-Trainer SG Waibstadt:
Es war ein erkämpftes 1:0, das mehr Wert sein kann als ein klarer Sieg. Man hat gemerkt, dass beide Teams ihre Phasen hatten, in denen sie Schwierigkeiten hatten. Die Jungs spielen halt auch nicht jeden Tag vor einer Kullisse von 1.000 Zuschauern.

Dali Rajakov, Geschäftsführer Sport Rajakov:
Ich bin in Helmstadt aufgewachsen und habe in Waibstadt gewohnt. Das Spiel liegt heute quasi vor unserer Haustür, das musste ich mir anschauen. Mit Torwart Thomas Geiger habe ich in der Jugend noch zusammengespielt und drücke auch dem TSV die Daumen.

Kai Ernstberger, Torwart SG Waibstadt:
In der 1. Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor. Ich freue mich über den Pokalsieg wahnsinnig. Nach der Ecke kam der Ball bei meiner Parade ziemlich hoch und ich dachte kurz, den musst du jetzt rausholen. Ich stand gut und konnte gut abspringen.

Schiedsrichter Fabian Reuter (DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal):
Dass in einem Finale Emotionen hoch kommen, denke ich, ist ganz normal. Für ein Endspiel war dies heute angemessen, sonst hat auch alles gepasst. Für mich war es die erste Leitung eines Pokalfinales.

Michael Dambach, bfv-Jgd-Pokalspielleiter:
Glückwunsch an die SG Waibstadt, der TSV war heute zu nervös und hat diese Nervosität zu spät abgelegt. Wenn der Ausgleich fällt, dann hätte Helmstadt das Spiel noch umgebogen. Ich hoffe, dass die Niederlage keine Auswirkungen auf die laufende Runde hat. Mund abwischen und weitermachen.

Bürgermeister Otto Eckert, Reichartshausen:
Ich bin zufrieden, vor allem mit unserem TSV als Ausrichter, dieses Kreispokalendspiel vor so einer großen Kullisse zu bewältigen. Reichartshausen konnte sich heute bestens einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Höchstes Lob an die Organisatoren des TSV. Die äußeren Bedingungen waren ideal.

Berthold Graf, Pokalspielleiter:
Beide Teams kennen sich sehr gut. Helmstadt hatte anfangs zu großen Respekt. Dank Torwart, Glück und Geschick hat die SG Waibstadt das 1:0 über die Zeit gerettet. Rahmenbedingungen und Zuschauerzuspruch waren sehr gut.

Bürgermeister Joachim Locher, Waibstadt:
Ich habe bereits im Vorfeld ein sehr enges Spiel erwartet. Dier ersten 45 Minuten gehörten ganz klar uns, danach hat Helmstadt sehr stark auf den Ausgleich gedrängt. Das Ziel der SGW war dieses Jahr, den Pokal zu holen, das haben wir jetzt geschafft. Ich befürchte, dass die Feier lange gehen wird.

Anton Esterle, Ehrenmitglied TSV Helmstadt:
Wir hatten keine Durchschlagskraft im Sturm und zu viele Unsicherheiten in der Defensive. Die linke Seite war bei uns die offene Seite. Beim Tor wurde unser Torwart auf dem falschen Fuß erwischt. Wir haben einfach zu wenig Torchancen herausgespielt, von unserem Kopfballspiel will ich erst gar nicht reden.

Wolfgang Schieck, Ehem. bfv-Staffelleiter:
Für mich war es kein gutes Spiel. Die Halbzeiten waren verteilt. Ich fand die „Schauspielereien“ einiger Waibstadter Spieler unfair. Der Schiedsrichter hätte das unterbinden müssen.