2024-06-14T06:55:53.576Z

FuPa Portrait

Clemens Bachmann: Analytiker des VfR Wellensiek

Clemens Bachmann vom VfR Wellensiek hat in seiner Karriere schon einiges erlebt. Der reiselustige Soziologe ist der kluge Kopf auf dem Sportplatz.

Wenn man als Trainer Clemens Bachmann (28) in seinem Team hat, dann kann man sich nur glücklich schätzen. Denn mit dem (angehenden) Soziologen hat man direkt einen klugen und reflektierten Spieler auf dem Platz, der mannschaftsdienlich spielt, die Übersicht behält und zu alledem auch noch extrem fair unterwegs ist.

Bachmann, der gerade seine Masterarbeit an der Uni Bielefeld abgegeben hat, sagt über sich selbst: „Ich befinde mich aktuell in einer Findungsphase, hänge zwischen Studium und Arbeit.“ Neben seinem Studentenleben ist der 28-Jährige seit drei Jahren selbstständig. „Als soziologischer Berater“, gibt er an. Er gibt Workshops und macht Projektarbeit. Die Arbeit mit Menschen ist das, was Bachmann braucht, der Kontakt, gute Gespräche. „Ich interessiere mich für Menschen, blicke auch gerne hinter die Fassade. Das ist spannend, da lernt man Leute oftmals ganz anders kennen, als der erste Eindruck es vermuten lässt.“


Fichte Bielefeld ist etwas wie Eintracht Frankfurt

Clemens Bachmann ist ein smarter Typ, kommt locker und lässig daher. Dass er einer der besten Torjäger in der Bezirksliga ist, sieht man ihm auf den ersten Blick allerdings nicht an. „Aber so ein Anzugträger bin ich auch nicht“, sagt er lachend, während er darüber nachdenkt, was er künftig in seinem Berufsleben vor hat. Seine sportliche Laufbahn ist jedenfalls schon einmal hochinteressant. „Ich bin Gadderbaumer“, sagt Bachmann grinsend. Von der F-Jugend an hat er sämtliche SVG-Teams durchlaufen. Ein Jahr hat er zunächst in der Kreisliga B gespielt. „Dann sind wir aufgestiegen“, erinnert sich Bachmann zurück. In der Kreisliga A weckte er dann die Aufmerksamkeit höherklassiger Vereine. „Ich habe ein paar Tore gemacht, darum bin ich wohl dem einen oder anderen aufgefallen“, vermutet Bachmann.

Irgendwann kam dann ein Anruf von Christopher Gliniars, der seinerzeit beim VfB Fichte aktiv war. „Ich kannte niemanden bei Fichte, hatte Crispy für die Landesliga zugesagt und plötzlich fand ich mich in der Westfalenliga wieder, weil Fichte aufgestiegen ist“, erklärt Bachmann seinen Werdegang. Überlegen, ob er den Sprung ins kalte Wasser wagen sollte, musste Bachmann nicht lange. „Ich hatte ja zugesagt und wenn ich etwas zusage, dann halte ich mich auch daran.“ Fünf Jahre spielte er insgesamt für die „Hüpker“. „Und in den fünf Jahren hatte ich tatsächlich fünf verschiedene Trainer.“ Seine Zeit beim VfB Fichte, die 2018 endete, möchte Bachmann nicht missen. „Ich vergleiche den VfB Fichte ein bisschen mit Eintracht Frankfurt. Eine super verrückte, internationale Truppe. Die Jahre waren auf jeden Fall lebensbereichernd.“


Ohne den Fußball konnte er nicht

Die hohe Fluktuation an Spielern und Trainern allerdings fand Bachmann nicht so prickelnd. „Das ist schon Wahnsinn.“ Die Rußheide allerdings habe „einen Retro-Charme, den ich total cool finde.“ Nach seiner VfB-Zeit hat Bachmann erstmal ein halbes Jahr Fußballpause gemacht und ist durch Europa gereist. Skandinavien, Italien, Griechenland, Österreich, Schweiz, oder Tschechien waren nur ein paar seiner Ziele. Der naturverbundene Clemens Bachmann könnte sich vorstellen, auch mal an einem Umweltprojekt teilzunehmen. Beispielsweise etwas zur Aufklärungsarbeit in Costa Rica beizutragen.

Nach der sechsmonatigen Fußballpause merkte Bachmann, dass ihm das Runde Leder fehlte. „Ich hatte zahlreiche Angebote von verschiedensten Vereinen, das vom VfR Wellensiek war am persönlichsten, darum habe ich mich letztlich auch dazu entschlossen“, sagt Bachmann, dem der persönliche Kontakt zu seinen Mitmenschen wichtig ist. „Manche Vereine haben einfach nur eine WhatsApp geschickt, Dominik Popiolek allerdings hat angerufen und ist am Ball geblieben, das hat mir imponiert“, erklärt Bachmann, der sich mittlerweile am Rottmannshof sehr wohl fühlt. „Ich denke, wir haben eine recht schlaue Mannschaft und einen Trainer, der auf jeden Fall anders ist, als viele andere“, lobt Bachmann seinen Klub.

Aufrufe: 015.9.2019, 07:15 Uhr
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