Die Resonanz des allerersten Fußballversuchs war durchaus positiv: Am Ende wurden 1489 Zuschauer als Kulisse verkündet. Tore fielen reichlich. Ins Endspiel schafften es die Oldies des 1. FC Nürnberg und des TSV 1860 München, das die Löwen um ihren Torschützenkönig Emmanuel Krontiris 4:1 gewannen. Aber die wichtigsten vier Treffer schossen die Hauptdarsteller selbst. Im umjubelten Einlagespiel der Bananenflankenkinder, die sonst im Sommer an öffentlichen Plätzen ihre Spieltage absolvieren, feierte das Team mit den gelben Leibchen ein 3:1 gegen die Orangen – und beide Teams verausgabten sich vor der größten Kulisse der Bananenflanken-Geschichte bis in die Ehrenrunde.
Berger und Co. gefrustet
Für die Teams des VfL Bochum um Ex-Jahnspieler Peter Peschel und die namhafteste Mannschaft war nach zwei Vorrundenspielen schon Schluss. Die tschechischen Fußballgrößen wie Patrik Berger, Pavel Kuka, Radek Bejbl oder Jan Koller waren nach dem 3:6 gegen die eingespielte Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg und dem 3:8 gegen den SSV Jahn gefrustet und raus aus dem Turnier.
So manche der Fußballgrößen hätte gar keinen Namen auf seinem Trikot nötig gehabt. Dariusz Wosz, der nicht für sein einstiges Bochumer Team, sondern für die Bananenflanker auflief, etwa zeigte, warum er einst den Beinamen „Zaubermaus“ trug. Und Tomislav Piplica, fast 50-jähriger Keeper aus der Bundesligazeit von Energie Cottbus, spielte wie eh und je: Einerseits fischte er die Unhaltbaren wie ein Junger aus den Ecken. Andererseits war er früher berüchtigt für kuriose Gegentore und seine Ausflüge außerhalb des Strafraums: Im Match gegen die Alt-Löwen verzockte er sich schon nach 45 Sekunden bei einem solchen. Kollege Tobias Schweinsteiger rettete im Duett mit dem Pfosten – die Einlage sorgte für breite Schmunzler. „Mitspielen war mein Stil“, sagte Piplica zu seinen damals außergewöhnlichen Auftritten. „Heute ist das moderner Fußball.“
Im Neunmeterschießen des Halbfinales gegen Nürnberg hatte Piplica, der inzwischen als Torwarttrainer beim Regionalligisten Nordhausen arbeitet, die Bananenflanker mit zwei fast gehaltenen Versuchen beinahe ins Finale gebracht. „Ich hatte den Ball fast schon in der Hand und dann ist er doch noch durchgerutscht“, sagte Piplica, hatte aber sichtliches Vergnügen. „Wenn man in der Halle keinen Spaß hat, wo dann?“, fragte Piplica, der nur „schade“ fand, dass „nicht so viele Zuschauer da waren und 1860 mehr Zuschauer bringt als die Regensburger“. Die Löwenfans sorgten für Stimmung, unterließen allerdings auch unangebrachte unflätige Schmähgesänge nicht.
Stefan Leitl eröffnet Torreigen
Übrigens mischte Regensburgs Eishockeylegende Martin Ancicka, dessen Trikot in der Donau-Arena unter dem Hallendach hängt, bei den Bananenflankern munter mit und trug sich schnell im ersten Spiel in die Torschützenliste ein. Das allererste Tor hatte Stefan Leitl im ersten Turnierspiel nach 80 Sekunden erzielt. Und der SSV Jahn hat mit dem Turnier wohl auch ein Themenfeld neu entdeckt. „Eins haben wir schon gewonnen“, ballte Teammanager und Aufsichtsratsmitglied Günter Hödl nach dem 8:3-Erfolg gegen die Tschechen die Faust.
Mit dem klaren Sieg schoss sich das Team mit Nico Beigang, Stefan Jarosch oder David Romminger immerhin ins Halbfinale, wo es bei der Bananenflanker-Auswahl gegen Nürnberg höchst dramatisch zuging. Aus einem 2:4 wurde 29,5 Sekunden vor Ende ein 5:4 durch Torben Hoffmann. 1,7 Sekunden vor Schluss glich Andreas Wolf aus – und Michael Sternkopf verschoss den letzten Neunmeter.