2024-05-22T11:15:19.621Z

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Marion Pichl war Vereinsvertreterin des Südwestdeutschen Fußballverbands in Kassel. Archivfoto:  BK/Schmitz
Marion Pichl war Vereinsvertreterin des Südwestdeutschen Fußballverbands in Kassel. Archivfoto: BK/Schmitz

Den Amateurfußball thematisiert

Marion Pichl vom FV Flonheim kehrt begeistert vom Zukunftskongress in Kassel zurück

FLONHEIM. Marion Pichl ist mit großer Begeisterung vom Amateurfußball-Kongress in Kassel zurückgekehrt. „Das hat mir einen echten Schub gegeben“, sagte die Jugendleiterin des FV Flonheim. Drei Tage lang hatte sie bei der Veranstaltung des Deutschen Fußball-Bundes Vorträge gehört, an Workshops teilgenommen und sich mit Gleichgesinnten aus dem Bundesgebiet ausgetauscht.

Was sie dabei beeindruckte: Es gab keine Starallüren. Alle seien sich auf Augenhöhe und mit großem Respekt begegnet – ob DFB-Präsident, Spitzenfunktionäre, Bundestrainer oder andere Vereinsdelegierte. Es habe ein intensiver, konstruktiver und kritischer Austausch über die Zukunft des Amateurfußballs stattgefunden.

Marion Pichl registrierte in Kassel eine „unheimliche Wertschätzung“ für Ehrenamtler wie sie. So imponierte der 54 Jahre alten Adelbergerin eine Statement von Bundestrainer Joachim Löw: „Er bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen, die sich in den Vereinen engagieren. Jeder Fußballer, der in den Profibereich hineinwächst, hat mal in einem Verein bei Ehrenamtlichen angefangen“, habe der Bundestrainer sinngemäß gesagt. Dieses Bewusstsein, wo die Heimat auch der allerbesten Fußballer liegt, wertete sie als wohltuende Anerkennung.

Interessanterweise, stellte Marion Pichl fest, schöpfe der Bundestrainer seine Motivation für die Arbeit im Fußball aus der gleichen Quelle wie viele Ehrenamtler: Das Lächeln der Kinder. Eben das sei es, was auch sie Tag für Tag und Woche für Woche bewege, sich aus Idealismus in der Nachwuchsarbeit zu engagieren. Marion Pichl ist inzwischen seit 15 Jahren Jugendleiterin beim FV Flonheim.

Während des Kongresses wurden viele Problemfelder des heutigen Fußballs angesprochen. Eins der zentralsten war die Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften. „Patentlösungen“, so das Credo Pichls, „gibt es nicht. Jeder Verein muss für sich analysieren, wo er hin möchte und welches Personal er dazu benötigt.“ Sie hat sich vorgenommen, wieder aufmerksamer nach potenziellen Übungsleitern Ausschau zu halten und sie zur Trainerausbildung zu ermuntern.

Fußballern Spaß und Freude zu vermitteln sei das zentrale Anliegen, das Vereine haben sollten. Attraktive Trainingsangebote seien erforderlich, auch um Kinder dauerhaft in den Vereinen zu halten. Auch hier käme gut qualifizierten Trainerinnen und Trainern eine Schlüsselfunktion zu. Die klassische Gleichung „guter Fußballer gleich guter Trainer“ stimme nicht immer zwingend.

Als weitere wichtige Anregung nahm Marion Pichl mit nach Hause, dass sich die Vereine stärker mit den Schulen und den Kindergärten vernetzen sollten: Schul-AGs und/oder Schnupperkurse für die Kinder seien Brücken, um den Nachwuchs für Sport und Fußball zu begeistern. Sie werde ein starkes Augenmerk auf den Mädchen-Fußball legen, was ihres Erachtens auch ein Anliegen des Deutschen Fußball-Bundes ist.



Aufrufe: 026.2.2019, 09:15 Uhr
Claus RosenbergAutor