2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Stolz wie Oskar: die Viktoria zieht sensationell ins Bayerische Pokalfinale ein - und träumt von DFB-Pokalticket. F: Hahn
Stolz wie Oskar: die Viktoria zieht sensationell ins Bayerische Pokalfinale ein - und träumt von DFB-Pokalticket. F: Hahn

3:2 - Viktoria kegelt die Löwen aus dem Toto-Pokal

Totopokal - Halbfinale: Viktoria Aschaffenburg - TSV 1860 München 3:2

Die Viktoria schlägt den Favoriten aus der Landeshauptstadt und steht im Finale des diesjährigen Toto-Pokals. Vor einer einmaligen Kulisse von 5850 Zuschauern im Stadion am Schönbusch verschlafen die Löwen vor allem die ersten 30 Minuten, kommen aber dann nochmal stark zurück. Am Schluss entscheidet ein zweifelhafter Elfmeterpfiff das Halbfinale zu Gunsten des Teams von Jochen Seitz.

Der Regionalligist aus Aschaffenburg erwischte am Dienstagabend den besseren Beginn. Nachdem Björn Schnitzer Löwen-Keeper Marco Hiller mit einem Schuss aufs lange Eck noch nicht überwinden konnte (2.), war der 22-Jährige zehn Minuten später geschlagen: Zwar konnte er den Kopfball von Lucas Oppermann nach Flanke von Schnitzer noch parieren, beim Abstauber von Daniel Cheron per Flugkopfball gab es dann aber nichts mehr zu halten (12.). Die frühe und nicht unverdiente Führung für den Außenseiter. Kurze Zeit später kam es noch besser: Nach einem langen Ball fand sich Schnitzer, den die Gäste-Abwehr nicht in den Griff zu bekommen schien, ohne Gegnerdruck im 60er-Strafraum wieder, bediente Viktoria-Kapitän Simon Schmidt und schon stand es 2:0 (20.). 1500 mitgereiste Löwen-Fans sahen einen defensiv unstrukturierten und offensiv ideenlosen Auftritt ihrer Mannschaft. Nach einer guten halben Stunde kam es fast noch schlimmer für die Bierofka-Elf, Hiller entschärfte Max Grünewalds Abschluss von knapp außerhalb des Strafraums aber glänzend (32.).

Nur kurze Zeit später zappelte der Ball dann im Viktoria-Kasten: Auf Vorarbeit von Benjamin Kindsvater zimmerte Efkan Bekiroglu das Leder ansatzlos aus 25 Metern rechts oben in den Knick (37.). Die Löwen schienen durch dieses Traumtor aufgewacht zu sein und kamen noch vor der Pause tatsächlich zum Ausgleich. Philipp Steinhart bediente Herbert Paul am zweiten Pfosten, der Aschaffenburgs Keeper Kevin Birk keine Abwehrchance ließ (43.).

Die erste Großchance in Durchgang zwei gehörte den Gastgebern. Cheron scheiterte mit seinem Schuss ins linke Eck an Hiller (47.). Kurz darauf forderte Sechzigs Markus Ziereis Birk per Flachschuss zu einer klasse Fußabwehr heraus (58.), vier Minuten später hatte das Duell den selben Ausgang (62.). Nach einer Phase von knapp 20 Minuten, die hauptsächlich durch Zweikämpfe geprägt war, wurde es in den Schlussminuten noch einmal richtig brenzlig. Nach einem starken Schuss von Schnitzer und einer noch besseren Parade von Hiller zeigte Schiedsrichter Steffen Brütting (SpVgg Effeltrich) auf den Punkt. Löwen-Verteidiger Paul soll den Ball im eigenen Sechzehner regelwidrig mit der Hand gespielt haben. Eine umstrittene Entscheidung. Dem besten Aschaffenburger war es egal: Schnitzer ließ Hiller aus elf Metern keine Chance und löste so das Finalticket für seine Farben (82.).

Bis auf eine Steinhart-Chance, die das Viktoria-Tor nur um Zentimeter verfehlte (90.+4), fiel den Löwen auf den neuerlichen Rückstand keine Antwort mehr ein, weshalb der Underdog nicht unverdient, aber aufgrund des zweifehlaften Handelfmeters auch glücklich im Finale des Toto-Pokals auf die Würzburger Kickers treffen wird.

Aufrufe: 030.4.2019, 20:44 Uhr
Josef DillerAutor