2024-06-14T14:12:32.331Z

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Kleinenbroich verliert diesmal kampflos.
Kleinenbroich verliert diesmal kampflos. – Foto: Ulrich Reiners

Corona-Absagen: Kleinenbroich muss Spiel herschenken

Dass die Corona-Inzidenz wieder extrem steigt, kommt jetzt auch im Amateurfußball an. Während etwa im Handball schon etliche Spiele heimischer Regionalliga-Teams ausfielen, sind jetzt auch Holzheim und Kleinenbroich betroffen.  

Dass das Corona-Virus dem TV Korschenbroich und dem Neusser HV am Wochenende mal wieder einen Strich durch Rechnung machte und ihre Meisterschaftsspiele ausfielen, ist für die beiden Vereine ärgerlich.

Doch seitdem die Handball-Regionalliga nach der Winterpause ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen hat, sind Verlegungen schon zur Normalität geworden. Der TVK ist sechs Partien im Rückstand, der NHV drei. Die meisten Amateurfußballer sind erst seit kurzem wieder auf den Plätzen, doch auch bei ihnen machen sich die extrem steigenden Infektionszahlen jetzt bemerkbar. In der heimischen Kreisliga A gab es schon Corona-bedingte Ausfälle, am Wochenende zog die Landesliga; Gruppe 1, nach. In Gestalt von Teutonia Kleinenbroich und der Holzheimer SG sind zwei heimische Teams daran beteiligt.

In der Handball-Regionalliga sind schon so viele Spiele ausgefallen, dass der Verband die Saison über Mitte Mai hinaus verlängert hat, damit überhaupt eine Chance besteht, die noch ausstehenden Partien nachholen zu können.

Saison am Niederrhein gesichert

Ein solches Szenario wird es im Fußball am Niederrhein allerdings nicht geben, denn vor dem Hintergrund des Saisonabbruchs in der vergangenen Saison wurde vom Verband eine 50-Prozent-Regel auf den Weg gebracht. Danach wird eine Saison auf jeden Fall gewertet, wenn die Hälfte aller Spiele absolviert wurden. Und das war in der Landesliga, Gruppe 1, schon Ende vorigen Jahres der Fall.

Bittere Ausgangslage für Kleinenbroich

Die erste Entscheidung über eine Spielabsage in der Landesliga fiel schon am Samstag. Die Teutonia aus Kleinenbroich, die die ganze Saison schon von großen Personalproblemen gebeutelt wird, sagte ihre für Sonntag geplante erste Rückrundenpartie beim Tabellenführer MSV Düsseldorf ab. Bei Teutonen-Coach Norbert Müller waren erstmals am Freitag ernsthaften Zweifel aufgekommen, ob er mit seiner Mannschaft in der Landeshauptstadt würde antreten können. Denn zusätzlich zur der ohnehin sehr angespannten Personalsituation meldeten sich zwei Spieler mit positiven Corona-Tests ab, einer von ihnen hatte am Donnerstag noch mit dem Team trainiert und war anschließend bei einer Besprechung in der Kabine dabei gewesen. So bestand die Gefahr, dass sich noch weitere Spieler angesteckt hatten. Einen dritten positiven Test, der laut Norbert Müller die Grundlage für eine offizielle Spielverlegung gewesen wäre, gab es zwar bis Samstag nicht, dennoch entschied der Teutonen-Coach letztlich schweren Herzens, dem Gegner mitzuteilen, dass er mit seiner Mannschaft nicht anreisen werde. Mit der Konsequenz, dass der Sieg kampflos mit 2:0 an die Düsseldorfer geht und Kleinenbroich eine saftige Geldstrafe bekommt.

„Das ist mir echt schwergefallen, weil ich grundsätzlich gegen Absagen bin. Und das ist auch das erste Mal in meiner 27-jährigen Trainerkarriere, dass mir das passiert“, erklärt Müller. Dennoch sei er überzeugt, dass er mit der Entscheidung richtigliege, weil es eine Fürsorgepflicht für die eigenen Spieler und die des Gegners gebe. „Auch bei den anderen waren die Tests erst spät positiv, so dass noch weitere Spieler von uns ansteckend sein könnten“, sagt Müller. Auch das Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen den SC Reusrath wollte er nicht zusätzlich gefährden. Anders gelagert war der Fall bei der Holzheimer SG, die erst am Sonntagmorgen von Staffelleiter Thomas Klingen darüber informiert wurde, dass der ASV Süchteln wegen mehreren positiver Tests im Kader und im Trainerstab nicht würde anreisen können. Weil dabei aber die Voraussetzung erfüllt wurde, dass mindestens drei Akteure aus dem Spielbericht des Wochenendes zuvor einen positiven Corona-Test vorlegen konnten, gab es einen offiziellen Verlegungsgrund. Die Partie soll am Dienstag, 29. März, in Holzheim nachgeholt werden. „Da kann man in der aktuellen Lage nichts machen, wir hoffen, dass die betroffenen Spieler schnell wieder gesund werden“, sagte Ingo Zimmermann, Sportlicher Leiter der Holzheimer, die jüngst auch Corona-Fälle zu beklagen hatten, den Rückrundenstart aber mit einem 2:0-Sieg in Vohwinkel erfolgreich bestritten. Bevor für die HSG in der Landesliga nächsten Sonntag das Derby in Kapellen ansteht, geht‘s schon am Dienstag im Kreispokal-Halbfinale zum starken Bezirksligisten nach Jüchen.

Aufrufe: 013.3.2022, 20:30 Uhr
RP / David BeinekeAutor