2024-06-17T07:46:28.129Z

Totopokal
Nicht nur Matthias Beck (rechts) verdiente sich beim FC Gundelfingen ein dickes Lob. Die ohne etliche Stammkräfte angetretenen Grün-Weißen setzten sich im Pokal beim VfR Neuburg (links Alexander Müller) mit 1:0 durch.  Foto: Walter Brugger
Nicht nur Matthias Beck (rechts) verdiente sich beim FC Gundelfingen ein dickes Lob. Die ohne etliche Stammkräfte angetretenen Grün-Weißen setzten sich im Pokal beim VfR Neuburg (links Alexander Müller) mit 1:0 durch. Foto: Walter Brugger

Der „Absteiger“ überrascht

Schmähungen von den Rängen stacheln den FC Gundelfingen an +++ Ichenhausens Rotationsverfahren funktioniert

Als „Absteiger“ wurde der FC Gundelfingen von den vermeintlichen Fans mit anfänglichen Schmähgesängen empfangen, am Ende hatten die Grün-Weißen aber in der ersten Hauptrunde des Bayerischen Toto-Pokals die Nase vorne. Mit 1:0 (0:0) gewann der FCG beim Landesliga-Spitzenreiter VfR Neuburg. Die Königsblauen bleiben auf der Sommer-Erfolgswelle: Das Erstrundenspiel im bayerischen Totopokal gewann der SC Ichenhausen gegen den SV Mering verdient 2:1 (2:0). Auf wen sie in der zweiten Runde treffen, werden die Fußballer von Trainer Oliver Unsöld bei der Auslosung am 16. August erfahren.

VfR Neuburg – FC Gundelfingen 0:1
Die Verunglimpfungen durch die Fangruppe gaben den Gundelfingern den letzten Kick, wie ihr Trainer Martin Weng zufrieden feststellte. Seine Schützlinge präsentierten sich durchaus konkurrenzfähig, obwohl Weng wie angekündigt etliche Stammkräfte schonte und etwa A-Junior Jan-Luca Fink, Matthias Beck oder Mario Baumgärtner aus der U23 oder Mario Baumgärtner in die Startelf beorderte. Nach elf Minuten hätte Daniel Cesar Viana dos Santos die Grün-Weißen sogar in Führung bringen können, doch der Schuss des Brasilianers verfehlte das Ziel hauchdünn. Es war die beste, aber längst nicht die einzige gefährliche Offensivaktion der Gundelfinger gegen eine sehr hoch stehende, durchaus anfällige VfR-Abwehr. Nach 29 Minuten schien sich dann das für diese Saison schon fast übliche Szenario zu wiederholen. Die Lila-Weißen sorgten erstmals für Gefahr, als Matthias Riedelsheimer zum Kopfball kam – doch die Plastikkugel landete am Pfosten. Die Oberbayern entwickelten mit zunehmender Spieldauer immer mehr Torgefahr, aber spätestens bei FCG-Keeper Dominik Dewein war Endstation. „Zu Null ist einfach die Basis“, meinte hinterher ein zufriedener Gundelfinger Verteidiger Marius Brugger, und herzte seinen Mitspieler Maximilian Braun. Der sorgte nämlich nach 87 Minuten für kollektive Glücksgefühle bei den Gärtnerstädtern. Nach dem Pass von Stefan Winkler stand er frei vor dem Tor und traf zum 0:1. „Der Pokal scheint mein Wettbewerb zu sein“, meinte der 23-Jährige grinsend, denn schon in der Quali beim TuS Geretsried hatte Braun das einzige Tor für den FCG erzielt.
Schiedsrichter: Luka Beretic (Friedberg) - Zuschauer: 320
Tor: 0:1 Maximilian Braun (87.)



Der Meringer Julius Drevs liegt am Boden, doch der Ichenhauser Nico Breskott wird diesen Ball nicht mehr erreichen. Er zählte zu jenen Königsblauen, die zuvor noch nicht allzu viel Einsatzzeit hatten und nun im Pokal ran durften.  Foto: Ernst Mayer
Der Meringer Julius Drevs liegt am Boden, doch der Ichenhauser Nico Breskott wird diesen Ball nicht mehr erreichen. Er zählte zu jenen Königsblauen, die zuvor noch nicht allzu viel Einsatzzeit hatten und nun im Pokal ran durften. Foto: Ernst Mayer

SC Ichenhausen – SV Mering 2:1
Dass der Pokal (derzeit) bei ihnen keine allerhöchste Priorität genießt, hatten Verantwortliche beider Seiten im Vorfeld deutlich gemacht. Im Vergleich zum Liga-Duell am Sonntag rotierten die Königsblauen entsprechend. Nur vier Mann blieben aus der Anfangsformation übrig. Zudem wagte Unsöld (im Rückspiegel gesehen, mit Erfolg) das Experiment Dreierkette in der Abwehr. Bei den Meringern, die erhebliche Personalprobleme beklagen, mussten notgedrungen gleich neun Fußballer ran, die auch beim Anpfiff wenige Tage zuvor auf dem Platz gestanden hatten.
Angesichts der Vorzeichen wunderte sich vermutlich keiner der 100 Augenzeugen über unterdurchschnittliches Spieltempo und mangelnden Kombinationsfluss. Die Partie plätscherte ereignisarm dahin und wenn sich im ersten Durchgang etwas tat, dann vor dem Tor der Gäste. Ihre Offensivbemühungen reichten den Königsblauen zur beruhigenden Halbzeit-Führung. Einen Eckball von Janick Reitz köpfte Mateusz Staron aus kurzer Distanz ins Netz (36.). Kurz danach erreichte ein weiterer Reitz-Eckball von der rechten Seite Benjamin Sturm. Dessen Kopfball aus der Mitte des Sechzehners touchierte den Querbalken, tropfte zurück ins Feld und Waldemar Schaab drückte die Kugel aus kurzer Distanz ins Netz (44.). Ein toller (oder, aus Perspektive der Gastgeber, ein geschenkter) Treffer brachte die Meringer zurück in die Partie. Maximilian Lutz erspähte SCI-Torwart Patrick Wild ganz weit vor seinem Gehäuse, zog am Mittelkreis ab und der Ball flog in hohem Bogen ins Netz (54.). Zuvor bereits hatte Noah Kusterer nachgewiesen, dass sich die Gäste nicht kampflos geschlagen geben wollten (50.). Etwas später prüfte Fatih Cosar den SCI-Schlussmann mit einem gut angeschnittenen Freistoß (77.). Überhaupt waren die Meringer in der zweiten Halbzeit wesentlich agiler, blieben aber zu harmlos, um den Erfolg der nur noch auf Konter lauernden Ichenhauser ernsthaft zu gefährden – zumal die Gastgeber selbst diverse Gelegenheiten besaßen, das Resultat deutlicher zu gestalten. Reitz vergab frei stehend eine tolle Chance (53.) und Dennis Bogdan scheiterte mit einem schönen Schuss (66.).
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Mateusz Staron (36.), 2:0 Waldemar Schaab (44.), 2:1 Maximilian Lutz (54.)

Aufrufe: 08.8.2018, 22:08 Uhr
Augsburger Allgemeine / Brugger, KubicaAutor