2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
SW Mauchenheim, hier vergangene Runde im Halbfinale gegen Eintracht Herrnsheim, steigt wie alle anderen A-Klassisten erst zur dritten Runde in den Pokalwettbewerb ein.
SW Mauchenheim, hier vergangene Runde im Halbfinale gegen Eintracht Herrnsheim, steigt wie alle anderen A-Klassisten erst zur dritten Runde in den Pokalwettbewerb ein.

Dem Neuen eine Chance geben

Erstmals bleiben die B- und C-Ligisten in den ersten beiden Runden des Kreispokals unter sich

Alzey/Worms. Die Fußballsaison in den Amateurklassen aus dem Kreis Alzey-Worms startet an diesem Wochenende erneut mit einer Pokalrunde. Also alles wie immer? Mitnichten: Der Modus wurde geändert. In dieser Runde sind die C- und B-Klassisten erst einmal unter sich. Die A-Ligisten steigen erst später ein. Ergo: Die Zahl der Erstrunden-Begegnungen ist deutlich kleiner geworden.

Beschlossen wurde der neue Modus vor wenigen Wochen bei einer Sitzung in Framersheim. Eingeladen waren im Grunde alle Vereine. Aber nur wenige beteiligten sich an der Suche nach dem neuen Austragungsmodus. An der weit verbreiteten Begeisterung für den Pokal ändert das offenbar nichts. Die große Beteiligung an dem Wettbewerb drängt diesen Schluss auf.

Die SG Wendelsheim/Wonsheim meldete sich beispielsweise ohne zu zögern an. Deren Abteilungsleiter Andreas Hahn erklärt: „Für mich ist es eine Verpflichtung als Verein, am Pokal teilzunehmen. Das ist eine Tradition, die man pflegen sollte.“

Offensichtlich wird der neue Modus von vielen Klubs ohne wenn und aber akzeptiert. Hahn als auch Andreas Kuntz, Trainer von B-Ligist TuS Wiesoppenheim, fanden nicht weiters schlimm, aus zeitlichen Gründen den Termin in Framersheim verpasst zu haben. Bei ihnen gilt das Motto: „Wir nehmen teil – egal wie der Modus ist.“ Insbesondere die A-Klassisten haben etwas von dem neuen Modus. Ihr Terminplan hat sich merklich entspannt, weil sie anfänglich nicht mit von der Partie sind.

Mit der Präsenz von Eduard Panhof, Trainer vom TSV Armsheim, und Karlheinz Rupp, sportlicher Leiter vom TuS Framersheim, bei der Sitzung in Framersheim konnte sich das Teilnehmerfeld der neunten Liga eine Erleichterung schaffen. Ab sofort steigen die A-Ligisten nicht mehr in Runde eins, sondern in Runde drei ein. Als Trainer der SG Freimersheim/Ilbesheim empfindet das natürlich auch Trainer Levent Yalkin „positiv“ und freut sich, weniger englische Wochen zu haben, in denen es nicht „einfach ist, elf gute Spieler zu stellen.“

Jedoch ist er auch unsicher, ob die Regelung eigentlich so fair gegenüber den B- oder C-Ligisten ist. Schließlich haben die A-Ligisten nun einen kürzeren Weg zum Pokalsieg. Kuntz drückt sich dabei diplomatisch aus. „Da kann man geteilter Meinung sein.“ Persönlich ist er aber eher derjenige, der die bisherige Regelung als beste Lösung bewertete. „Ich würde einfach alle Teams von Anfang an in einen Topf werfen.“ Doch gleichzeitig möchte er auch betonen, dass die neue Regelung ihm jetzt kein Dorn im Auge ist. Kuntz sagt: „Ich sehe das jetzt nicht als Wettbewerbsverzerrung.“ Gleichzeitig erschließt sich ihm jetzt nicht ganz, warum die A-Ligisten eigentlich erst später einsteigen.

Auch Hahn möchte sich nicht detailliert zu dem Thema äußern. Er hält es mit Yalkin, der in dieser Neuregelung „positive sowie negative Aspekte“ sieht.

Niemand möchte die Reform totreden, ehe sie gestartet ist. Stattdessen sollen in dieser Saison Erfahrungswerte gesammelt werden. „Es wird sich zeigen, ob sich das bewährt“, sagt Hahn. Er bedauert die Änderung aber durchaus. „Wir haben Spiele gegen A-Ligisten zum Beginn der Saison immer als gute Testspiele gesehen“, führt er an. Daneben befürchtet Hahn auch, dass der „Reiz des Pokals ein bisschen verloren geht und die Attraktivität der Erstrundenspiele geringer wird.“ Es könnte aber auch für größeres Überraschungspotenzial sorgen.

Sicher erscheint, dass der Pokal ab Runde drei stärker als seither in den Fokus der Öffentlichkeit gerät. Und zwar unter dem Aspekt, ob die verbliebenen – und damit leistungsstarken – Underdogs mehr denn je für Überraschungen gut sein könnten. Etwas, was den Pokalwettbewerb seit jeher so spannend und interessant macht.



Aufrufe: 04.8.2017, 13:00 Uhr
Nico BrunettiAutor