2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Stellt sich der Aufgabe: Stefan Zeisberg (l.) hat die erste Mannschaft des SV Höxter auf das erste Pflichtspiel 2016 vorbereitet. Künftig braucht er aber Unterstützung auf der Trainerbank, da er in der Rückrunde auch weiter als Spieler helfen will.
Stellt sich der Aufgabe: Stefan Zeisberg (l.) hat die erste Mannschaft des SV Höxter auf das erste Pflichtspiel 2016 vorbereitet. Künftig braucht er aber Unterstützung auf der Trainerbank, da er in der Rückrunde auch weiter als Spieler helfen will.

Der Druck ist weg

Das abgeschlagene Landesliga-Schlusslicht SV Höxter will unbekümmert gegen Kirchlengern den ersten Saisonsieg einfahren / Zudem soll am Sonntag die Trainerlösung verkündet werden

Höxter. Endlich steht das erste Pflichtspiel 2016 an. Trainer und Spieler des SV Höxter fiebern dem Rückrundenstart in der Landesliga entgegen. "Wir wollen einfach nur Fußball spielen", beschreibt Spielertrainer Stefan Zeisberg die Gemütslage der Mannschaft. Nach den turbulenten Wochen in der Vorbereitung mit dem Rücktritt von Coach Pierre Gröne, freut man sich nun auf die nächsten Spiele in der Landesliga. An diesem Sonntag, 21. Februar, trifft der SVH dabei in einem Heimspiel auf den Tabellennachbarn FC Kirchlengern (15 Uhr).

Vorbereitet und eingestimmt wird die Mannschaft von Zeisberg, der Pierre Gröne bereits assistierte und in den letzten Wochen die Verantwortung in der Wintervorbereitung übernommen hat. Wie es dann weiter geht, könnte bereits am Sonntag verkündet werden. Da Zeisberg aus beruflichen Gründen die Traineraufgabe nicht allein ausfüllen kann und er auch noch als Spieler aktiv ist, wird nach einer Lösung gesucht. Zeisberg soll aber auf jeden Fall dem Trainerstab erhalten bleiben, betont der sportliche Leiter Thomas Viehöfer. Ob Zeisberg dabei die führende Position übernimmt oder doch eher als Co-Trainer fungiert, sei noch verhandlungsoffen und hängt auch damit zusammen, wer letztendlich auf der Trainerbank neu Platz nehmen wird. Viehöfer ist aber zuversichtlich, dass am Sonntag die Lösung bekanntgegeben werden kann.
Doch erst einmal soll der Fokus auf die Partie gegen Kirchlengern liegen. Es ist der letzte Strohhalm, an den sich der SVH im Abstiegskampf klammert: Ein Sieg gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten Gast.
Von einer reellen Chancen im Abstiegskampf zu sprechen, wäre aber trotz dreier Punkte gegen Kirchlengern vermessen. Mit 14 Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist der Abstand einfach zu groß. Höxter müsste in den 14 ausstehenden Partien 25 bis 30 Punkte holen. Das ist unrealistisch. Das ist die Bilanz eines Meisterschaftsanwärters.
So geht es generell eigentlich mehr darum, endlich mal wieder zu gewinnen. Es wäre auch ein Sieg der Moral nach der demotivierenden Hinrunde und dem Trainerrückzug. Laut Zeisberg habe die Mannschaft nach dem Trainerrücktritt auch ein paar Tage gebraucht, um mit der Situation umzugehen. Und da setzt auch Zeisberg aktuell an. "Der Zusammenhalt ist gut und natürlich extrem wichtig für die Rückrunde." Für diese hat man sich vorgenommen, deutlich mehr Punkte zu holen, als die vier Zähler in der Hinrunde. "Was sicherlich gut für uns ist, dass der Druck endgültig weg ist. Keiner erwartet mehr etwas von uns in dieser Saison", sagt Zeisberg, der auch vom Rücktritt Grönes überrascht wurde. "Na klar wusste ich, dass ihn einiges stört, dass er zu diesem Zeitpunkt aber handelt, kam unerwartet." Von der grundsätzlichen taktischen Ausrichtung wird Zeisberg, der zusammen mit Pierre Gröne auch schon Höxters A-Jugend trainierte, nicht abweichen.
Allerdings muss in der Rückrunde ein großes Manko abgelegt werden: die Chancenverwertung. "Wir waren in der Hinrunde eigentlich oft nah dran am Sieg, aber wir schießen einfach zu wenig Tore", sagt Zeisberg. Gerade einmal zwölf Treffer gelangen in 16 Ligaspielen. Deshalb bewertet Stefan Zeisberg die Testspiele auch als Erfolg. Beim 4:3 gegen den Bezirksligisten SF Warburg, beim 3:3 gegen den Bezirksligisten FC BW Weser und beim 5:2 gegen den A-Ligisten Fortuna Schlangen sind ebenfalls zwölf Tore erzielt worden. "Das ist wichtig, dass wir wieder Tore schießen", sieht Zeisberg über die acht Gegentore gegen die unterklassigen Teams hinweg.
Positiv ist auch, dass mit Sascha Zeisberg und Chris Malena zwei Langzeitverletzte wieder im Training sind. Beide bräuchten aber noch einige Trainingseinheiten. "Sie helfen uns aber definitiv weiter", sagt der Coach. Lukas Gerth hat dagegen noch Probleme mit dem Knie. Und Nico Malena, der während der Saison dazu kam, studiert in Paris und spielt für die Rückrunde keine Rolle in der Kaderplanung.

Aufrufe: 020.2.2016, 09:51 Uhr
Torsten WegenerAutor