2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Gut gelaunt: Der Neu-Frankfurter Mohamadou Idrissou bei seinem Debüt gegen Rot-Weiß Darmstadt.
Gut gelaunt: Der Neu-Frankfurter Mohamadou Idrissou bei seinem Debüt gegen Rot-Weiß Darmstadt. – Foto: Rene Gerhard

Darmstädter Remis bei Idrissou-Debüt

Verbandsliga Süd: Beim 0:0 zwischen Rot-Weiß und Frankfurt steht der Kameruner Mohamadou Idrissou im Blickpunkt

13 Grad, leicht bewölkt: Es sind perfekte Bedingungen, als die Partie am Samstag pünktlich um 14 Uhr angepfiffen wird. Rot-Weiß Darmstadt, Drittplatzierter der Verbandsliga Süd, geht gegen RW Frankfurt als klarer Favorit in die Partie.

Rot-Weiß Darmstadt - Rot-Weiß Frankfurt 0:0

Alle Augen der 50 Zuschauer sind zunächst aber erst einmal auf den ehemaligen Bundesliga-Profi Mohamadou Idrissou gerichtet. Der 39-Jährige spielte zuletzt in Österreich beim Viertligisten DSV Leoben. Er wurde im Dezember wegen eines fehlenden Aufenthaltsvisums verhaftet und saß elf Tage in Abschiebehaft. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland zog es ihn nach Frankfurt, wo er vor 20 Jahren auch seine Karriere begonnen hatte.

Ein ehemaliger Bundesliga-Star, der mit seinen Toren der Eintracht aus Frankfurt zum Wiederaufstieg verhalf und der für Kamerun bei einer WM auf dem Platz stand: Das hat auch das Interesse des Hessischen Rundfunks geweckt. Kein Wunder also, dass das Spiel im Rahmen der Sendung „Heimspiel!“ aufgezeichnet und in einer Konferenz gemeinsam mit zwei anderen Spielen der Verbandsliga am Abend ausgestrahlt wird. „Wir wollen mehr unterklassigen Sport zeigen und fokussieren uns auf solche herausragenden Geschichten“, sagt HR-Redakteur Heiko Neumann.

Entgegen der Erwartungen bedeutet die Übertragung keinen allzu großen Aufwand. Nach einer kurzen Befragung über die Gegebenheiten vor Ort, in der Grundlegendes wie Stadiongröße und Tribünenhöhe abgeklärt wurden, folgte ein Besichtigungstermin. „Am Mittwoch waren sie mit drei Mann auf unserem Gelände. Es wurde festgelegt, wo das Podest für die Führungskamera aufgebaut werden soll und wo sich die zweite Kamera positioniert“, berichtet Abteilungsleiter Martin Splinter.

Bis zur Halbzeit passiert auf dem Platz wenig. Die Führungskamera auf einem mit Wasser gefüllten Podest an der Seitenlinie fängt zwei Mannschaften ein, die sich im Mittelfeld neutralisieren. Chancen hat der Gastgeber nur durch Murad Mahmudov. Zuerst verfehlt er das Tor knapp (15.), den zweiten Abschluss entschärft der Frankfurter Schlussmann Daniel Duschner (30.). Und Hoffnungsträger Idrissou? Von dem ist nicht viel zu sehen.

Das Spiel bleibt ausgeglichen. Frankfurts Hassan Demir scheitert nach 60 Minuten an Torwart Marlon Allmann – da haben die Darmstädter Glück. Für Idrissou ist der Arbeitstag derweil nach 87 Minuten beendet.

Nach Spielende steht aber natürlich wieder Idrissou im Mittelpunkt. Das Ergebnis bewertet er positiv. „Uns hat das Glück gefehlt, dem Gegner der Wille“, sagt er. Seine Leistung sei ausbaufähig, er macht seine wenigen Aktionen aber auch daran fest, dass er wenig Bälle bekommen hat. „Im nächsten Heimspiel werde ich mehr zeigen“, verspricht er schmunzelnd. „Ich möchte einfach fit bleiben und Fußball spielen“, stellt er klar.

Für die Gastgeber sind die dürftige Leistung und das daraus resultierende Unentschieden weitaus enttäuschender. Schließlich hätte man mit einem Sieg am Hanauer SC vorbeiziehen können. „Es war ein bisschen ungewohnt für die Jungs, dass sie so extrem im Blickpunkt gestanden haben“, bekennt Darmstadts Trainer Dominik Lohrer, der bei dem einen oder anderen auch eine gewisse Nervosität ausgemacht hat. „Es war spielerisch relativ dünn.“ RW Frankfurt sei aber auch besser als der Tabellenplatz es darstellt. „Und wenn Idrissou erst mal richtig ankommt, dann sieht das sicher gleich noch mal viel besser aus für sie.“

Aufrufe: 01.3.2020, 20:28 Uhr
David BehrendtAutor