2024-05-24T11:28:31.627Z

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Wann Mathias Loibl wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen darf, ist derzeit völlig ungewiss
Wann Mathias Loibl wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen darf, ist derzeit völlig ungewiss – Foto: Charly Becherer

»Das Schlimme an der Situation ist die Ungewissheit«

Hankofens Keeper Mathias Loibl gibt einen Einblick in seine Gefühlswelt +++ Der 22-Jährige wird den "Dorfbuam" die Treue halten

Normalerweise beginnt im Fußball um diese Jahreszeit die heiße Phase, aktuell ist aber leider alles etwas anders. Statt tagsüber an der FH zu pauken und abends Bällen nachzufliegen, verbringt Mathias Loibl derzeit die Tage in den eigenen vier Wänden. Der 22-jährige Keeper der SpVgg Hankofen-Hailing macht in dieser schwierigen Zeit einen nachdenklichen Eindruck.
"Wenn mir vor ein paar Monaten jemand prophezeit hätte, dass es in Bayern irgendwann eine Ausgangssperre geben wird, hätte ich ihn für verrückt erklärt", sagt der in der Gemeinde Stephansposching im Landkreis Deggendorf lebende Torhüter. Der Blondschopf gibt einen Einblick in sein Gefühlsleben: "Momentan ist alles sehr, sehr komisch. Niemand kann momentan verlässlich sagen, wann wieder Normalität einkehren wird." Der Alltag des jungen Mannes ist aktuell etwas trostlos: "Ich mache ein bisserl was fürs Studium und versuche mich einigermaßen fit zu halten. Aber so richtig erfüllend ist das Ganze nicht wirklich." Natürlich steht der Fußball derzeit wahrlich nicht an erster Stelle, dennoch ist die Volkssportart Nummer eins auch die Lieblingsbeschäftigung von Mathias Loibl: "Es fehlt einfach etwas. Wenn ich höre, dass manche Virologen mittlerweile schon Prognosen abgeben, dass 2020 gar nicht mehr Fußball gespielt werden kann, wird mir ganz anders."

»Wenn ich höre, dass manche Virologen mittlerweile schon Prognosen abgeben, dass 2020 gar nicht mehr Fußball gespielt werden kann, wird mir ganz anders.«

Die im Abstiegskampf steckenden Hankofener Kicker haben Trainingspläne an die Hand bekommen, um ihren Fitnesslevel halten zu können. "Das ist natürlich sinnvoll, aber irgendwie haben wir im Moment kein Ziel vor Augen. Keiner kann vorhersagen, wann es wieder losgeht und ob die aktuelle Saison überhaupt fertig gespielt werden kann." Sollte die Spielzeit 2019/2020 wirklich abgebrochen werden müssen, erscheint eine Annullierung eine ernsthafte Option zu sein."Es gibt bisher keine Auskunft vom Verband, wie ein solches Szenarium dann aussehen würde. Ich mache den BFV-Verantwortlichen aber überhaupt keinen Vorwurf, denn kein Mensch konnte damit rechnen, dass eine solche Situation eintreten kann. Wir müssen jetzt einfach abwarten, so schwer das auch ist", seufzt Loibl, dessen sportliche Zukunft zumindest geregelt ist: "Wir sind uns mündlich einig. Ich werde in Hankofen bleiben", verrät der talentierte Torhüter, der - unabhängig von einem im Raum stehenden Abbruch - fest davon ausgeht, auch in der kommenden Spielzeit in der zweithöchsten Amateurliga spielen zu dürfen: "Ich kann mir zwar aktuell nicht vorstellen, dass der Spielbetrieb in nächster Zeit wieder aufgenommen werden kann. Sollte die Saison aber doch noch fertig gespielt werden können, werden wir den Klassenerhalt schaffen. Wir haben die im Abstiegskampf notwendige Erfahrung und Mentalität."

Aufrufe: 025.3.2020, 11:00 Uhr
Thomas SeidlAutor