2024-05-22T11:15:19.621Z

Allgemeines
„Die Mannschaft hat großes Potenzial“: David Müller (r.), Co-Spielertrainer des FC Aschheim, glaubt fest an den Klassenverbleib des Aufsteigers in der Bezirksliga Ost.  Christian Riedel
„Die Mannschaft hat großes Potenzial“: David Müller (r.), Co-Spielertrainer des FC Aschheim, glaubt fest an den Klassenverbleib des Aufsteigers in der Bezirksliga Ost.  Christian Riedel

David Müller: „Wir denken nicht direkt an den Abstieg“

FC-Aschheim-Spielertrainer im Interview

Nach sechs Jahren in der Kreisliga und einer grandiosen Meistersaison feierten Aschheimer ihre Rückkehr in die Bezirksliga. Der FC tut sich jedoch zunehmend schwer.
  • Der 29-Jährige war sechs Jahre lang in der Jugend von Schalke 04 aktiv
  • Über die Stationen SV Schermbeck und PSV Wesel kam er 2013 nach Aschheim
  • Der Abstieg ist für Müller kein Thema

Nach sechs Jahren in der Kreisliga und einer grandiosen Meistersaison feierten die Fußballer des FC Aschheim im Juni ihre Rückkehr in die Bezirksliga. Dort tut sich die Mannschaft nach gutem Start zunehmend schwer. Ein Jahresrückblick mit Co-Spielertrainer David Müller im Interview.

Herr Müller, der FC Aschheim hat in der Bezirksliga Ost einen tollen Saisonstart hingelegt, dann aber in den Monaten September und Oktober nur ein einziges Mal gewonnen. Bei einem Spiel weniger rangiert die Mannschaft als Elfter inzwischen in der Nähe der Abstiegsplätze. Was ist passiert?

In der Anfangsphase der Spielzeit haben wir noch die Aufstiegseuphorie mitgenommen – in der Kreisliga hatten wir ja schließlich nur eine Partie verloren und 26 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen überstanden. Insgesamt sind wir nicht konstant genug: Hinten standen wir eigentlich immer ganz gut, vorne fehlt uns derzeit die Durchschlagskraft.

„Offensiv treffen wir einfach zu oft falsche Entscheidungen“

Mit Robert Söltl (sechs Tore und zehn Assists, d. Red.) und Stefan Huber (acht Tore/ein Assist) haben Sie grundsätzlich ein schlagkräftiges Angriffsduo, um das der FC Aschheim von vielen Vereinen mit Sicherheit beneidet wird. Warum zahlt sich das nicht in größerem Maße aus?

Offensiv treffen wir einfach zu oft falsche Entscheidungen, im vorderen Drittel müssen wir die Aktionen besser zu Ende spielen. Das ist sicher kein Problem alleine von Robert und Stefan, da ist die ganze Mannschaft in der Pflicht.

Zu allem Überfluss fällt Huber nach seinem Kreuzbandriss für den Rest der Saison aus, wie stellt sich die Mannschaft darauf ein? Sind Winter-Neuzugänge für die Offensive ein Thema?

Wir haben sicher noch andere Spieler, die Tore machen können. Im Moment fangen wir das mit Domenico Contento als Zehner hinter Robert als einziger Spitze ab, könnten aber auch mit Maik Antonio als zweitem Stürmer agieren. Wir haben im Trainer-Team (Chefcoach Thomas Seethaler, Co-Spielertrainer Söltl, d. Red.) bereits kurz über das Thema gesprochen und setzen uns nun, Anfang dieses Jahres, noch einmal zusammen. Wir halten die Augen offen und holen eventuell noch eine Verstärkung für den Angriff.

Sie selbst waren in dieser Spielzeit immer wieder angeschlagen, kamen erst neun Mal zum Einsatz. Wie geht es Ihnen aktuell?

Im Moment geht es mir gut und ich hoffe, dass ich die Vorbereitung auf die Restsaison schmerzfrei mitmachen kann. Im Sommer habe ich die Vorbereitung komplett verpasst: Zum einen spüre ich immer noch die Nachwirkungen meiner Verletzung aus dem Vorjahr (Syndesmoseband angerissen, Außenbänder gerissen, d. Red.), zum anderen hatte sich die Achillessehne entzündet.

Stefan Huber fehlt den Aschheimern sehr

Als zweiter Sechser neben Kapitän Falk Schubert verleihen Sie dem Mittelfeld Stabilität. Überhaupt setzt Trainer Seethaler gerade in den jüngsten Spielen verstärkt auf erfahrene Kräfte. Wie sind die fünf Neuzugänge vom Ortsrivalen SV Dornach in den Kader integriert?

Bestens! Über die Qualitäten von Stefan Huber muss ich ja nicht viel sagen – er fehlt uns natürlich sehr. Alexander Mrowczynski spielt bis dato eine starke Saison als Innenverteidiger, Maximilian Finke und Tim Irlbacher haben Potenzial und bekommen ihre Spielzeiten, Dennis Merdzanic ist ein routinierter Defensivmann, flexibel einsetzbar und auch ein wichtiger Typ für die Kabine. Die Stimmung im Kader ist gut und fällt auch nach Niederlagen nicht komplett ab.

Fällt bei Verantwortlichen und Spielern auch mal das Wort Abstieg?

Wir denken nicht direkt an den Abstieg. Tiefpunkt war sicher das 1:6 in Saaldorf, als wir nach der Pause eine 1:0-Führung verspielt haben, das sollte so nicht wieder vorkommen. Uns ist bewusst, dass wir den Abstiegskampf annehmen müssen. Die Mannschaft hat großes Potenzial, und in den letzten Spielen haben wir ja auch wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Wir waren vom vergangenen Jahr sicher verwöhnt und müssen jetzt liefern.


Das Interview führte Guido Verstegen.


Aufrufe: 03.1.2020, 09:18 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Guido VerstegenAutor