2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligavorschau

Chance beim Schopf gepackt

Marvin Commodore von RWO Alzey steht gegen VfR Grünstadt vorm fünften Punktspieleinsatz

ALZEY. Marvin Commodore steht am Abend vor seinem fünften Einsatz im Team des Fußball-Landesligisten RWO Alzey. „Mit einer guten Mannschaftsleistung sollten wir die drei Punkte holen“, orakelt der Shooting-Star vor dem Nachholspiel gegen den VfR Grünstadt.

Möglicherweise glückt dem ehrgeizigen 22-Jährigen sogar ein Tor gegen den Siebten, der am zurückliegenden Spieltag Alzey-Bezwinger TSG Bretzenheim schlug. Es gibt viele am Wartberg, die dem Dauerkämpfer einen solchen Treffer gönnen würden. Mit Einsatz und Leidenschaft hat sich der Alzeyer in die Herzen der Zuschauer gespielt.

Tino Häuser hält große Stücke auf dem Sohn eines ghanischen Musikers und einer Südtirolerin, die es vor Ewigkeiten nach Rheinhessen verschlug. Wohldosiert verschafft er dem Außenbahnspezialisten regelmäßige Einsatzzeiten. Und Commodore wächst sukzessive mehr in die Landesliga rein.

Zu Beginn der Saison hatte der Mitarbeiter des Mainzer Arbeitsamts nie und nimmer vermutet, dass er den Sprung in die erste Mannschaft schaffen würden. Der Kreuzbandriss von Phil Wesner schuf aber letztlich die Lücke, in die Commodore stieß. Wobei er das mit gemischten Gefühlen sagt: „Phil ist mein bester Kumpel. Mir tut es total leid, dass er sich so schwer verletzte“. Der Freundschaft hat diese unglückliche Begebenheit nicht geschadet: „Wir sehen uns täglich, unternehmen viel zusammen“, schildert der RWOler.

Bislang brachte Häuser Commodore erst einmal von Beginn an – beim souveränen Sieg über Wormatia Worms II. Über 90 Minuten brauchte der junge Mann, dessen Talent auch Häuser-Vorgänger Engelbert Klag und Sascha Winsi schulten, noch nicht zu spielen. Commodore grollt deshalb nicht. Vielmehr lobt er seinen heutigen Trainer, der großen Anteil an seinem Leistungssprung habe: „Bei Herrn Häuser fühlt man sich sicher. Ich habe alle Freiheiten auf dem Platz. Und ich habe ihm sehr viel zu verdanken“.

Das Fußballspielen lernte Commodore am Wartberg. Mit zwölf Jahren stieg er ein – damals auf Drängen von Brian Emmerich. Der trainierte ihn anfangs auch, zusammen mit Sabri Abichou. Dass er mit diesen beiden heute in einer Mannschaft spielen kann, das „ist einfach unglaublich“.

Überhaupt hat das Wiesel („Ich versuche, immer hundert Prozent zu geben“) eine hohe Bindung zu RWO Alzey. Seine ersten beiden Aktiven-Jahre verbrachte er zwar bei TuS Biebelnheim, wo ihn Sascha Groß weiterentwickelte. Dann aber zog es das Kraftpaket zurück an den Wartberg. In der zweiten Mannschaft avancierte er zum stellvertretenden Kapitän. Sporadische Einsätze in der Landesliga folgten, ohne dass mit dem endgültigen Durchbruch zu rechnen gewesen wäre.

Wegen der verletzungsbedingten Ausfälle baute Häuser zunehmend auf den fleißigen Commodore. Erfahrene Kräfte wie Philipp Hornung oder Kevin Boos unterstützen ihn sichtlich auf wie neben dem Feld. Das gehört zur mannschaftlichen Geschlossenheit, die RWO Alzey seit Monaten ausstrahlt. „Anders“, sagt er, „wäre es auch nicht möglich, die vielen Verletzten zu kompensieren. Wegen der Ausfälle rückte die Mannschaft enger zusammen. Im Verbund sind wir schwer zu schlagen“. Der VfR Grünstadt wird es heute Abend trotzdem probieren.



Aufrufe: 012.10.2016, 07:30 Uhr
Claus RosenbergAutor