2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines
Auf ein Neues: Cleebergs Robin Dörr (l.) gegen Nino Crispino vom FV Breidenbach. 	Foto: Jens Schmidt
Auf ein Neues: Cleebergs Robin Dörr (l.) gegen Nino Crispino vom FV Breidenbach. Foto: Jens Schmidt

Der Glaube an eine gute Rückrunde

Verbandsliga Mitte: +++ Robin Dörr vom FC Cleeberg vor dem Duell gegen den FV Breidenbach im Interview +++

Langgöns-Cleeberg. Robin Dörr ist flexibel. Das muss erauch sein, seit er für die Verbandsliga-Fußballer des FC Cleeberg aufläuft. Denn eigentlich ist die Lieblingsposition des 21-Jährigen die linke oder rechte Außenbahn. Da der Aufsteiger aber mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen hat, kommt Dörr im Sturm zum Einsatz.

Doch auch hier zeigt der BWL-Student, der die Justus-Liebig-Universität in Gießen besucht und im Laubacher Stadtteil Freienseen wohnt, seine Klasse. Zuletzt beim 2:2 im Heimspiel gegen die SF/BG Marburg, als er bereits nach 50 Minuten den Endstand erzielte. Vor dem nächsten Duell gegen den FV Breidenbach am Sonntag (17 Uhr, Kunstrasenplatz Oberkleen) spricht Dörr im Interview mit dieser Zeitung über das Remis, blickt auf die nächsten Aufgaben und verrät, warum er von seinen bisherigen Leistungen selbst überrascht ist.

Robin, am vergangenen Wochenende gab es ein 2:2 gegen die SF/BG Marburg. War das ein verlorener oder gewonnener Punkt?

Gute Frage. Klar ist, dass wir definitiv genügend Chancen hatten, um diese Partie gewinnen zu müssen. Nach dem Ausgleich waren wir die bessere Mannschaft. Zuschauer, Trainer und wir als Team waren uns einig, dass wir als Sieger vom Platz hätten gehen müssen. Zumal wir die Punkte hätten gut gebrauchen können.

Seit dieser Saison läuft Robin Dörr für die „Raubritter“ auf. Vorher ging er für die SG Kesselbach/Odenhausen/Alltertshausen auf Torejagd. Mit der Truppe stieg er im Sommer in die Gruppenliga auf. Dass er in die Verbandsliga gehört, zeigte er in dieser Saison eindrucksvoll. Fünf Treffer erzielte der 21-Jährige bereits und ist damit hinter Kapitän Dominik Huisgen bester Torschütze seines Teams.

Sind Sie mit Ihrer ersten Saison in der Verbandsliga zufrieden?

Ich bin sehr überrascht, dass ich so viele Einsatzminuten bekomme. Damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet. Immerhin habe ich in der vergangenen Saison noch in der Kreisoberliga gespielt. Die fünf Tore, die ich bisher erzielt habe, sind schön für mich, das spornt mich weiter an.

Robin Dörr hat sich auch deswegen auf Anhieb beim FC Cleeberg durchgesetzt, weil der Verein unglaubliches Verletzungspech hat. Neben Topstürmer Hendrik Keller fallen unter anderem auch Marvin Gath und Moritz Schmidt für eine lange Zeit aus. Alle waren Stammspieler in der vergangenen Saison und waren fest für die Verbandsliga eingeplant.

Fragen Sie sich manchmal, wo der FC Cleeberg in der Tabelle stünde, wenn die Mannschaft immer komplett gewesen wäre?

Natürlich denke ich schon mal darüber nach, aber das bringt ja nichts. Ich hoffe, dass uns Hendrik Keller und Moritz Schmidt in der Rückrunde wieder zur Verfügung stehen. Leider war es gerade in den vergangenen Partien so, dass wir kaum Alternativen auf der Bank hatten. Aber wenn alle fit sind, können wir in der Rückrunde angreifen.

Das heißt, dass der Glaube an den Klassenerhalt noch da ist?

Definitiv. Es ist noch alles möglich. Im Keller geht es eng zu. Zumal ich nicht glaube, dass am Ende fünf oder sogar sechs Mannschaften absteigen werden. Für uns wird es wichtig sein, bis zur Winterpause zu punkten, um uns dann neu sortieren zu können.

Erste Gelegenheit dazu bietet sich Dörr und seinen Teamkollegen gegen den FV Breidenbach. Das Hinspiel im Hinterland verloren die Cleeberger bei ihrer Verbandsligapremiere mit 0:3.

Was ist gegen Breienbach möglich?

Wir können auf jeden Fall mithalten. Wenn ich an das Duell in der Hinrunde denke, dann muss ich sagen: Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft. Wir sind durch einen etwas unglücklichen Elfmeter in Rückstand geraten. Das hat uns ein bisschen aus der Bahn geworfen. Doch auch danach hatten wir unsere Chancen. Mit dem Gegentor zum 0:2 war dann die Luft bei uns raus.

Nach der Begegnung gegen Breidenbach warten bis zur Winterpause noch zwei Aufgaben auf die „Raubritter“. Zunächst treten sie beim SV Bauerbach an, der aktuell punkgleich ist, ehe die SG Kinzenbach ihre Visitenkarte abgibt.

Hat der FC Cleeberg bis zur Winterpause nicht den Druck, unbedingt alle Spiele gewinnen zu müssen?

Mit Blick auf die Tabelle ist die Konstellation natürlich schon so, dass wir bis zur Pause punkten müssen. Mehr noch: dabei das Maximum herausholen. Das werden schon entscheidende Spiele bis hzur Winterpause für uns. Aber nochmal: Ich bin für die Rückrunde optimistisch. Wir haben uns im Kampf um den Klassenerhalt noch lange nicht aufgegeben.

Das Interview führte Tim Straßheim.



Breidenbach lobt Daniel Schäfer

„Es war eine intensive und für die Zuschauer ansehnliche Partie, aus der wir ziehen können, dass wir gegnerische Standardsituationen noch besser verteidigen müssen-“ Bei diesen Worten lässt es Trainer Steffen Schmitt vom FV Breidenbach bewenden, wenn die Rede auf den jüngsten 4:3-Auswärtssieg bei Kellerkind SSV Langenaubach kommt. Seine Konzentration gilt dem Gastspiel am Sonntag in Oberkleen bei Neuling FC Cleeberg. Der Vorletzte aus dem Kleebachtal fing mit 45 Gegentoren nur einen Treffer mehr als die Hinterländer, die aber 15 Treffer mehr erzielten und vor allem elf Punkte mehr auf dem Konto haben. Schmitt hat großen Respekt vor den sonntäglichen Gastgebern. „Was mein Trainerkollege Daniel Schäfer dort bei geringem Etat und großem Verletzungspech leistet, ist sehr hoch einzuschätzen. Die haben zuletzt meist gut gespielt, und sie haben durchaus Qualität auf dem Feld“, warnt Schmitt. Überrascht ist er nach eigenem Bekunden über die gute spielerische Qualität in der Liga. Für ihn heißt dies, dass gegen den FC Cleeberg Geduld von seinen Jungs gefragt ist. „Wir sind Favorit und wir wollen die Partie natürlich gewinnen. Klar ist für mich aber auch, dass der spielerischen Komponente immer auch Arbeit zugrunde liegt. In den Zweikämpfen und in Sachen Laufbereitschaft liegt die Grundlage, um überhaupt fußballerisch auftrumpfen zu können. Diesen Mix haben wir in den letzten Wochen ganz gut beherrscht“, beobachtet der Ex-Profi. Tobias Ochs und Yannick Weber stehen nach Ablauf ihrer Sperren wieder im Kader. Dominik Pfeiffer und Lukas Ortmüller fallen aus. (rma)

Aufrufe: 014.11.2019, 08:00 Uhr
WNZAutor