2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der FV Hassia Kempten hat sich unserem Corona-TÜV unterzogen.
Der FV Hassia Kempten hat sich unserem Corona-TÜV unterzogen. – Foto: Ig0rZh – stock.adobe

Der FV Hassia Kempten im Corona-TÜV

So ist die aktuelle Lage bei den Kemptern

REGION. Das Corona-Virus hat den Fußball in ganz Deutschland zum Erliegen gebracht. Im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) ruht das runde Leder bis 20. April - vorerst. Grund genug für uns, einmal nachzuhorchen, wie die aktuelle Lage bei den Vereinen aussieht. Heute im Corona-TÜV: der FV Hassia Kempten.

Welche Einschnitte bringt die Coronavirus-Krise für Ihren Verein? Und: Wird aktuell in Ihrem Verein noch Sport getrieben?

Unser gesamter Sportbetrieb ist bereits seit zwei Wochen eingestellt, zunächst einmal bis 19. April. Im Bereich Tischtennis wurde die Saison bereits für beendet erklärt, im Fußball müssen wir ja alle die Entwicklung abwarten.

Gibt es Veranstaltungen, die ausfallen?

Außer die üblichen sportlichen Events fällt in unserem Verein nichts weiter aus, da wir zum Beispiel die Mitgliederversammlung sowieso erst im Herbst abhalten. Allerdings hatten wir für den 14. März einen Aufräumtag am Sportplatz angesetzt. Diesen haben wir dann kurzfristig abgsagen müssen.

Was glauben Sie, wie es in den kommen Wochen weitergehen wird?

Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass man auch im Fußball vielen anderen Sportarten folgt und die Saison ohne Ergebnis beendet. Definitiv sehen wir einer ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung
entgegen, die auch Auswirkungen auf das Sportgeschehen haben wird.

Wie nutzen Sie im Vorstand/Verein diese Zeit?

Die Arbeiten am Vereinsgelände müssen natürlich weitergehen, Stichwort Platzpflege im Tennis und die Pflege des in unserem Falle vereinseigenen Rasenplatzes. Dies ist ohne größeren Schaden kaum zu unterbrechen.

Was war vor der Coronavirus-Krise die größte Sorge in Ihrem Verein?

Die größte Sorge vor der Krise bei uns war - neben den üblichen Problemen im sportlichen Bereich - , dass der bereits seit über einem Jahrzehnt geplante Umbau des städtischen Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz wirklich in den nächsten zwei Jahren angegangen wird. Kurz vor Ausbruch der Krise waren im Bereich der Stadt Bingen Probleme im städtischen Haushalt (Gewerbesteuerrückgang) aufgetreten, welche die Sache verkompliziert und einen möglichen Baubeginn in naher Zukunft zumindest stark in Frage gestellt haben - trotz der grundsätzlich positiven Bereitschaft vieler Ratsmitglieder und Parteien. Durch die jetzige Entwicklung auch im wirtschaftlichen Sektor wird es womöglich noch etwas dauern, bis das Projekt realisiert werden kann.

Erwarten Sie, dass Ihr Verein durch die Krise in seiner Existenz gefährdet ist oder sogar ein Gewinner sein könnte?

Man macht sich schon Gedanken. Bleiben alle Sponsoren an Bord und ist somit die finanzielle Planungssicherheit gegeben? Diese müssen ja auch auf die unweigerlich kommende Finanzkrise im Zuge der Pandemie-Maßnahmen reagieren. Da ist Sponsoring ja meist der erste Streichposten, leider. Aber nur mit Mitgliedsbeiträgen lässt sich heutzutage kaum noch mehr als das absolut Nötigste im operativen Vereinsgeschäft realisieren. Neuanschaffungen im Bereich Infrastruktur/Gerätschaften zum Beispiel sind dann quasi erst einmal ausgeschlossen.

Ich sehe uns nicht grundsätzlich in der Existenz gefährdet, denn Fußball wird ja nach der Krise auch weiter gespielt, aber wie die meisten sehe ich große Herausforderungen auf uns zukommen in den nächsten Monaten.
Ich denke nicht, dass irgendein Verein sich am Ende dieser ganzen Sache als Gewinner sehen kann, mir würde zumindest keine Möglichkeit einfallen.
Vielleicht wird es in der neuen Saison die ein oder andere Spielgemeinschaft mehr geben im Kreis, um mit einer breiteren Basis zukünftig auch solche außergewöhnlichen Situation besser meistern zu können.


Die Fragen beantwortete Frank Silberbauer, 1. Vorsitzender des FV Hassia Kempten.

Aufrufe: 027.3.2020, 10:00 Uhr
RedaktionAutor