2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview
Ismet Bisevac. F: Dedeoglu
Ismet Bisevac. F: Dedeoglu

"Dann können wir auch an eine Jugendabteilung denken"

Ismet Bisevac ist seit knapp zwei Jahren Präsident beim 1.FC Novi Pazar. Wegen der Geschichte hat der Verein noch mit mehreren Problemen zu kämpfen, doch man sieht sich auf einem guten Weg. Auch der Austausch mit dem Namensgeber wurde in diesem Winter erstmals forciert.

Ein Bericht von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Ismet Bisevac

Herr Bisevac, mit dem Sieg ist Ihr Club, der 1.FC Novi Pazar, wieder an die Tabellenspitze gesprungen. Sind Sie zufrieden mit der sportlichen Entwicklung der letzten Wochen?

Ja schon, doch diese Mannschaft hat noch mehr Potential. Wir müssen eigentlich jedes Spiel locker gewinnen und nicht immer bis zum Schluss zittern.

Hätten sie vor der Saison gedacht, dass es einfacher wird?

Nein, ich habe das alles so erwartet, weil die ganze Liga uns als Favoriten angesehen hat und gegen uns wohl besonders motiviert ist. Außerdem pfeifen die Schiedsrichter in einigen Situationen, vor allem bei knappen Entscheidungen, gegen uns.

Jetzt sind auch noch neun Spiele zu absolvieren: wird es bis zum Ende spannend an der Spitze bleiben?

Ja, zum Schluss der Saison kommt es immer zu einigen komischen Ergebnissen.

Wem trauen Sie am ehesten den zweiten Aufstiegsplatz zu?

Neben uns wird der SC Gatow aufsteigen.

Ist das Ziel mit Novi Pazar die Berlin-Liga oder möchten Sie noch mehr erreichen mit dem Verein?

Zuerst müssen wir den Aufstieg schaffen, dann wollen wir uns in der Berlin-Liga etablieren und warten die ganze Entwicklung ab. Zuerst müssen wir einen festen Platz mit Räumen für unser Equipment finden. In dieser Hinsicht haben wir zurzeit noch einige Probleme, wir müssen alles im Auto mitschleppen. Das macht kein Spaß.

Als Landesligist keine eigenen Räumlichkeiten – woran liegt das?

Der Name des 1.FC Neukölln wird im Auge der Bezirksämter gleich negativ aufgefasst. Doch das war alles vorher, damit haben wir nichts zu tun. Aber wir probieren mit denen alles zu klären, um damit auf ein normales Niveau zu kommen.

Also muss vor dem nächsten sportlichen Schritt vorerst die Infrastruktur Drumherum wachsen?

Ja, für einen stabilen Verein ist das sehr wichtig, dann können wir auch an eine Jugendabteilung denken.

Also soll in den kommenden Jahren nicht nur Spielerpersonal von außerhalb kommen, sondern auch in einer eigenen Jugend selber geformt werden?

Ja, das haben wir vor. Wir wollen die Karten neu mischen.

Wie sind Sie damals zum 1.FC Neukölln gekommen?

Der damalige Vorsitzende Abbas Berjawi mit dem ich mich gut verstanden habe, hat mich kontaktiert. Es kam spontan und hat sich alles ganz langsam entwickelt. Der 1.FC Neukölln hat dann alle Mannschaften verloren. Ehrenpräsident Detlef Carus hat sich bereiterklärt, dass er uns weiterhilft, in jeder Hinsicht. Das macht er auch noch heute, wir sind ihm dafür sehr dankbar.

Wie ging es dann weiter?

Im Vorfeld habe ich ihnen gesagt, wir müssen einige Änderungen vornehmen, eventuell auch die Namesänderung. Das haben wir getan, notariell beglaubigen lassen, natürlich erst nach einer Versammlung. Wir haben dann nur die 1.Herren übernommen. Am Anfang war es schwer Spieler zu überzeugen, bei uns zu spielen. Jetzt sind wir für alle interessant. Das haben wir auch dem Vorstand um den zweiten Vorsitzenden Resad Halilovic und unserem Kassenwart Seka Omerovic zu verdanken. Ohne die Arbeit der beiden wären wir nicht da, wo wir aktuell stehen.

Warum musste der Name geändert werden, welche Vorteile hat das für den Verein?

Der Name hat für uns eine große Bedeutung, wie für die Deutschen Bayern oder Dortmund. Es lockt mehr Sponsoren bzw. Zuschauer zu uns.

Für die Landesliga einen gewissen „Fan-Stamm“. Ist das auch wegen dem Namen und der Verbundenheit zur Heimat?

Ja genau und die machen immer gute Stimmung.

Warum seid ihr für alle interessant geworden?

Wir sind aktiv auf Facebook, unsere Gruppe hat über 3100 Mitglieder aus der ganze Welt. Sie folgen uns, so haben wir den Namen etabliert.

Gibt es auch einen Austausch von beispielsweise Spielern mit dem richtigen Novi Pazar? Oder besteht generell eine Zusammenarbeit?

Ja, in diesem Winter sind die ersten Wechsel zustande gekommen.

Ibrahim Arifovic, Edin Mujkovic und Semin Hadzibulic haben sich uns angeschlossen. Es war erst der Anfang, wir haben noch einiges vor in Zusammenarbeit mit FK Novi Pazar.

Aufrufe: 020.3.2019, 12:55 Uhr
Marcel PetersAutor