München/Augsburg - Die Corona-Pandemie stellte viele Amateurfußballer vor große Ungewissheit. Vereine mussten sich aus finanziellen Gründen entweder von Spielern trennen oder waren im Hinblick auf externe Verpflichtungen vorsichtig. Auch den Ex-Löwen Christian Köppel erwischte die Corona-Krise kalt.
Ende Juni wurde bekannt, dass Köppels Vertrag in Schweinfurt nicht verlängert wird und er die Schnüdel nach nur einem Jahr wieder verlässt. Zwei Monate später hat er mit dem FC Augsburg II einen neuen Verein gefunden. Eine Ewigkeit für einen Spieler von Köppels Format.
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Eine herausfordernde Zeit, wie er im Gespräch mit FuPa Oberbayern/Fussball-Vorort verrät. Das Aus in Schweinfurt stellte den 25-Jährigen „vor vollendete Tatsachen“. Er sei mit der Zeit schon ein bisschen nervös geworden, schließlich sei er im Endeffekt „arbeitssuchend“ gewesen. Mit der Entscheidung hinsichtlich seines neuen Vereins habe er sich dann auch bewusst Zeit gelassen.
Bei seinen Planungen hatte er den FCA zunächst „überhaupt nicht auf dem Schirm“, gesteht uns der gebürtige Münchner. Ursprünglich hatte er vor, bei einem Drittligisten oder einem ambitioniertem Regionalligisten anzufragen. Die letztgenannte Option war laut Köppels Aussagen konkret, ihm lag ein Angebot aus der Regionalliga Südwest vor. Dort wäre es aber „nur um Fußball“ gegangen, diesen Aufwand inklusive eines Umzugs von der Familie weg wollte der Linksfuß aber, wenn überhaupt, nur für die 3. Liga auf sich nehmen.
Der Hauptgrund für den Wechsel zu den bayerischen Schwaben ist aber das Gesamtpaket, welches ihm die Fuggerstädter bieten können. Der FCA ermöglicht Köppel nämlich den Einstieg ins Berufsleben. Der 25-Jährige befindet sich in den letzten Zügen seines Sportmanagement-Studiums. Der FC Augsburg bietet Köppel die Möglichkeit, seine Trainerscheine weiterzumachen. Ab Winter kann er sogar als Co-Trainer einer Jugendmannschaft einsteigen. Zudem wurde ihm ein Praktikum in der Geschäftsstelle des Bundesligisten zugesagt.
Auf dem Platz soll Köppel mit seiner Erfahrung das junge Team von Trainer Josef Steinberger, der wie Köppel auch eine Löwen-Vergangenheit hat, anführen: „Ich bin, glaub ich, der Älteste“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Genau das, die Herausforderung seine jungen Mitspieler zu führen, sieht er als reizvollen Zwischenschritt vor seinem weiteren beruflichen Werdegang. Dem Fußball wird Christian Köppel also dem Anschein nach auch noch über das Ende seiner aktiven Laufbahn hinaus erhalten bleiben. (Jonas Grundmann)