Cifuentes und TSV Erling – ein Missverständnis

Cifuentes war erst während der Winterpause zum Verein gestoßen und trainierte die erste Mannschaft nur wenige Wochen. „Reza ist sehr gefestigt in seinen Ansichten, und das haben wir prinzipiell begrüßt“, sagt der 1. Vorsitzende Martin Preininger. „Aber in unserem Verein stehen die Kameradschaft und das Vergnügen der Mannschaft an vorderster Stelle, und diese Werte haben wir bedroht gesehen.“ Der TSV Erling-Andechs spielt vornehmlich in den niedrigeren Spielklassen, und für diese Ansprüche war aus Sicht des Vereins Cifuentes’ Einstellung zu anspruchsvoll. „Ich glaube, Reza ist für Höheres berufen, aber bei uns hat der Fußball einen eher freizeitlichen Charakter. Sein Vorgehen beim Training hat dies nicht widergespiegelt“, so Preininger.

Die Andechser hatten vor allem in der Rückrunde der Saison stark mit Verletzungen zu kämpfen, deswegen verlief die Saison für sie nicht zufriedenstellend. „Wir konnten nicht alle Ziele erreichen, die wir uns gesetzt haben. Das ist schade“, sagt Abteilungsleiter Thomas Wandinger. „Aber da machen wir Reza keinen Vorwurf, mit seinen Spielerfolgen haben wir unter diesen Umständen kein Problem, aber seine Einstellung ist einfach mehr für höherklassige Mannschaften geeignet“, so Peininger. Die Fußballabteilung ist das Aushängeschild des Vereins „und so kam es, dass sich der Vorstand einmischte, obwohl wir das sonst ungerne machen“, berichtet Preininger.

Cifuentes saß bereits die letzten beiden Spiele der Saison nicht mehr auf der Andechser Bank und wurde von Wandinger vertreten. Preininger bedauert die Trennung: „Aber so ist das einfach. Manchmal passen die Werte eines Vereins und die Erwartungen eines Trainers einfach nicht zusammen, das ist nichts Persönliches.“