2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Matthias Beck (rechts) wurde nach seiner Einwechslung defensiv gefordert, kurbelte aber auch die Gundelfinger Offensive mit an.
Matthias Beck (rechts) wurde nach seiner Einwechslung defensiv gefordert, kurbelte aber auch die Gundelfinger Offensive mit an. – Foto: Walter Brugger

Der etwas andere Kinderriegel

In Ichenhausen ist die Defensive des FC Gundelfingen jünger denn je

Neun Punkte haben die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen nach drei Partien auf der Habenseite. Neun Punkte, die für Lockerheit und beste Stimmung im grün-weißen Lager sorgen. Zum Vergleich: Vergangene Saison benötigten die Gärtnerstädter 14 Partien (!), um auf eine ähnliche Ausbeute zu kommen. Am 6. Oktober feierte der FCG mit dem 1:0 gegen die SpVgg Kaufbeuren gerade den ersten Heimsieg der Saison 2017/18, stockte seine Ausbeute auf zehn Punkte auf und schöpfte Hoffnung im Abstiegskampf. Der erst am allerletzten Spieltag gewonnen wurde.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass im Gundelfinger Lager nach dem 2:0-Derbysieg beim SC Ichenhausen und dem Sprung an die Tabellenspitze niemand abhebt. „Wir freuen uns über die Erfolge“, gibt Trainer Martin Weng vor, „wissen aber selbst, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Denn trotz der drei Siege waren in allen Partien Phasen dabei, in denen das Spiel hätte kippen können.“

Mit den Erfolgserlebnissen im Rücken und ohne den lähmenden Druck im Abstiegskampf lässt sich allerdings umso freier arbeiten, das gesteht auch Weng ein. Und es lassen sich obendrein leichter Nachwuchskräfte integrieren. Als Paradebeispiel darf die zweite Halbzeit in Ichenhausen gelten. Am Ende stand die jüngste Abwehrkette der jüngeren Vereinsgeschichte auf dem Platz, Anführer war der 23-jährige Fabio Kühn. „Es war phänomenal, wie Fabio den Kinderriegel zusammengehalten hat“, lobte Coach Weng mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Denn Kühn hatte den 20-jährigen Marius Brugger, die 19-jährigen Jan-Luca Fink und Matthias Beck sowie den 17-jährigen Nikolas Zeyer an seiner Seite, die dem Ichenhauser Druck stand hielten und etwa in Person von Matthias Beck gelungene Ausflüge in die Offensive feierten. Dabei ist es gerade mal zehn Tage her, da meinte Weng noch: „Die Jungs brauchen etwas Geduld, dann werden sie ihre Einsatzzeiten schon bekommen.“

Die bekam in Ichenhausen auch Benedikt Ost, der in der Schlussphase sein Saisondebüt feierte. „Er hat die ersten beiden Vorbereitungswochen verpasst, war dann etwas müde und nicht spritzig“, urteilte sein Trainer kürzlich, jetzt besorgte der 19-Jährige das alles entscheidende 2:0 in Ichenhausen. Wie der Stürmer in der eigenen Hälfte loslief, sich auch vom Foulversuch des routinierten Waldemar Schaab nicht aus dem Tritt bringen ließ, den Ex-Lauinger Nico Breskott abschüttelte und letztlich den Ball ins leere Tor schob, beeindruckte den Coach: „Genau wegen dieser Qualität haben wir ihn in den Kader mitgenommen. Ich glaube, das Tor gibt Bene noch einmal einen Schub.“

Aufrufe: 022.7.2019, 21:49 Uhr
Walter BruggerAutor