2024-04-30T13:48:59.170Z

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Christian Bär | Foto: Verein
Christian Bär | Foto: Verein

Christian Bär: "Mit Abstand der schönste Moment"

BZ-Interview zum Spieltag mit Christian Bär, Spielertrainer des SV Grafenhausen, nach dem Sieg im Spitzenspiel

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Der Erste spielt gegen den Zweiten. Der Zweite gewinnt und ist nun Erster. So lässt sich der 2:0-Auswärtssieg des SV Grafenhausen beim FC Ottenheim am schnellsten zusammenfassen. Daniel Weber fragte beim Grafenhausener Spielertrainer Christian Bär aber noch einmal genauer nach, wie sich der Erfolg im Spitzenspiel anfühlte.
BZ: Sie haben in der 81. Minute das entscheidende 2:0 selbst erzielt. Als der Ball über die Linie ging, war das der schönste Moment bis dato in dieser Saison?
Bär: In dem Moment ist einiges an Last abgefallen. Ich würde sagen, das war mit Abstand der schönste Moment, ja.

BZ:
In welcher Gefühlswelt hat sich dieses Spitzenspiel bis dahin abgespielt?
Bär: Es war ein Geduldsspiel, auch wenn wir durch Mike Witt nach wenigen Minuten in Führung gegangen sind. Beide Mannschaften haben sich nicht getraut, den offensiven Weg nach vorne zu gehen. Der Ball ist vor allem in den Defensivreihen zirkuliert. Natürlich ging es trotzdem auch hitzig zu in vielen Zweikämpfen. Da fiel dann auch mal das ein oder andere Wort. Wie das so ist in solch einem Spiel. Es war aber alles absolut im Rahmen. Für die rund 350 Zuschauer, die gekommen sind, war es sicherlich kein allzu schönes Spiel. Ottenheim wie auch wir haben eben auf Sicherheit gespielt, die Taktik stand klar im Vordergrund.

BZ:
Ihre Taktik ging am Ende auf. Was war der ausschlaggebende Grund?
Bär: Unsere Defensivreihe hat Geduld bewiesen und den Ball immer mal wieder gut in die Schnittstellen gespielt. Waren wir im Ballbesitz haben wir mit zwei Zehnern gespielt. Bei gegnerischem Ballverlust ist einer der beiden, das war dann ich, wieder in die Rolle des zweiten Sechsers gerutscht. Also nach vorne mit zwei Zehnern und nach hinten mit zwei Sechsern, so spielen wir jetzt seit ein paar Wochen.

BZ:
Mit nur 16 Gegentreffern nach 24 Spielen stellen Sie die beste Defensive der Liga. Legen Sie darauf besonderen Wert?
Bär: Dass wir hinten kompakt stehen, ist mir als Trainer am wichtigsten, ja.

BZ:
Seit dem sechsten Spieltag standen Sie auf dem zweiten Platz, nach dem Sieg im direkten Duell haben Sie den FC Ottenheim überholt. Viel süßer kann ein Sieg eigentlich nicht schmecken, oder?
Bär: Wir wollen als Erster aufsteigen, mit diesem Ziel sind wir in die Saison gestartet. Nachdem wir über so viele Wochen dem FC Ottenheim hinterhergerannt sind, war dieser Sieg jetzt natürlich ein wichtiger Schritt. Aber es sind noch sechs Spiele, da kann noch einiges passieren. Wir müssen jetzt konzentriert bleiben.

BZ:
Der SV Grafenhausen ist Ihre erste Station als Spielertrainer. Was sticht für Sie bei dieser Aufgabe bislang heraus?
Bär: Zum einen, dass das hier in Grafenhausen eine tolle Mannschaft mit einem tollen Zusammenhalt ist. Wenn wir Training haben, sind mit der Zweiten immer 20 bis 30 Spieler da. Das passt einfach. Bei der fußballerischen Arbeit hilft mir meine Erfahrung aus der Verbandsliga in Endingen und Emmendingen oder der Landesliga in Herbolzheim. Zum anderen ist es so, dass man als Spielertrainer einfach eine große Verantwortung und viel zu tun hat.

BZ:
Wie äußert sich das?
Bär: Organisatorisch habe ich viel zu tun und deswegen gibt es immer wieder Momente, da muss man auch privat den Fokus auf Fußball legen. Trainer zu sein ist so eine Art Full-Time-Job. Nebenher mache ich auch den B-Trainerschein, im Dezember haben da die ersten Kurse angefangen. Das geht anderthalb Jahre. Nächstes Jahr sind die Prüfungen, danach möchte ich auch noch die A-Lizenz machen.
Aufrufe: 023.4.2017, 23:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor