DSC Arminia U 19: „Kaum einer hat noch an uns geglaubt!“
Jugendfußball: Durch einen starken Schlussspurt und den Siegener Aufstiegsverzicht hat Arminias U 19 im Saisonfinale die Rückkehr in die Bundesliga geschafft. Trainer Arsenije Klisuric erklärt, warum es so schwer war.
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Aufstieg? Mit dieser jungen Mannschaft? Bei diesem Rückstand in der Tabelle? Der Kreis derer, die im Spätherbst vergangenen Jahres noch auf eine Bundesligarückkehr von Arminias U 19 gewettet hätten, war extrem klein. „Kaum einer hat noch an uns geglaubt“, erinnert sich Arsenije Klisuric. Am achten Spieltag lag der heimische Profi-Nachwuchs acht Punkte hinter Spitzenreiter SV Lippstadt. Die Aussichten waren trübe. Doch der Trainer dachte nicht an Aufgabe. Und er spürte „die Rückendeckung aus der sportlichen Führung“ in Person von NLZ-Leiter Finn Holsing und Nachwuchschefcoach René Müller.
„Ich habe in Ruhe arbeiten können und immer versucht, meinen Optimismus auf die Mannschaft zu übertragen. Auch in schwierigen Situationen habe ich immer unsere Chance gesehen“, erzählt DSC-Coach Klisuric. Und sein Gefühl sollte ihn nicht trügen. Am Ende der Saison stand der ersehnte Aufstieg in die Bundesliga. Dass die Arminen dabei davon profitierten, dass Meister Sportfreunde Siegen keine Spielgenehmigung beantragt hatte, trübte die Freude nicht.
Immerhin hatte der DSC am letzten Spieltag den großen Konkurrenten und über weite Strecken der Saison in der Tabelle führenden SV Lippstadt auf Distanz halten können. Der 3:1-Erfolg beim Lippstadt-Bezwinger Eintracht Dortmund bedeute für die jungen Arminen den Aufstieg. Da hatten sich Spieler, Trainer und Betreuer die Feier auf dem Leinewebermarkt in Bielefeld redlich verdient.
Arminia hatte die jüngste Mannschaft der Liga
„Wie immer habe ich den Bulli selbst nach Hause gefahren. Das ist ein Ritual, das wir nicht ändern wollten. Nachdem wir am Stadion zunächst gegrillt hatten, sind wir alle in die Stadt gegangen“, erinnert sich Klisuric und erzählt, dass die Erleichterung und Freude bei allen spürbar gewesen sei. Klisuric räumt ein, „dass es meine bisher schwierigste Aufgabe war“. Der Druck, aufsteigen zu müssen, sei groß gewesen. Arminia habe die jüngste Mannschaft der Liga am Start gehabt, 17 von 23 Spielern kamen aus dem jüngeren Jahrgang.
„Für die Jungs war die Liga neu. Vielleicht haben einige gedacht, es würde von allein laufen, aber Erfahrung kann man durch nichts ersetzen, zumal allein schon körperlich ein Unterschied zu den älteren Spielern auszumachen ist“, versucht Klisuric, Erklärungen für die mangelnde Konstanz zu finden. Grundsätzlich habe er allerdings „nie daran gezweifelt, dass wir spielerisch besser als die anderen Klubs sind“. Auch die Einstellung seiner Spieler sei vorbildlich gewesen. „Wir haben vor der Saison keinen Strafenkatalog vereinbart. Wir haben nie über solche Sachen sprechen müssen. Die Jungs haben top mitgearbeitet und sind schnell eine homogene Truppe geworden.“
"Man sollte niemals aufgeben!"
Diese schwierige Saison werde die Spieler fußballerisch und „als Mensch weiterbringen“, so Klisuric: „Die Botschaft, die sie mitnehmen sollen, ist: Man sollte niemals aufgeben.“ Klisuric würde sich freuen, wenn seine Spieler diese Erkenntnis auch in der nächsten Saison beherzigen würden. In der Bundesliga heißt das Ziel Klassenerhalt. Die Konkurrenz aus Paderborn und Rödinghausen hat erfahren, wie schwer es ist, in der höchsten Spielklasse zu bestehen. Beide stiegen ab.
Arminia soll es anders gehen. Der ehemalige Bundesliga-Profi Oliver Kirch übernimmt die U 19 von Klisuric, die Mannschaft bleibt weitgehend zusammen. Klisuric selbst trainiert künftig die U 17, die unter Oliver Krause den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hat. Klisuric, der hauptberuflich als Coach beim DSC arbeitet, freut sich auf die Aufgabe. „Das ist kein Schritt zurück. Ohnehin geht es hier nicht um Klisuric, sondern um Arminia Bielefeld“, sagt der 38-Jährige.
Er habe die Entwicklung des 2003er-Jahrgangs schon länger verfolgt, kenne die Spieler und wolle das Unternehmen Klassenerhalt, das schon am 25. Juni mit der Vorbereitung beginnt, mit Leidenschaft angehen.