2024-05-16T14:13:28.083Z

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Erwartet von seinen Spielern Bodenständigkeit und Demut: Bernd Lennartz (rechts), Trainer des 1. FC Düren, möchte, dass „möglichst viele Leute der Sache dienen“.Foto: Kevin Teichmann
Erwartet von seinen Spielern Bodenständigkeit und Demut: Bernd Lennartz (rechts), Trainer des 1. FC Düren, möchte, dass „möglichst viele Leute der Sache dienen“.Foto: Kevin Teichmann

Der 1. FC Düren geht mit Demut in die Spielzeit

„Akzeptanz ist der Wert, den wir anstreben.“ Zu 16 Kickern, die aus den Vorgängervereinen kommen, stoßen sieben externe Zugänge.

„Ich hatte es nicht mehr für möglich gehalten“, sagt Bernd Lennartz, Trainer des 1. FC Düren. Er meint „die Option, eines Tages vielleicht Dürener Fußballern mehr als nur die Perspektive der fünften Liga bieten zu können“.

Und Lennartz, 54, weiß, wovon er spricht. Zuletzt zeichnete er verantwortlich für den Landesligisten FC Niederau, aus dessen Fußball-Abteilung der 1. FC Düren hervorging – dem sich im Frühjahr die SG GFC Düren 99 anschloss. Bei Viktoria Arnoldsweiler und beim Gürzenicher FC (bevor dieser mit Düren 99 fusionierte), sammelte Lennartz Erfahrungen auf höchstem Amateur-Niveau. „Mir war immer klar, dass ab einem gewissen Leistungsniveau der Deckel drauf ist und es nicht weiter nach oben gehen würde, ohne Kräfte zu bündeln“, erklärt Lennartz. Die Idee der Bündelung der Kräfte scheiterte immer wieder aus verschiedensten Gründen. Annäherungsversuche starteten in den vergangenen Jahrzehnten viele Klubs. Letztlich gab es immer wieder eine Braut, die sich nicht traut.

„Und genau das hat sich im Spätherbst 2017 geändert“, sagt Lennartz. „Die Leistung des Landrats ist nicht hoch genug einzuschätzen“, lobt Lennartz den Präsidenten des neugegründeten 1. FC Düren, Wolfgang Spelthahn, für dessen Einsatz. „Wichtig ist, zu wissen, dass sich die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg erhöht, wenn möglichst viele Leute der Sache dienen und nicht eigene Prioritäten nach vorne schieben. Demut ist mir wichtig“, so Lennartz.

Lennartz, der sehr früh nach Gründung des Klubs als Trainer in die Gespräche mit potenziellen Spielern einstieg, spürte „große Begeisterung für diese – vielleicht einmalige – Chance“: „Der Deckel ist weg. Eines Tages ist die Regionalliga möglich, wenn es uns sportlich gelingt, diese zu erreichen.“

Die Faktoren bei der Kaderzusammenstellung waren Lennartz und seinem Co-Trainer Sandro Bergs sofort klar: „Wir möchten Identität mit Spielern aus dem Kreis Düren schaffen. Danach haben wir uns an drei Faktoren orientiert: Talent, gezeigte Leistung und erwartbare Leistung. Neben den sportlichen Aspekten ist uns auch die soziale Kompetenz besonders wichtig.“ Nur drei Spieler des Kaders sind nicht im Kreis Düren beheimatet, allerdings spielten dennoch erst acht Akteure gemeinsam in einem Team. 14 Spieler im 23er-Kader sind 23 Jahre alt oder jünger. Zu 16 Kickern, die aus den Vorgängervereinen kamen, stießen sieben externe Neuzugänge.

Eine Zielsetzung gibt Bernd Lennartz nicht vor. „Die Spieler setzen sich individuelle Ziele selbst und das Team gemeinsame.“ Von einigen Klubs zum Favoriten ernannt zu werden, passt Lennartz dann aber doch nicht: „Mit einem neuen Gebilde? Das weise ich klar von mir.“ Für Lennartz zählen andere Werte als der Tabellenplatz, der am Ende herausspringt. „Der Wert, den wir anstreben müssen, ist Akzeptanz – zumindest im Kreis Düren. Man hätte Großes vollbracht, wenn es uns gelingt, den Menschen, die Vorurteile haben, die Angst zu nehmen. Nochmal: Bodenständigkeit und Demut sind uns wichtig.“

Aufrufe: 030.7.2018, 09:00 Uhr
zva | AZ/ANAutor