2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Da funktionierte die Doppelbewachung noch: Die Eintrachtler Daniel Pflüger (rechts) und Nils Flühr kümmern sich um Alzeys vierfachen Torjäger Vlladnim Dautaj. Hinten: Deniz Darcan.	Foto: Mario Luge
Da funktionierte die Doppelbewachung noch: Die Eintrachtler Daniel Pflüger (rechts) und Nils Flühr kümmern sich um Alzeys vierfachen Torjäger Vlladnim Dautaj. Hinten: Deniz Darcan. Foto: Mario Luge

Dautaj entscheidet Derby

RWO-Torjäger trifft in den Schlussminuten vierfach gegen die Eintracht

BAD KREUZNACH. Wohl dem, der einen Vlladznim Dautaj hat. Der Torjäger von RWO Alzey entschied das Mittwochsderby der Fußball-Verbandsliga Südwest im Alleingang. Und spät. Gegen Eintracht Kreuznach traf er in den letzten sieben Minuten gleich vierfach zum letztlich (zu) klaren 4:0-Erfolg, nachdem es in Winzenheim zuvor 85 Minuten lang nach einem torlosen Duell ausgesehen hatte.

Es ist wie verhext: Auf heimischem Rasen ist in dieser Spielzeit für die Bad Kreuznacher in Derbys nichts zu holen. 2:3 gegen Bingen, 0:2 gegen Waldalgesheim. Und nun das 0:4 gegen Alzey. Wenn etwas in Nachbarschaftsduellen geht, dann auswärts: Sowohl in Alzey als auch in Waldalgesheim fuhr die Mannschaft aus der Kurstadt jeweils mit 4:2 die volle Ausbeute ein.

Knackpunkt des Spiels war ein Freistoß für die Eintracht, den die Kreuznacher ungeduldig und halbgar spielten. Den daraus resultierenden Konter vollendete Dautaj zum 1:0 (85.). „Das ist der Unterschied. Wir haben an diesem Abend eben keinen, der solche Tore macht“, bilanzierte SGE-Trainer Patrick Krick trocken. Und Dautaj legte nach. Noch zweimal per Konter und einmal durch Elfmeter nach Foul an Florian Unckrich. Ob verdient oder nicht oder vielleicht zu hoch, das spielt für Krick keine Rolle. „Wir haben verloren, dann war es auch verdient.“

RWO-Coach Tino Häuser hatte ein Duell auf Augenhöhe gesehen. „Ich hätte kurz vor Ende auch das 0:0 mitgenommen“, gab der Hackenheimer zu, der froh war, dass Niklas Schneider die beste Eintracht-Chance an den Pfosten gesetzt hatte (67.). „Die Eintracht war sehr ballsicher. Bei uns hat sich die Umstellung in der Pause ausgezahlt, um die Bad Kreuznacher Außenbahnspieler zu binden.“ Sorgen bereitet Häuser indes die Verletztenliste: Kevin Boos, Markus Moh Amar und Marc Bullinger mussten zur Behandlung.

Das Personal sorgte auch beim Gastgeber für Sorgenfalten. Von vorneherein hatten der SGE fünf Stammspieler gefehlt, außerdem mussten die Kreuznacher die Schlussviertelstunde in Unterzahl bestreiten. Alexandru Baltateanu hatte Kevin Boos heftig gefoult. Der RWO-Kapitän konnte weiterspielen, während der Kreuznacher Mittelfeldspieler mit Rot vom Platz musste.

Dafür, dass die Hausherren personell fast schon aus dem letzten Loch pfiffen, hatten sie mit breiter Brust losgelegt. Die Eintracht spielte selbstbewusst und verbuchte überraschenderweise mehr Ballbesitz, hielt über weite Phasen der ersten Halbzeit den Ball weit weg vom Tor, in dem erstmals Romano Tullius von Anfang an den verletzten Harry Czyzewski vertrat. Dennoch hatte Alzey die erste Möglichkeit, als Dautaj knapp an einer scharfen Hereingabe vorbeirutschte. Die Bad Kreuznacher waren derweil sehr präsent und ließen die Rot-Weißen, die kurzfristig auf Maurice Fischer, Marcel Schumann, Dzenis Dzaferi und auch Manuel Helmlinger verzichten mussten, kaum zur Entfaltung kommen. Wirkliche Aufreger waren daher Mangelware in Hälfte eins.

Das gleiche Bild zunächst auch nach dem Wechsel: Zwar war auf beiden Seiten das Bemühen erkennbar, ein Tor zu erzielen. Jedoch gestatteten beiden Abwehrreihen kaum etwas. Bis Dautaj kam.



SG EINTRACHT – RWO ALZEY 0:4
  • Eintracht Kreuznach: Tullius – Flühr, Simioanca, Baumann, Pflüger – Missal, Darcan, Baltateanu, Sperling – Satici (63- Mecking), Schneider (88. Lamp).
  • RWO Alzey: Maaß – Boos, Bullinger (65. Wesner), Hornung (82. Rapp), Unckrich – Weingärtner – Moh Amar (71. Gabrielov), Diehl, Raab – Hahn, Dautaj.
  • Tore: 0:1, 0:2, 0:3, 0:4 (85., 89., 92., 93./FE) Dautaj.
  • Rote Karte: Alexandru Baltateanu (75., grobes Foulspiel).
  • Schiedsrichter: David Rau (Nierstein).
  • Zuschauer: 250.
Aufrufe: 014.3.2018, 08:00 Uhr
Mario LugeAutor