2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bei seinem Verein, der TSG Laaber, steht Sven Burger (rechts) auch noch regelmäßig selbst auf dem Platz. Foto: Brüssel
Bei seinem Verein, der TSG Laaber, steht Sven Burger (rechts) auch noch regelmäßig selbst auf dem Platz. Foto: Brüssel

Burger trainiert seine einstigen Minis

Der 38-Jährige hat bei der TSG Laaber Spieler im Team, die er früher in der F-Jugend schon betreute.

Die TSG Laaber belegt mit 33 Punkten in der Fußball-Kreisklasse 3 einen Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Trainer ist seit Beginn der Saison Sven Burger, der bis auf drei Jahre beim FC Tegernheim seinem Heimatverein immer die Treue gehalten hat. Der inzwischen 38-Jährige, der auch gestern beim 0:0 gegen Eichlberg-Neukirchen wieder auf dem Platz stand, brachte es bereits auf 14 Einsätze.

Der Trainerjob bereitet ihm Freude, somit verlängerte Burger frühzeitig für eine weitere Saison. “Ein halbes Dutzend meiner Spieler trainierte ich vor vielen Jahren als Jugendlicher in der F-Jugend. Die Jungs sind nun allesamt 30. Sie waren einer der Hauptgründe dafür, dass ich das Amt übernommen habe.” Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist er allerdings nicht sonderlich zufrieden. “Vorige Saison wurde die TSG Dritter. Eigentlich wollten wir weiter vorne mitmischen, jedoch haben wir viele Punkte leichtfertig liegen gelassen”, berichtet der engagierte Coach. Woche für Woche fehlten und fehlen Spieler verletzungs-, urlaubs- oder berufsbedingt. “Manche Spieler haben anspruchsvolle Jobs in Nürnberg oder München oder müssen beruflich immer wieder nach China.”

Ferner hätten sich die Prioritäten verschoben. Urlaube während der Saison oder Kurztrips wie zum Premier-League-Spiel “Manchester gegen Arsenal” unter der Saison seien heutzutage keine Seltenheit mehr. “Fast alle Vereine haben mit diesen Problemen zu kämpfen. Auch deshalb ist die Liga heuer so ausgeglichen. Nur Meister Beratzhausen konnte sich absetzen.” Bei einem kleinen Spielerkader wie dem der TSG Laaber sei es halt schwer, drei oder vier Ausfälle kompensieren zu können. Beim 4:3-Sieg in Hohenfels in der Vorwoche war es wieder einmal so weit. Ex-Torjäger Christian Hörmann (u. a. Freier TuS, Tegernheim) musste mit 46 Jahren nochmals ran und erzielte gleich zwei Treffer. Der sportliche Leiter Uwe Stöbl saß mit seinen 51 Jahren ebenfalls auf der Bank. Natürlich stand auch Sven Burger selbst in der Startformation. “Wir haben mit einem Durchschnittsalter von 30,45 Jahren sogar gewonnen!”

Viel Lob übrig hat Burger für Uwe Stöbl: “Unser Mann für alles. Ohne ihn wäre die Fußballabteilung undenkbar!” In Laaber fließt kein Geld, der Kader ist knapp bestückt. Mittelfristig soll sich die TSG in der Kreisklasse halten. Ein großes Problem ist, dass kaum Jugendliche nachrücken. “In der JFG Brunnenlöwen, dazu gehören die Vereine aus Laaber, Deuerling, Endorf und Brunn, wird gute Arbeit geleistet, aber leider sind derzeit kaum Spieler mit Stammverein Laaber in der U 19”, bedauert Burger, dessen Team aktuell am Zahnfleisch daherkommt. In der Vorrunde fielen viele Spiele witterungsbedingt aus. “In vier Monaten spielten wir 13 Mal, die anderen 13 Partien haben wir nun in zwei Monaten zu absolvieren. Das geht an die Substanz”, sagt Burger.

Burger bleibt TSG-Trainer. In Fußballrente gehen wird er aller Voraussicht nach dann, wenn seine einstigen F-Jugend-Kicker Christian Trettenbach, Florian Sippl, Patrick Pöppl, Christan Spangler, Sebastian Weigert und Martin Broll in der Ersten aufhören. Bis dahin muss für Nachwuchs gesorgt werden - nur vier der 17/18 eingesetzten Spieler sind jünger als 25 Jahre.

Aufrufe: 08.5.2018, 09:00 Uhr
Von Markus SchmautzAutor