Zwei Heimspiele, zwei Siege, jeder auf seine Art und Weise spektakulär. Erst das 2:1 gegen Ilshofen, als das Team in der 89. Minute noch 0:1 hinten lag und dann 2:1 gewann. Danach das spektakuläre 6:1 am Mittwoch gegen Aufsteiger Lörrach-Brombach. Schade, dass es am Samstag wieder auf Reisen geht, zum Liga-Topfavoriten SV Stuttgarter Kickers.
Mann des Tages am Mittwoch war Stanley Ratifo, der zur Halbzeit eingewechselt wurde und das Ergebnis mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von 25 Minuten von 2:1 auf 5:1 schraubte. Nach Spielende war er „schwanger“ – er hatte sich den Spielball gesichert und unter seinem Trikot „versteckt“. „Den behalte ich, auch wenn ich ihn bezahlen muss“, strahlte der Stürmer nach einem ungewohnt effektiven Arbeitstag.
Ratifo und Rienhardt beweisen richtigen Riecher
Kurios: Der Wechsel zwischen Ratifo und Marco Rienhardt, der die erste Halbzeit spielte, war abgesprochen. Jeder sollte 45 Minuten ran. Doch Trainer Fatih Ceylan hatte es den Spielern überlassen, wer wann spielt. Und die Angreifer hatten den richtigen Riecher. Rienhardt begann und eröffnete nach 21 Minuten mit dem 1:0 den Torreigen, dann kam Ratifo.
Es war eine einseitige Partie, auch wenn die mutig agierenden Gäste mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 vor der Pause kurzfristig für etwas Spannung sorgten. Ansonsten aber hatte CfR-Keeper Manuel Salz nicht viel mehr zu tun, als im Strafraum herumzustehen und in der milden Abendsonne einen langen Schatten zu werfen. Beim Gegentreffer war er machtlos.
„Das war wichtig. Wenn wir heute verloren hätten, würden wir unten drin kleben“, sagte Fatih Ceylan mit Blick auf die Tabelle. Und jetzt? Der CfR-Trainer wurde verbal offensiv: „Wir haben die Qualität, um oben mitzuspielen.“
Ob es tatsächlich für einen Platz weiter oben reicht? Die beiden Siege hat der CfR gegen Teams eingefahren, die womöglich auch am Saisonende weit unten stehen werden. Das Team zeigt vielversprechende Ansätze, viel Tempo, körperliche Präsenz im Zweikampf.
Stuttgarter Kickers jagen eigenen Ansprüchen hinterher
Der Vorsitzende Markus Geiser ist zufrieden, weiß aber: „Es sind erst drei Spieltage rum.“ Und die härteren Prüfungen kommen noch, so wie am Samstag um 18.30 Uhr bei den Stuttgarter Kickers, die vor der Saison als Topfavoriten gehandelt wurden, nach drei Spielen mit fünf Punkten in der Tabelle aber sogar hinter den Pforzheimern rangieren.
Für den Trainer ist klar, was in Stuttgart gefragt ist: „Auf dem Platz immer 100 Prozent geben.“ So wie gegen Lörrach-Brombach, als das Team auch nach dem 3:1 und 4:1 nicht locker ließ. „Dann können wir auch den Kickers Paroli bieten“, ist Ceylan sicher.
Pforzheimer können die Partie morgen unter dem Stuttgarter Fernsehturm nicht live verfolgen. „Bleiben sie daheim. Es gibt keine Tickets für Gästefans“, ließ ein CfR-Sprecher Pforzheims Anhang wissen.