Grund zur Freude hatte der „Pausen-Trainer“ allemal: Die Concordia, nicht unbedingt als Favorit insTurnier gestartet, lieferte einen imponierenden Spieltag ab, war entscheidend am Sturz des Vorjahressiegers SV Orsoy beteiligt und verwies gleichzeitig auch noch den SV Budberg als höherklassiges Team auf den zweiten Rang. Hagl nahm all das gelassen hin. „Ich hatte schon vorher gesagt, dass wir mindestens den zweiten Rang erreichen werden“, erklärte der Verantwortliche jenes Teams, das im Vorjahr noch ohne jeglichen Punkt die Heimreise antreten durfte. Jetzt tauchte die Auswahl wie Phönix aus der Asche auf und betonte ihren Titelanspruch bereits im Auftaktspiel, in dem die Vertretung des Gastgebers TuS 08 Rheinberg mit 3:0 bezwungen wurde.
Das folgende Duell gegen den Titelverteidiger entwickelte sich für die Concordia zum Meilenstein auf dem Weg zum Pokaltriumph. Schon nach einer Minute hatte Ingolf Matthes zweimal für die Orsoyer Farben getroffen, doch das Ossenberger Team rappelte sich wieder auf. Lucas Bangert, Silas Baumbach und Patrick Utech wendeten das Blatt und steigerten mit dem 3:2 noch weiter die Euphorie, die das Team auch im Duell mit dem Budbergern beflügeln sollte.
Wieder hieß es 3:2 nach spannenden 15 Minuten, in denen Aron Morcinek, Jonas van den Brock und noch einmal Utech den Bezirksligisten immer wieder auf Distanz hielten. Für van den Brock war es nicht irgendein Tor, auch wenn er es hinterher nicht hervorheben mochte. Der 21-Jährige war erst in der Winterpause von Budberg kommend zur Concordia zurückgekehrt. Erster Einsatz, erster Titel, lautete die Bilanz. „Ein geiles Gefühl“, nannte es van den Brock nach der späteren Siegerehrung. „Der erste Auftritt mit den Jungs, und dann gleich ein Pokal, besser kann es wirklich nicht laufen!“
x Den einzigen Punktverlust leistete sich die Concordia ausgerechnet gegen den TuS Borth, der das Turnier als Schlusslicht beenden sollte. Beim 3:3 ging der Außenseiter gar durch Philipp Hanz in Führung und verwies die Ossenberger vier Minuten lang auf den zweiten Turnierplatz. Nochmal vier Minuten später hieß es aber schon 3:1 für die Concordia, ehe Hagl auf der Bank und Quint auf den Rängen tatsächlich noch feuchte Hände bekommen sollten. Das Borther Team schenkte nichts her, glich zum 3:3 aus und bescherte den Rot-Weißen noch 64 bange Sekunden, ehe der Titelgewinn amtlich war und der Pokal aus den Händen des Rheinberger Bürgermeisters Frank Tatzel entgegen genommen werden durfte.
Hinter dem Budberger Team, das sich bis auf die Niederlage gegen den neuen Stadtmeister keine Blöße gab, kämpfte sich der TuS 08 auf den dritten Rang vor. Entscheidend dafür war das 7:2 im letzten Auftritt gegen den SV Millingen, der somit noch abgefangen wurde. Mit nur einem siegreichen Spiel musste sich die Orsoyer Auswahl, die an gleicher Stelle vor Jahresfrist noch die Korken hatten knallen lassen, diesmal mit dem fünften Rang begnügen. Für den TuS Borth blieb ohne Sieg, aber mit zwei Punkten, nur der letzte Rang.
Die geänderten Spielregeln hin zur „Futsal light-Version“ wurden in der Halle kontrovers diskutiert. Insbesondere das unterschiedliche Auslegen der „Grätschen“ stand in der Kritik – ohne verletzte Akteure und Rote Karten kamen auch diese Titelkämpfe nicht aus.