2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
F: Josephs
F: Josephs

Bundesliga-Verzicht: "Vernunft hat gesiegt"

Sportfreunde-A-Jugend bleibt trotz Meisterschaft in der Westfalenliga

Für lebhafte Diskussionen im Dunstkreis der Sportfreunde Siegen hat die Nachricht gesorgt, dass der Verein keine Lizenz für die A-Junioren-Bundesliga für die kommende Saison beantragt hat. Steffen Hardt (Sportlicher Leiter Jugend) und Frank Dalwigk (Jugendkoordinator) äußerten sich gestern im Gespräch mit FuPa Südwestfalen zu den Gründen, die zu diesem Entschluss geführt haben. „Wir haben uns diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht. Doch selbst jetzt, in der Stunde des Jubels über die Meisterschaft in der Westfalenliga, sage ich: Die Vernunft hat gesiegt. Wir sind absolut im reinen mit diesem Weg“, sagte Dalwigk und führte in erster Linie sportliche Gründe an: „Wir bilden Talente aus der Region für unsere 1. Mannschaft aus und unterstützen die Top-Talente auf dem Weg in den Profibereich. Unsere U 17 hat bis zum vorletzten Spieltag gegen den Abstieg aus der Westfalenliga gekämpft, aktuell werden drei bis sechs dieser Spieler aus Leistungsgründen nicht in die U 19 übernommen. In der U 19 verbleiben acht bis zehn Spieler des Jahrgangs 2001 mit sehr unterschiedlichem Leistungsniveau.“

Die Folge: „Wir müssten sechs bis acht externe Spieler verpflichten, um in der Bundesliga halbwegs konkurrenzfähig zu sein“, so Dalwigk. Steffen Hardt ergänzte: „Wir müssten dann aber sechs bis acht Spieler, die teilweise schon lange bei uns ausgebildet wurden, abgeben. Im Klartext bedeutet dies, dass neun bis 14 Spieler für vermutlich eine Saison Bundesliga die Sportfreunde Siegen verlassen müssten – das wollen wir einfach nicht. Auch im infrastrukturellen Bereich wäre es schwierig geworden.“ Trainer Dirk Spornhauer sieht den Verzicht mit einem weinenden Auge, aber auch mit Pragmatismus: „Trainer in der A-Junioren-Bundesliga zu sein, wäre für mich ein Riesenerlebnis und eine große Bereicherung gewesen. Auch für die Jungs wäre es eine tolle Erfahrung gewesen, Woche für Woche gegen diese namhaften Gegner zu spielen. Ich kann aber die Argumentation absolut nachvollziehen, denn wir werden es in der neuen Saison schon in der Westfalenliga in sportlicher Hinsicht schwer genug haben.“

Aufrufe: 02.6.2019, 22:00 Uhr
Frank KruppaAutor