Bächle bewahrt sich an der Seitenlinie fast immer eine ruhige und sachliche Art. Nach dem 6:1-Triumph beim SC Durbachtal und dem Aufstieg in die Verbandsliga aber, wie er jeden Spieler, jeden Verantwortlichen euphorisch herzte, da brachen all die Gefühle aus ihm heraus. „Für mich ist das ein Traum“, sagte Bächle strahlend. Nach zwei Jahren verabschiedet er sich vom SV Weil als Aufstiegscoach, natürlich mit Wehmut, „die Jungs sind mir ans Herz gewachsen“. Und Bächle war froh, dass nun „auch mal die Distanz kurzzeitig weg ist“, die er als Trainer sonst wahren musste.
Mit dem Aufstieg zum Ende seiner Amtszeit erfüllt sich auch das Konzept, welches Sportchef Perseus Knab einst mit Bächle erarbeitet hatte. Im Sommer 2017 stellten sie einen Drei-Jahres-Plan auf, an dessen Ende die Rückkehr in die Verbandsliga stehen sollte. Bächle baute junge Akteure ein, was „ich gerne noch stärker gemacht hätte“, bedauerte er, dass dies unter permanentem Druck im Aufstiegsrennen nicht immer umfassend möglich war. Doch statt in drei „haben wir es in zwei Jahren geschafft“, sagte ein noch immer strahlender Bächle.
Rheinfelden, Wallbach und Huttingen gerettet
In Durbach legte seine Mannschaft ihre Reifeprüfung ab. Hatten die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde durch ihre physische Präsenz, ihre giftigen Zweikämpfe Vorteile, nahmen die Gäste mit zunehmender Spielzeit Fahrt auf. Einen Sieg musste Weil holen, um die Aufstiegsrunde auf Rang eins zu beenden. Nach 25 Minuten brachte Almin Mislimovic seine Farben auf Aufstiegskurs. Nach dem 1:0 klopfte er jubelnd auf seine Brust, auf sein Weiler Herz. „Besser kann man sich nicht verabschieden“, sagte der 25-Jährige, der zum Schweizer Drittliga-Aufsteiger Black Stars Basel wechselt.
Mit dem Führungstreffer entwickelten die Gäste eine bemerkenswerte Zielstrebigkeit und legten „mit brutaler Effizienz“ nach, so Bächle, „wenn’s mal läuft, dann läuft’s“. Die schnellen Ridje Sprich und Marvin Stöhr bekam der SCD nicht unter Kontrolle. Sicher, „Durbachtal hatte heute nicht seinen besten Tag“, sagte Bächle. Doch lag das auch an den Weilern, vor allem bei Sprich lief alles perfekt, „ich habe einen Sahnetag erwischt“, sagte der fünffache Torschütze. Nach dem Treffer zur 2:0-Pausenführung legte er einen Hattrick binnen 21 Minuten nach, erzielte noch das 6:1. Dreimal schob Sprich aus halblinker Position ins lange Eck . „Meine „Spezialität“, sagte der Matchwinner mit verschmitztem Lächeln.
SVW: Keller; Lauber, Kaiser, Do Le (82. Mundinger), Tschira (90. Lo Russo); Stöhr (73. Obradovic), Groß, Weber, Justin Samardzic (60. Stergianos); Mislimovic, Sprich. Tore: 0:1 Mislimovic (25.), 0:2, 0:3, 0:4, 0:5 alle Sprich (42., 51., 54., 72.), 1:5 Philipowski (81.), 1:6 Sprich (88.). Schiedsrichter: Döring (Brigachtal). Zuschauer: 1500.