2024-06-04T08:56:08.599Z

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Immer ganz nah dran: Dennis Dell (mit Mütze) herzt TSGler Fabio Schmidt.
Immer ganz nah dran: Dennis Dell (mit Mütze) herzt TSGler Fabio Schmidt. – Foto: pa/Dirigo

Dell macht Schluss

Im Sommer verabschiedet sich der Sportliche Leiter von der TSG

Pfeddersheim. Drei Jahre sind genug. Diesen Entschluss hat Dennis Dell für sich gefasst. Im Sommer, so seine Ankündigung, werde er seine Rolle als Sportlicher Leiter bei den Oberliga-Fußballern der TSG Pfeddersheim aufgeben. „Ich gehe im Guten“, unterstreicht der 29-Jährige, der im Rückblick aber auch von drei harten Jahren spricht. „Ich habe für mich das Gefühl, dass jetzt was Neues her muss.“

Ein Rückblick: Ins Boot geholt wurde Dell vor zweieinhalb Jahren durch den damaligen TSG-Trainer Norbert Hess, der bis dahin selbst die Funktion des Sportlichen Leiters ausgeübt hatte. Der „Lehrling“, der von der TuS Neuhausen gekommen war, rückte schnell in die Pflicht, gab Hess doch nach einer an den Kräften zehrenden Saison, die fast mit dem Abstieg geendet hätte, seinen vorzeitigen Abschied bekannt. Es war an Dennis Dell, einen neuen Trainer zu suchen, den er mit Marc Heidenmann im eigenen Lager fand. Eine Saison auf der Überholspur folgte, während der die TSGler sogar ihre Möglichkeiten für einen Aufstieg in die Regionalliga abklopfen mussten. Und doch stand Dell kurz vor dem Start der Vorbereitung erneut ohne Trainer da, weil sich Heidenmann für eine Vollzeitstelle im Nachwuchs von Mainz 05 entschied. Als dessen Nachfolger lotste Dell jetzt Christoph Hartmüller ins Uwe-Becker-Stadion, wo der Erfolgscoach des TSV Gau-Odernheim schon ein Jahr zuvor ein heißer Kandidat war. Nach nur vier Saisonspielen folgte indes die Trennung, einem Auftaktsieg waren drei Niederlagen mit 4:15 Toren gefolgt.

Besagte Trennung von Hartmüller liegt Dennis Dell noch immer auf der Seele. „Weil Christoph Hartmüller ein super Mensch ist“, erzählt der scheidende TSGler. Wobei er seine Demission nicht mit der Schwere solcher Gespräche erklären möchte: „So etwas gehört dazu, davor drücke ich mich nicht.“ Und immerhin gibt es ja auch angenehme Aufgaben, wie etwa das jüngste Gespräch mit Daniel Wilde. Den letztjährigen „Co“ von Marc Heidenmann beförderte Dell zum Chefcoach. „Ein logischer Schritt“, unterstreicht er mit Blick auf zuletzt vier Siege in fünf Spielen. Das Selbstvertrauen ist zurück. „Wir sehen jetzt, wozu die Mannschaft in der Lage ist.“

Genau deshalb ist es für ihn nun auch der richtige Zeitpunkt, seine Entscheidung öffentlich zu machen. „Im Winter stehen die Gespräche für die neue Saison an“, erklärt er: „Die Spieler sollen wissen, warum ich diese nicht mehr führen werde.“ Mit Planungen für die Rückrunde werde er sich natürlich befassen. Weil er sich aber aus der Kaderplanung für die neue Saison raushalten werde, solle der Verein die Zeit bekommen, eine Nachfolgelösung zu finden.

Gerne betont Dell, er werde der TSG auch übers Saisonende hinaus verbunden bleiben: „Ich habe hier sehr viele Freunde.“ Auch zeigt er sich überzeugt, ein bestelltes Feld zu hinterlassen. „Ich habe mit etlichen Führungsspielern ja für zwei Jahre verlängert“, betont er und listet etwa Tobias Bräuner, Benjamin Himmel, Mathias Tillschneider, Sebastian Kaster, Fabio Schmidt und Eugen Gopko auf.

Für Heinz Ueberschär ist genau dies der Punkt, weshalb der Vorsitzende nicht gleich in Aktionismus verfällt. Zum einen kommt für ihn die Entscheidung nicht mehr überraschend, hatte Dell seinen Abschied intern doch bereits im September angekündigt. Der TSG-Chef sagt: „Wir haben das zur Kenntnis genommen und ja noch ein bisschen Zeit.“ Die Winterpause sei lang, einfach werde die Nachfolgeregelung sicher nicht: „Es wird uns aber was einfallen.“

Aufrufe: 016.10.2019, 14:00 Uhr
Carsten SchröderAutor