2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
F: Pötter
F: Pötter

DAS Derby schlechthin

KOL GIESSEN SÜD: +++ Trotz aller Probleme: Gemündens Klaus Gonder freut sich auf die Kreisoberliga-Premiere gegen Homberg/Ober-Ofleiden +++

GEMÜNDEN . Direkt mit einem Derby startet Aufsteiger TSV Burg-/Nieder-Gemünden in die neue Fußball-Kreisoberliga-Saison. Am Samstag (17 Uhr) empfängt das Team von Trainer Klaus Gonder die FSG Homberg/Ober-Ofleiden. Doch den Meistercoach plagen vor dem Saisonstart einige, vor allem personelle Sorgen.

Herr Gonder, wie lief die Vorbereitung nach dem Aufstieg im Mai? Sie sollen ja einige Ausfälle zu beklagen haben?

Ehrlich gesagt lief die Vorbereitung katastrophal. Wir hatten von Anfang an mit Verletzungen zu kämpfen und das hat sich leider wie ein roter Faden durchgezogen. Und zudem handelt es sich dabei nicht um kleine Wehwehchen, wie sie ja durchaus mal üblich sind, sondern um richtige schwerwiegende Verletzungen wie den Kreuzbandriss bei Christoph Weiser oder den Wadenbeinbruch bei meinem Sohn Niklas. Da unser Kader ja ohnehin recht dünn ist, sind solche Ausfälle für uns natürlich kaum aufzufangen und schwächen uns enorm.

Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der Kreisoberliga und der Kreisliga A Alsfeld?

Ganz klar in der Geschwindigkeit. In der Kreisoberliga wird deutlich schneller gespielt. Daran werden sich meine Spieler erst noch gewöhnen müssen. Zudem ist es natürlich so, dass Fehler, die in der Kreisliga A vielleicht nicht bestraft wurden, hier knallhart ausgenutzt werden. Umso wichtiger wäre es gewesen, einen Kader von 18, 19 gleichwertigen Spielern zu haben, um auf Ausfälle reagieren zu können, ohne dass das Niveau sinkt. Aber leider ist das bei uns nicht der Fall.

So kurz vor Saisonstart: Wie würden Sie die Chancen Ihres Teams auf den Klassenerhalt bewerten?

Vor der Saison werde ich die Flinte natürlich noch nicht ins Korn werfen, aber man muss schon klar sagen, dass es für uns ganz, ganz eng werden dürfte. Hätten wir im Sommer ein paar Spieler zum Aufstiegskader hinzubekommen und die Euphorie mitgenommen, hätte ich schon gesagt, dass wir uns im Mittelfeld hätten platzieren können. Neben den schwerwiegenden Verletzungen haben uns aber ja auch einige wichtige Spieler (Pfeil, Kratz und Sittner, die Redaktion) verlassen, sodass die Aufstiegseuphorie nach der Vorbereitung eigentlich schon wieder verflogen ist. Wir werden sicherlich alles versuchen, um in der Liga zu bleiben, aber das wird natürlich sehr schwer werden.

Die Saison startet ja mit einem Heimspiel und das direkt gegen die FSG Homberg/Ober-Ofleiden, die ja jahrelang das Aushängeschild des Vogelsbergkreises war. Eine besondere Partie zum Auftakt?

Ja, absolut. Das ist für uns eigentlich noch das einzige richtige Derby, das Derby schlechthin. Da stecken reichlich Emotionen drin. Obwohl sich bei den Hombergern im Kader nach dem Abstieg einiges getan hat, so haben sie doch viele gute Kicker in ihren Reihen und zudem sind sie das Tempo, da sie ja aus der Gruppenliga kommen, gewöhnt. Daher sehe ich sie schon in der Favoritenrolle am Wochenende, aber wir werden natürlich alles geben. Und ich weiß auch, dass meine Jungs für diese Partie besonders motiviert sein werden.“



Aufrufe: 04.8.2017, 08:00 Uhr
Marc O. Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor