2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

»Das werden wir nie vergessen«

+++ Rainer Birkenfeld, Trainer der Usinger TSG II, über die Stimmung in seinem Team, sowie die Zukunftsplanungen während der Zwangspause +++

USINGEN . Seit fünf Wochen sind die Fußballplätze im Usinger Land leergefegt und sitzen alle heimischen Kicker zu Hause, statt auf dem grünen Rasen dem runden Leder hinterher zu jagen. Wie geht es den Spielern, Trainern und Verantwortlichen während der Corona-Fußball-Pause? Was machen die heimischen Vereine, damit die Zeit ohne die schönste Nebensache der Welt überstanden und sinnvoll gestaltet wird. Diese Zeitung sprach mit Rainer Birkenfeld, Trainer der Usinger TSG II in der Fußball-Kreisliga A Hochtaunus (Rang vier), über die Stimmung in seinem Team sowie die Zukunftsplanungen während der Zwangspause.

Wie gestaltet sich die Situation aufgrund von Corona innerhalb ihrer Mannschaft. Tauschen Sie sich mit Ihren Spielern regelmäßig aus?

Die meisten Spieler sind im Moment mit sich selbst beschäftigt. In der jungen Mannschaft stehen viele vor Prüfungen in Schule und Studium. Die haben derzeit keine Nerven für Fußball. Der Kontakt beschränkt sich eher auf Gratulationen zum Geburtstag. Darüber hinaus führen wir auch Gespräche über die Zukunft und die Vertragsverlängerung. Im Prinzip reduzieren wir die Kommunikation auf das Nötigste. Denn jeder hat seine eigenen Probleme. Das ist der Situation geschuldet. Denn so etwas gab es noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. Die ganze Weltsteht still. Das werden wir nicht vergessen.

Ein Mannschaftstraining ist derzeit ja nicht möglich. Bekommen die Spieler stattdessen Trainingsanweisungen?

Es gibt keine individuellen Trainingspläne. Wer etwas machen will, macht es, wer nicht, macht es nicht. Selbstverantwortung und Selbstdisziplin ist gefragt. Ich glaube nicht, dass in dieser Saison noch einmal gespielt wird. Wenn doch, ist die Situation für alle gleich. Im Moment ist alles Spekulation.

Der Spielbetrieb ist bis 30. April abgesagt. Danach ist die Zukunft völlig offen. Soll die Saison abgebrochen, die Tabelle eingefroren oder die Runde zum Beispiel wiederholt werden? Haben Sie ein Wunschszenario?

Alle müssen jetzt einen klaren Kopf behalten. Wir werden jede Entscheidung akzeptieren, aber ich beteilige mich nicht an Spekulationen. Wenn die Tabelle eingefroren werden würde, wäre es ok. Einer muss entscheiden und alle anderen müssen damit leben.

Der Ball ruht, blicken wir trotzdem noch einmal auf das Sportliche: Wie hat sich Ihr Team in dieser Runde aus ihrer Sicht entwickelt?

Unsere Entwicklung war bis jetzt grundsätzlich gut. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Die aktuelle Lage ist nicht dazu geeignet, sich noch mehr über das Sportliche Gedanken zu machen.

Kommen wir noch einmal zu Ihnen: Erhalten Sie als Trainer im Vereinsalltag eigentlich viel Unterstützung?

Alle Trainer der Usinger TSG führen untereinander Gespräche. Ich erhalte genug Feedback. Ansonsten konzentrieren wir uns auf die Personalplanungen. Die Unterstützung ist so gut, wie sie sonst auch immer bei der Usinger TSG ist.

Wie steht es um ihre Vertragsverlängerung? Welche Ziele, Ansprüche gibt es für die nächste Saison?

Ich freue mich auf viele, gute, junge Fußballer, die in Zukunft bei uns spielen werden. Ich freue mich auf meine Traineraufgabe. Wir wollen viele Spiele gewinnen und vorne mitspielen. Alle Spieler, die 2020/2021 in meinem Team auflaufen werden, sind seit mehr als zehn Jahren in unserem Verein. Darauf freue ich mich. Das stimmt mich euphorisch. Das ist mein Ausblick.

Foto: anr



Aufrufe: 024.4.2020, 08:04 Uhr
Andreas RomahnAutor