2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
Sichtbare Verzweiflung: Alex Günter (vorne) und Konsorten.
Sichtbare Verzweiflung: Alex Günter (vorne) und Konsorten. – Foto: Thomas Schneider

Den Jahn-Futsalern fehlt das Glück

Die 1:2-Niederlage gegen Meister Weilimdorf tut weh – da hilft auch das Lob von Bundestrainer Marcel Loosveld wenig.

Der deutsche Futsal-Bundestrainer formulierte es deutlich. „Ich fand, dass Regensburg mehr verdient gehabt hätte.“ Am Abend zuvor war Marcel Loosveld zu Gast bei der offiziellen Einweihung des bayerischen U-19-Stützpunkts, tags darauf begutachtete er im Topspiel der Futsal-Regionalliga einen Schwung seiner Nationalspieler oder solcher, die es werden wollen. Die 250 Zuschauer in der Nord-Halle sahen ein „sehr intensives Spiel“ (Loosveld) – und wie der deutsche Meister und Champions-League-Teilnehmer aus Stuttgart-Weilimdorf am Ende zum vierten Mal hintereinander ein Spiel gegen den SSV Jahn 1889 gewann – wieder mit einem Tor Unterschied, diesmal mit 2:1 (1:0).

„Wir bringen es einfach nicht zu Ende“, sagte Chris Saur, einer der bedröppelten 1889er-Spieler nach einer Leistung, die mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte. „Damit hätten wir eine unsere Niederlagen gegen Neuried und Deisenhofen ausgleichen können.“ Es blieb beim Konjunktiv, weil im entscheidenden Moment das nötige Quäntchen Glück fehlte – einerseits in Sachen Chancenverwertung, andererseits in der Bewertung der entscheidenden Szene 137 Sekunden vor dem Ende. Da musste 1889-Torschütze Philipp Ropers (27:07) mit Gelb-Rot vom Feld und der Freistoß führte nach 37:43 Minuten zum entscheidenden zweiten Treffer von Josip Cacic, der nach 17:01 Minuten schon Simao beim einzigen größeren 1889-Fehler den Ball stibitzt und das 1:0 erzielt hatte.


Der schlaflose Alex Günter
Cacic hat jetzt neun Saisontore auf seinem Konto – wie Regensburgs bester Schütze Alexander Günter auch. Der haderte nach dem Spiel: „Ich werde schlecht schlafen in den nächsten Tagen“, sagte der 32-Jährige, „weil mir die vergebenen Chancen immer wieder durch den Kopf gehen werden.“

„Alexander Günter ist sicher ein interessanter Pivot (Futsal-Fachbegriff für einen Stoßstürmer, d. Red.), auch wenn er älter ist“, hatte auch der Bundestrainer auf die Frage nach möglichen Regensburger Nationalspielern gesagt. Philipp Ropers, der verletzte Luca Piga und auch der fehlende Tim Baumer hatten den DFB-Dress ja schon übergestreift. „Günter hatte seine Chancen, das sah alles gut aus. Der Ball muss nur rein“, meinte Loosveld.

Der Bundestrainer hatte auch ein Sonderlob für einen Gästespieler: „Man kann auch sagen, dass Philipp Pless seinen Status als Nationaltorwart bestätigt hat. Er war der beste Mann auf dem Platz bei Weilimdorf, fand ich.“ Und wenn Pless tatsächlich mal geschlagen war, kratzte eben ein Mitspieler wie Mert Sipahi nach 15:05 Minuten den Ball von der Linie, als Günter alles richtig gemacht.


„Solche Spiele bringen weiter“
Abermals zeigte das Duell, wie intensiv Futsal sein kann. „Solche Spiele bringen die die Nationalmannschaft weiter, die Vereine weiter, die Spieler individuell weiter. Genau das suchen wir“, befand auch Marcel Loosveld nach 40 aufregenden Minuten. „Mit der Bundesliga kommt das 2021 hoffentlich dauerhaft. Denn von hohen Ergebnissen lernt niemand etwas.“

Loosvelds Team absolviert jetzt am nächsten Wochenende erst einmal einen Lehrgang in Barcelona, ehe im Januar die EM-Qualifikation in Georgien startet. Etliche Regensburger sind ihrerseits in der bayerischen Auswahl für den Ländervergleich in Duisburg im Einsatz. Am 7. Dezember wartet noch das letzte 1889-Spiel des Jahres in Ober-Roden. Mit den Heimspielen gegen Penzberg und Villalobos am 11. und 18. Januar startet der Kampf um Regionalliga-Platz zwei.

Zum für die DM-Qualifikation nötigen zweiten Platz, den der TV Wackersdorf belegt, fehlen damit aktuell sechs Zähler. Der Oberpfalz-Rivale kassierte seine bislang einzige Niederlage gegen die 1889-Futsaler und spielt am 11. Januar gegen Weilimdorf.

Aufrufe: 025.11.2019, 12:00 Uhr
Claus WotrubaAutor