2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Der im letzten Jahr gewählte Vorstand des BSC mit Vorsitzendem Josef Polster (stehend) und (v.l.) Rudi Reindel, Michael Strubel und Reiner Bayerlein ist auf dem besten Weg, den Verein finanziell und sportlich wieder auf festen Boden zu stellen. F: Schreiter
Der im letzten Jahr gewählte Vorstand des BSC mit Vorsitzendem Josef Polster (stehend) und (v.l.) Rudi Reindel, Michael Strubel und Reiner Bayerlein ist auf dem besten Weg, den Verein finanziell und sportlich wieder auf festen Boden zu stellen. F: Schreiter

Der BSC Erlangen ist auf einem guten Weg

Entschuldung kommt gut voran +++ Beifall für Vorstand

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Der BSC Erlangen ist auf einem guten Weg heraus aus der Schuldenfalle. Das wurde während der außerordentlichen Mitgliederversammlung deutlich, die am Freitagabend ungewohnt harmonisch und sachlich verlief.

Zur Mitgliederversammlung habe er eingeladen, „weil der BSC in der Entschuldungsfrage einen Schritt weiter kommen will“, sagte der erste Vorsitzende Josef Polster. Eine „fruchtbare und partnerschaftliche Versammlung“ wünschte er sich, und dieser Wunsch ging uneingeschränkt in Erfüllung. Denn alle Beschlüsse gingen einstimmig über die Bühne, es gab wenige Diskussionen, dafür aber immer wieder Szenenapplaus für den Vorstand. Polster stellte in kurzen Worten dar, was das Vorstandsteam seit seiner Wahl im Februar letzten Jahres alles erledigt hat.

Mehr als erwartet

Weil das mehr ist als die meisten Mitglieder erwartet hatten, entschieden sie zunächst einmal, den Tagesordnungspunkt „Vollmacht zur Rückgabe des Erbbaurechtes an die Stadt“ zu streichen. Denn die Situation des BSC habe sich derart verbessert, dass der Verein auch ohne diese Maßnahme Licht am Ende des Tunnels sieht, hieß es in der Versammlung. Ein Grund dafür ist die Einigung mit dem Sozialversicherungsträger, der einem Vergleich zugestimmt hat. Der Vergleichsbeitrag, sagte Polster, habe aus dem laufenden Haushalt gedeckt werden können. Mit der Abschaffung des bezahlten Fußballs habe der Verein zudem die Kosten erheblich reduziert und nun jährliche Einnahmen von rund 105.000 Euro. 25.000 Euro könnten für die Tilgung der Schulden verwendet werden. Den geschuldeten Betrag wollte Polster zwar nicht nennen, jedoch darf aufgrund bereits im letzten Jahr genannter Zahlen von rund 700.000 Euro ausgegangen werden.Verhandlungen führen

Nun will die Vorstandschaft mit dem Hauptgläubiger über die Rückzahlung dieser Schuld verhandeln und hofft auf einen Vergleich. Dabei helfen will auch ein Mitglied, das 58 Jahre im Verein ist, namentlich jedoch nicht genannt werden will. Es kennt die Historie und meint, leitende Angestellte des kreditgebenden Geldinstituts seien seit 1981 im Vorstand des BSC gewesen und hätten die Darlehen, die ihr Institut dem Verein gewährt habe, mit zu verantworten. „Das Institut ist am Niedergang des Vereins mit schuld“, sagte der Mann. Dies müsse bei der Findung eines Vergleichs mit berücksichtigt werden.

Der Vorstand des BSC möchte den noch zu verhandelnden Vergleichsbetrag als eine Summe zurückzahlen. Das dafür notwendige Geld würden private Kreditgeber zur Verfügung stellen, verkündete Polster. Die Versammlung ermächtigte den Vorstand daraufhin, alle Schritte zu unternehmen, um zu einem Vergleich mit dem Gläubiger zu kommen. Gleichzeitig wurde beschlossen, die jährlichen Zinsen und Tilgung dürfen 25.000 Euro nicht überschreiten. Das wieder gestiegene Vertrauen in den BSC hat nicht nur zu sportlichen Erfolgen geführt, auch die Mitgliederzahl ist von 350 Ende letzten Jahres auf nunmehr 400 gestiegen. Bis Ende dieses Jahres wolle man 500 Mitglieder haben, setzte Polster sich zum Ziel.

Wieder Gefallen gefunden

Auch die Sponsoren scheinen wieder Gefallen am BSC Erlangen zu finden, darum konnten auch neue Partner für die Bandenwerbung gefunden werden. Die Vermarktung der Banden will der Verein zudem wieder selbst in die Hand nehmen, nachdem bislang ein Werbepartner daran kräftig mit verdient hatte.

Um wieder mehr Geld in die Kassen zu spülen beschloss die Versammlung ebenfalls, die seit elf Jahren stabilen Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. Der Grundbeitrag wurde von 88 Euro auf 110 Euro angehoben. Familien zahlen nun 200 anstatt bislang 125 Euro. Die Beiträge für andere Mitgliedsgruppen wurden in ähnlicher Größenordnung angepasst. Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung, die voraussichtlich im April oder Mai stattfinden wird, hofft der Vorstand weitere positive Nachrichten verkünden zu können. Optimistisch sagt Polster: „Wir leben noch und schauen nach vorne“.

Aufrufe: 026.1.2015, 06:14 Uhr
Klaus-Dieter Schreiter (EN)Autor