2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Merzhausens Trainer Slobodan Turjacanin begrüßt Rückkehrer Anronio Castellino zum ersten Training.	 Foto: Romahn
Merzhausens Trainer Slobodan Turjacanin begrüßt Rückkehrer Anronio Castellino zum ersten Training. Foto: Romahn

Der Lotse ist wieder an Bord

GL FFM WEST: +++ Merzhausens Regisseur Antonio Castellino zu seiner Rückkehr und neuen Zielen / „Werde alles reinlegen“ +++

MERZHAUSEN. Am 29. Mai 2016 hatte der TuS Merzhausen seinen größten sportlichen Erfolg, als er die Fußballsaison in der Gruppenliga Frankfurt West auf dem dritten Platz abschloss. Gleichzeitig bedeutete das Datum damals einen Scheideweg. Denn im entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Verbandsliga Süd unterlag die Mannschaft von Trainer Jörg Loutchan gegen die Usinger TSG knapp mit 1:2. Das Stadtteilderby war das letzte Spiel von Spielmacher Antonio Castellino, der in fünf Jahren beim TuS als Führungsspieler maßgeblich für den Höhenflug verantwortlich gezeichnet hatte. In den jüngsten beiden enttäuschenden Spielzeiten wurde der heute 38-Jährige als Kopf der Mannschaft schmerzlich vermisst. An sein Comeback knüpfen sich hohe Erwartungen.

Wie kam es zur Rückkehr zum alten Verein?

Antonio Castellino: Der Kontakt zu Merzhausen war nie abgerissen. Bereits im vergangenen Jahr gab es eine Anfrage, aber da war ich mit dem FV Stierstadt aufgestiegen. In der Winterpause hatten wir erneut Kontakt und nun sprach alles für eine Rückkehr. Ich fühle mich topfit. Ich hatte andere Angebote, auch aus der Verbandsliga, aber Merzhausen war immer mein erster Ansprechpartner. Ich war fünf Jahre hier und hatte viele schöne Erinnerungen, aber der Abschied nach der Niederlage gegen die Usinger TSG tat weh.

Was hat sich in Merzhausen verändert, was erwarten Sie in der neuen Saison?

Die Organisation und Infrastruktur in Merzhausen hat sich stark verbessert. Da gibt es viele gute Zeichen, die bei meinem Abschied nicht da waren. Die Trainingsbeteiligung muss besser werden, vor allem ab dem Herbst. Wir müssen aber auch Geduld haben und sehen, was mit dem großen Potenzial möglich ist.

Was ist von Antonio Castellino fußballerisch zu erwarten und was will er mit Merzhausen erreichen?

Ich fühle mich sehr gut. Ich denke, dass es mit der Rückkehr von Stefan Hickl und Patrick Berschick weitere positive Zeichen gibt. Vergangene Saison hat mich ein Mittelfußbruch zurückgeworfen. Ich will es noch einmal versuchen. Wir werden auf keinen Fall gegen den Abstieg spielen. Ansonsten kann man noch nicht viel sagen. Wir müssen die Vorbereitung sehr genau beobachten. Wir haben eine sehr starke Basis, weil viele Spieler geblieben sind. Jetzt werden wir hoffentlich eine Mannschaft.

In der vergangenen Saison entging Merzhausen nur knapp dem Abstieg. Die Mannschaft stand stark in der Kritik. Was muss anders werden?

Wir müssen vor allem seriös und hochkonzentriert in jedem Spiel auftreten. Die vergangene Saison erinnert uns daran, dass wir von Beginn an Gas geben müssen. Dann können wir schauen, wo die Reise hingeht. Mit Hickl, Berschick und Youness Idrissi haben wir viel fußballerisches Potenzial. Das sind echte Verstärkungen. Ich bin ein Arbeiter und werde sehr viel investieren. Ich habe keinen Urlaub genommen.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie wieder das blaugelbe Trikot tragen?

Ich freue mich auf zwei, drei Leute, auf die ich mich voll verlassen kann. Die neuen Funktionäre Yasin Bozdag und Pedro Ribeiro machen auch gute Arbeit. Ich bin ein Fußballer, kenne nichts anderes, habe mich schon vor dem Trainingsauftakt gut vorbereitet und werde immer da sein. Nach sieben Monaten Verletzung ist das für mich ein Neuanfang. Auf Merzhausen war immer Verlass. Ich will mit Leistung alles zurückgeben, was ich hier bekommen habe. Das wird im Fußball meine letzte Station sein. Ich habe so viel Lust, Fußball zu spielen und werde alles reinlegen. Ich möchte, dass die Gegner wieder vor Merzhausen Respekt haben.



Aufrufe: 011.7.2018, 08:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor