2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bald geht es wieder los mit Fußball. Die sinkende Inzidenz in den Kreisen sorgt für Vorfreude, doch die Corona-Pandemie hat auch beim Volkssport ihre Spuren hinterlassen.
Bald geht es wieder los mit Fußball. Die sinkende Inzidenz in den Kreisen sorgt für Vorfreude, doch die Corona-Pandemie hat auch beim Volkssport ihre Spuren hinterlassen. – Foto: Joaquim Ferreira

Corona setzt dem Fußball zu

Lockdown sorgt für sinkende Mitgliederzahlen +++ Vor allem der Nachwuchs geht immer mehr verloren

Frankfurt. Die Corona-Pandemie hat im Amateurfußball zu einem Rückgang von Mitgliederzahlen, Vereinen und Mannschaften im Spielbetrieb geführt. Das zeigt die jüngste Mitgliederstatistik des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Die Zahl der Vereinsmitglieder in den 21 Landesverbänden unter dem Dach des DFB liegt nach den neuesten Erhebungen bei 7,06 Millionen. Nach den stetigen Steigerungen in den vergangenen Jahren bis hin zu einem Rekord von 7,17 Millionen Personen im Jahr 2020 ist das der tiefste Stand seit 2017.

Aktiv waren 1,81 Millionen Spieler ab Sommer 2020 am Ball. Der Rückgang bei den aktiven Spielern lag im Vergleich zur Vorsaison bei rund zehn Prozent. Von November 2020 an war Amateurfußball im zweiten Lockdown sieben Monate lang untersagt. Vor diesem Hintergrund wurden in der Saison 2020/21 lediglich 131 000 Erstregistrierungen verzeichnet, im Jahr zuvor waren es noch 185 000 gewesen.

Zahl der Mannschaften sank erstmals unter 10000

Ähnlich lesen sich die Statistiken in Hessen. Hier waren in der Saison 2020/21 insgesamt 2088 Vereine eingetragen, im Jahr zuvor waren es noch 2107 – ein Minus von 0,9 Prozent. Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der Vereinsmitglieder. Waren 2019/20 in Hessen noch 541 759 Mitglieder in den Fußballvereinen angemeldet, waren es 2020/21 nur noch 532 924 (-1,63 Prozent). Der negative Trend bei für den Spielbetrieb gemeldeten Mannschaften setzte sich – auch wegen der Corona-Pandemie – ebenfalls weiter fort. Erstmals sank die Anzahl in der Saison 2020/21 unter 10 000 (von 10 187 in der Saison 2019/20 auf 9912 für 2020/21 (-2,7 Prozent).

Dramatisch zeigen sich die Folgen des monatelangen Lockdowns vor allem an der Zahl der aktiven Spielerinnen und Spieler. Hier verlor der Hessische Fußball-Verband (HFV) in der abgelaufenen Spielzeit fast zehn Prozent seiner Sportlerinnen und Sportler. Vor der Corona-Pandemie waren in der Saison 2018/19 noch 168 475 Kicker am Ball. 2019/20 waren es nur noch 154 274 (-8,43 Prozent), 2020/21 traten gar nur noch 139 723 gegen den Ball – ein weiterer Rückgang um 9,34 Prozent. Dieser zeigt sich vor allem im Juniorenbereich, wo der HFV in den vergangenen zwei Jahren über 13 000 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren verloren hat. Zwar waren die Zahlen bereits vorher rückläufig, allerdings fiel der Rückgang deutlich geringer aus als während der Corona-Pandemie.

Auch bei den Juniorinnen ist die Entwicklung bedenklich. Seit der Saison 2016/17 hat der hessische Fußball gut ein Fünftel seines weiblichen Nachwuchses eingebüßt. Spielten 2016/17 noch 5150 Mädchen und junge Frauen Fußball, ist die Zahl inzwischen auf 4078 gesunken.

Noch stärker zeigen sich die Folgen der Pandemie bei der Zahl der Erstregistrierungen. Durch das anhaltende Sportverbot im Amateurbereich konnten die Vereine in Hessen deutlich weniger Zulauf verzeichnen. Betrug die Zahl der Erstregistrierungen in der Saison 2017/18 noch 19 762, fiel sie ein Jahr später auf 18 138 (-8,2 Prozent). Im ersten Corona-Jahr 2019/20 brach die Zahl der neuen Fußballerinnen und Fußballer auf 13 832 (-23,7 Prozent) und zuletzt sogar auf nur noch 8541 (-38,3 Prozent) ein.

Wenig überraschend liest sich auch die Statistik der durchgeführten Spiele. Hier lag die Zahl in Hessen vor den beiden coronabedingt abgebrochenen Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 bei 94 967. In der vergangenen Saison wurden mit 22 663 Partien nicht einmal ein Viertel der Meisterschaftsspiele absolviert.



Aufrufe: 015.6.2021, 10:00 Uhr
Frank LeberAutor