2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

Der ASV ließ ihn nicht mehr los

In unserer Serie widmen wir uns Sportlern, die das Gros ihrer Karriere bei einem einzigen Verein Ratingens verbracht haben. Heute: Jörg Frohnhoff vom ASV Tiefenbroich.

Vor sieben Jahren tauchte Jörg Frohnhoff plötzlich beim ASV Tiefenbroich auf. Rund 40 Jahre hatte der bis dahin bei Ratingen 04/19 Fußball gespielt, auch wertvolle Jugendarbeit geleistet, man kannte ihn deshalb genau an der Sohlstättenstraße.
Und dann ließen ihn die Tiefenbroicher nicht mehr los. Man wusste, dass ein Juwel auf der Matte steht, das nicht nur Fußball spielen kann, sondern auch das gesamte Drumherum des Vereinslebens beherrscht. Was schließlich für jeden Sportklub größte Bedeutung besitzt.

Frohnhoff sagte dem ASV zu, und längst bildet er zusammen mit Andreas Eckert und David Ziegler die Vereinsführung. Einen Vorsitzenden gibt es schon lange nicht mehr, aber der Verein mit seinen 19 Fußballmannschaften läuft wieder in besten Bahnen. Von der Jugend angefangen bis zur „Ersten“, die wieder die Kreisliga A erklommen hat und bis zur Corona-Saisonunterbrechung nach elf Spieltagen und Platz neun im sicheren Mittelfeld steht. „Damit sind wir der beste Aufsteiger“, sagt Frohnhoff freudig.

Mit als Spieler dabei sind auch seine beiden Söhne Maik (31) und Rene (21), wobei sich Maik nach einem Schienbeinbruch mehr der Betreuung widmet. Als Trainer sind die beiden zudem für die ASV-Jugend im Einsatz. Auch diese beiden Youngster kamen damals mit nach Tiefenbroich, man weiß damit den damaligen Glücksgriff an der Sohlstättenstraße genau zu schätzen. Zudem ist Jörgs Bruder Volker Frohnhoff, er führt im Tiefenbroicher Industriegebiet eine bestens laufende Firma im Sanitär-Service, ein wichtiger Vereins-Sponsor.

Schon die Eltern der beiden sind im Ratinger Sport ein Begriff. Vater Friedhelm (jetzt 80) war einst zu Feldhandballzeiten ein ausgewiesener Torjäger beim Turnerbund 08 und später, als es in die Hallen ging, als Schiedsrichter hochklassig unterwegs. Und Mutter Doris (78) war in dieser Stadt als Politesse angestellt. Klar, dass auch sie fast jeder hier kennt. Die beiden sind kerngesund und genießen nun ihr Rentner-Leben hauptsächlich in der Schrebergarten-Anlage zwischen den beiden Bahndämmen in Ost.

Jörg Frohnhoff ist gelernter Zimmermann. Über ihn läuft auch im Verein alles, was „rustikale Kenntnisse“ erfordert. „Da muss ich auch schon mal energisch durchgreifen, wenn Dinge passieren, die nicht sein dürfen“, sagt er dazu, und lächelt. Diese Fähigkeiten hat er vom Vater geerbt, der hielt sich auch nie zurück, wenn es galt, Probleme zu lösen.

Jörg Frohnhoff, im kommenden Februar wird er 54 Jahre alt, ist bei der Stadt Ratingen für kommunale Dienste zuständig. Er wohnt auch in Tiefenbroich, seit sieben Jahren zusammen mit Lebensgefährtin Birgit. Mit großem Haus und großem Garten. Dies alles, zudem der Job, seine Kinder und auch die seiner Birgit, das alles verlangt viel Zeitaufwand. Aber dennoch ist er nahezu täglich auf dem Tiefenbroicher Sportgelande anzutreffen.

Jetzt durch Corona freilich nicht, aber das wird sich ja hoffentlich bald wieder ändern. „Das sehnen wir alle schnellstens herbei“, sagt er zu diesem üblen Thema. Und dann spricht er der Stadt Ratingen seinen größten Dank aus: „Wir bekommen in Kürze einen neuen Rasenplatz, der Kunstrasen des hinteren Platzes wird erneuert, und zudem haben wir das vielleicht schönste Clubhaus in Ratingen. Die Stadt-Politiker haben ungeheuer viel für uns getan.“ Und sein ASV gibt nun viel zurück.

Aufrufe: 03.1.2021, 16:00 Uhr
RP / Werner MöllerAutor