2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Vera Steuer

CovidCheck das Mass aller Dinge?

Gibt es für den Fussball auch andere Möglichkeiten?

Bezüglich der Restriktionen in Hinblick auf Fussballspiele herscht in der Regel hierzulande 3G (CovidCheck) bei Spielern und Zuschauern vor. Sicher ein derzeit probates Mittel, allerdings stellt sich irgendwann durchaus die Frage, wie man davon weg kommen kann. Zumal ja nun mehrmals durch Studien angesehener Institute nachgewiesen wurde, dass bei Veranstaltungen unter freiem Himmel kaum die Gefahr der Ansteckung besteht. Dies vor allem bei Sportlern und – wenn man einfachste Regeln beachtet – auch bei Zuschauern. Hier lohnt es sich einmal, über die Landesgrenzen hinweg zu schauen.

Eine interesannte Meldung kam dieser Tage dabei aus dem doch ansonsten für harte Regelungen bekannten Bayern.

Mit Inkrafttreten der neuesten Infektionsschutzmassnahmenverordnung gilt im Bayerischen Amateursport: „Für Zuschauer und Fußballer gibt es keine 3G-Regeln mehr beim Sport im Freien“.

In einfachen Worten: Sport im Außenbereich bleibt unabhängig von der Siebentageinzidenz ohne negativen Testnachweis gestattet. Die Gesamtzahl der Besucher ist dabei auf 1.500 Zuschauer beschränkt, enthalten sind dabei 200 Stehplätze, ein Abstand von 1,50m ist weiter einzuhalten.

Dies kann durchaus als Entlastung für viele Vereine gesehen werden, die schlußendlich vom Eintrittsgeld und Catering leben. So bezeichnete der Schatzmeister des Bayerischen Fussballverbandes, Jürgen Faltenbacher, die nun beschlossenen Aenderungen als grossen Schritt in die richtige Richtung: „Die nun beschlossenen Änderungen sind ohne Frage ein großer Schritt in die richtige Richtung. Mit den nun geltenden Regeln trägt die Bayerische Staatsregierung endlich der Tatsache Rechnung, dass Sport an der frischen Luft völlig unbedenklich ist. Dass auch Zuschauer und Zuschauerinnen an der frischen Luft nun unabhängig der 7-Tage-Inzidenz keinen negativen Testnachweis mehr brauchen, entlastet unsere Vereine zudem sehr. Jetzt gilt es jedoch, nicht nachlässig zu werden, weiter Vorsicht walten zu lassen und das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Denn wir Fußballer und Fussballerinnen wissen, was es heißt, Verantwortung zu tragen und Vorbilder zu sein – auf und neben dem Platz!“ Auch von den Vereinen kamen in überwältigender Mehrheit positive Rückmeldungen.

Der DFB als Dachverband schießt in dieselbe Richtung und stützt sich dabei auf eine Studie des Epidemiologen Klaus Stöhr, dass Fussball überhaupt kein Risiko darstellt. Allerdings ist die Umsetzung von Coronamaßnahmen in Deutschland immer noch Bundesländersache, sodass die Forderung des DFB auch ins Leere laufen kann.

Wäre dieses Konzept auch auf Luxemburg übertragbar?

Sicher sind durch CovidCheck Veranstaltungen in kleineren Stadien und auf kleineren Plätzen grössere theoretische Zuschauerzahlen möglich; jedenfalls nach aktueller Rechtslage. Aber eben nur in der Theorie, da diese Grenze ja oft überhaupt nicht erreicht wird. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wieviele potentielle Zuschauer momentan durch eben diese Massnahmen den Spielen fernbleiben. Eine belastbare Studie dazu ist uns nicht bekannt. Ebenfalls dürften Bayerische Amateursportplätze oft nicht über bessere hygienische Voraussetzungen als hierzulande verfügen. Es kann also nicht schaden, die Entwicklung in Bayern einmal im Auge zu behalten; andere Bundeländer kündigen übrigens ähnliche Regeln an. Im angrenzenden Rheinland ist bei Spielen unterer Ligen ebenfalls kein 3G notwendig, wie uns mitgeteilt wurde.

Nur am Rande sei erwähnt, dass in der Schweiz Tests übrigens erst ab 1.000 Zuschauern vorgeschrieben sind und es auch Profiligen in Europa gibt, die ganz oder teilweise auf 3G und 2G verzichten.

Wir werden sehen, wohin die Reise geht und denken bzw. hoffen, dass sich die Verantwortlichen hierzulande Ihre Entscheidung nicht einfach machen und Pro und Contra gewichtig im Lichte der Verhältnismäßigkeit abwägen werden. Auf der einen (wichtigen) Seite sollte stets der Gesundheitsschutz stehen, darüber sollten sich am Ende des Tages alle einig sein. Sollte dieser aber mit milderen Mitteln ebenso effektiv erreichbar sein, sollte man zumindest darüber nachdenken dürfen. Zumindest bei den "kleineren" Spielen....


Quellenangaben: BFV / European Leagues


Aufrufe: 025.8.2021, 12:02 Uhr
Stan JahrmärkerAutor