2024-05-14T11:23:26.213Z

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Ein Spieler der den Unterschied ausmachen kann: Ridje Sprich | Foto: Achim Keller
Ein Spieler der den Unterschied ausmachen kann: Ridje Sprich | Foto: Achim Keller

Das Halbfinale winkt: Der Pokal geht in seine heiße Phase

SV Weil empfängt Oberligaspitzenreiter Villingen +++ Derby in Linx +++ Bahlinger SC hat noch eine Rechnung offen +++ Landesligaduell in Donaueschingen

Das Viertelfinale im südbadischen Pokal bietet eine tolle Vielfalt: Wenn der SV Weil im Pokal-Viertelfinale den FC Villingen empfängt, kämpft der Landesligist auch gegen eine Hochrhein-Statistik. Auf der Rielasinger Talwiese hat der Bahlinger SC noch einiges gut zu machen. Im Duell der Underdogs erwartet die DJK Donaueschingen den FV Herbolzheim. Und im reinen Oberligaduell treffen mit dem SV Linx und dem SV Oberachern zwei heiße Titelkandidaten im Derby direkt aufeinander.

SV Weil 1910 - FC 08 Villingen (Do 14:00)

Pokal und der Hochrhein, das ist keine stimmige Symbiose. Die Statistik gibt sogar Anlass, an böse Mächte zu glauben oder einen Standortnachteil herbeizureden. Oder wie lässt sich erklären, dass alle weiteren südbadischen Fußball-Bezirke (5) den Verbandspokal mindestens zehn Mal gewonnen haben, während der Hochrhein bei drolligen zwei Siegen steht? Selbst im rauen Schwarzwald haben sie zehn. Was ist denn da los?

Das Unerfreuliche aus hiesiger Sicht ist, dass die Chancen, die ewige Pokalsiegerliste demnächst aufzuhübschen, eher mittel sind. Denn blickt man von Freiburg aus nach Süden ist mit dem SV Weil schon wieder nur noch ein Team dabei. Das Heimrecht am Donnerstag im Viertelfinale ist für die Bächle-Equipe ein schwacher Trost, denn mit dem FC 08 Villingen erwischte der Landesligist das maximal schwere Los im Topf. Die Villinger, im Sommer dramatisch knapp am Regionalliga-Aufstieg gescheitert, sind nicht nur Oberligist, sondern dort auch seit August ungeschlagen und aktueller Tabellenführer, dazu: der Rekordpokalsieger (acht Mal). Nicht weniger als „Fußball ist unser Leben“, bekunden die Villinger beim Eintritt auf ihre Internet-Präsenz. Da will man natürlich jeden Pokal mitnehmen. Die Verantwortlichen beider Clubs sehen das Bärenfell vor dem K.o.-Match im Nonnenholz logisch nicht verteilt, sie geben das zu Protokoll, was man so hört vor solchen Begegnungen: „Wir gehen nicht in das Spiel, um etwas herzuschenken“, sagt Perseus Knab, der sportliche Leiter in Weil. Und 08-Coach Jago Maric bekennt: „Pokal ist immer ein heißes Pflaster, es wird ein schweres Spiel. Weil kann als Außenseiter befreit aufspielen und wird uns ärgern wollen.“

Das ganz bestimmt. Denn wie immer im Fußball, und insbesondere im Pokal lässt sich ja, egal was die Presse schreibt oder die Statistik hergibt, alles Mögliche erwarten. Nicht umsonst steht im Fußball-Duden, dass der Pokal seine eigenen Gesetze haben soll. Meistens ist das Quatsch, aber manchmal stimmt es. Am Anfang steht es 0:0, und auch der SV Weil ist ja mitten in einer formidablen Formkurve, hat nur vier der letzten 40 Pflichtspiele verloren. Landesligist schlägt Oberligist? Hat schon verrücktere Dinge gegeben. Auch, dass der beste Weiler Torschütze Almin Mislimovic und der kantige Abwehrspieler Julien Tschira gesperrt sind, muss nicht dagegen sprechen. Zumal mit Ridje Sprich ein Akteur im Kader steht, der den Unterschied machen kann.

Zweimal war es knapp für die Weiler, als sie an Villingen scheiterten. Vor neun Jahren, im August 2009, unter anderem mit Fabian Kluge, Jochen Bürgin und Guido Perrone, gewannen die Schwarzwälder wie schon zwei Jahre zuvor und jeweils im Achtelfinale mit 2:1 im Nonnenholz. Antrieb kann den Weilern das schöne Pokaljahr 1985 geben: Da kamen sie bis ins Finale durch und gewannen im Oberligaduell gegen den Offenburger FV (1:0). In der ersten DFB-Pokal-Runde kam dann Werder Bremen (0:7). Ein Torschütze im Nonnenholz: Rudi Völler.

DJK Donaueschingen - FV Herbolzheim (Do 14:00)

Beide Mannschaften sind derzeit gut drauf, auch die Tabellensituation der Landesligisten ist vergleichbar: Die Herbolzheimer sind mit 21 Punkten Tabellendritter der Staffel II, die DJK ist mit 24 Punkten aus ebenfalls 12 Spielen Zweiter der Staffel III. Den Sprung an die Tabellenspitze verpassten die Allmendshofener durch die Punkteteilung mit Stockach. In diesem Heimspiel habe seine Mannschaft „viel zu viel liegengelassen“, bedauert Trainer Tim Heine. Das soll im Pokalspiel besser werden. „Das ist schon eine große Sache für alle“, denn seine Spieler und auch der Verein hätten erstmals das Viertelfinale erreicht. Um die Motivation müsse er sich somit keine Gedanken machen. Im Halbfinale wären die Nullachter ein möglicher Gegner – „das wäre ein Riesenkracher“, so Heine. Die Tagesform könne das „50:50-Spiel“ entscheiden, wobei der DJK-Coach darauf hofft, dass seine seit sieben Pflichtspielen unbesiegte Mannschaft gegen die offensivstarken Herbolzheimer ihren Heimvorteil nutzen kann. Ob sich die Hoffnung erfüllt, dass der zuletzt erkrankte Torjäger Stephan Ohnmacht wieder spielen kann, sollte das gestrige Abschlusstraining zeigen.

1. FC Rielasingen-Arlen - Bahlinger SC (Do 14:00)

Die Wunden sind noch nicht ganz verheilt. Im Halbfinale des Südbadischen Pokals 2016/17 war der Bahlinger SC am 1. FC Rielasingen-Arlen gescheitert. Nun kommt es zum Wiedersehen. „Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst“, sagt August Zügel, Sportlicher Leiter, des Bahlinger SC. Wenn am Donnerstag der Ball auf der Rielasinger Talwiese rollt, gilt es für den Oberligisten vor allem die eigene Chancenverwertung zu optimieren, um in die Runde der letzten Vier einzuziehen. „Wir haben uns zuletzt ausreichend Chancen erspielt. Jetzt müssen wir den Ball versenken“, so Zügel. In drei der vergangenen vier Oberligapartien blieb der BSC ohne eigenen Treffer. (luka)


SV Linx - SV Oberachern (Do 14:00)

Zum Derby und Duell zweier Ligakontrahenten kommt es in Linx. Oberligaaufsteiger und Titelverteidiger SV Linx empfängt den SV Oberachern. Die Gäste mussten schon in der Liga vor wenigen Wochen im dirketen Aufeinandertreffen den Kürzeren ziehen und dürften somit gewarnt sein.

Aufrufe: 030.10.2018, 18:00 Uhr
Badische ZeitungAutor