2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Erzielte die beiden Dachauer Treffer: Sebastian Brey(r.). F: Habschied
Erzielte die beiden Dachauer Treffer: Sebastian Brey(r.). F: Habschied

Breys Doppelpack reicht gegen Schwabmünchen nicht

Zu viele Ausfälle

TSV 1865 Dachau - Die Tage werden kürzer, die Verletztenliste des TSV 1865 Dachau immer länger. Als der Bayernligist von der Jahnstraße am Samstag zum zweiten Mal ausgewechselt hatte, saß nur noch ein Feldspieler neben Ersatzkeeper Toni Schröter auf der Bank der Hausherren.

Und so setzte es nach zwei Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage für die Lamotte-Elf, der TSV 1865 Dachau unterlag dem TSV Schwabmünchen mit 2:4 (1:1). Kurz vor Spielbeginn fielen auch noch Christian Lippert und Philipp Englich aus, der Verein aus der Großen Kreisstadt geht kurz vor Beginn der Winterpause buchstäblich am Stock.

Doch ausschließlich die extrem angespannte Personalsituation für die Heimpleite verantwortlich zu machen – das wäre dann doch zu einfach. 65-Boss Wolfgang Moll brachte es auf den Punkt, als er nach dem Schlusspfiff konstatierte: „Wenn man seine wenigen Torchancen vergibt und in der Abwehr solche Tragerl schlägt wie wir, dann verliert man eben.“

Drei Schlüsselszenen ebneten dem Gast aus Schwabmünchen den Weg zum Erfolg. In der 42. Minute verfehlte Florian Wolf das leere Tor, und elf Minuten später scheiterte Dominik Schäffer mit einem Kopfball aus zwei Metern. Das wäre jeweils das 2:1 für die Hausherren gewesen. Die dritte Situation spielte sich vor dem Dachauer Kasten ab: Stürmer Fabian Negele, der nach einer Stunde in der Viererkette hinten rechts agierte, verursachte mit einem dummen Foul zwölf Minuten vor dem Abpfiff einen Elfmeter, den Felix Kling zum 3:2-Führungstreffer nutzte. Wenig später machten die Gäste mit einem haltbaren Schuss aus 20 Metern alles klar.

Beide Seiten begannen verhalten, sie hatten so ihre Probleme mit dem holprigen Geläuf an der Jahnstraße. So gab es ungewöhnlich viele Stockfehler, die sich natürlich negativ auf den Spielfluss auswirkten. Die Gäste fingen sich schneller als die Hausherren, in der 6. und 15. Minute kam Schwabmünchen durch Bastian Renner und Maik Uhde zu zwei glasklaren Torchancen, die aber nicht genutzt werden konnten. Dachau fand offensiv bis dahin gar nicht statt. Erst ein Zufallstreffer des sehr starken Sebastian Brey in der 20. Minute verhalf dem TSV Dachau zur Führung. Doch diese hielt nicht lange, denn die 65-Abwehr ließ es in der 26. Minute etwas zu locker angehen. Bastian Renner bedankte sich für das zögerliche Entgegenkommen der Platzherren, er erzielte völlig freistehend per Kopf das 1:1.

In der 42. Minute folgte der eingangs erwähnte Auftritt des glücklosen Florian Wolf, der es, anstatt den Ball in das leere Tor zu schieben oder zu einem Mitspieler zu passen, mit einem Schuss aus spitzem Winkel versuchte; er traf nur das Außennetz.

Die Dachauer kamen mit Schwung aus der Kabine, sie übernahmen diesmal sofort das Kommando. Mit einer Glanzparade verhinderte Schwabmünchens Keeper Felix Thiel in der 53. Minute den Dachauer Führungstreffer, er parierte einen Kopfball aus zwei Meter von Dominik Schäffer in Weltklassemanier. Danach ging es hin und her, er gab viele Torraumszenen auf beiden Seiten. Die Gäste wirkten vor dem gegnerischen Kasten abgezockter als die Hausherren, die einfach viel zu viel liegen ließen. Die beiden besten 65-Chancen in der Schlussphase vergab Oberpechvogel Florian Wolf (72./85.).

Schwabmünchens Trainer Stefan Tutschka meinte nach dem Schlusspfiff: „Das war ein verdienter Sieg. Wir haben versucht, Fußball zu spielen und haben, bis auf 15 Minuten nach der Pause, das Spiel bestimmt. Die Dachauer haben nur mit langen Bällen agiert, wenig Fußball gespielt. Einzige Ausnahme war mein Trainerkollege Fabian Lamotte. Wir hatten auch mehr gute Torchancen als Dachau auf dem schwer zu bespielenden Boden.“

Dachaus Sportlicher Leiter Marcel Richter war natürlich enttäuscht, er meinte nach dem Spiel: „Das war ein schwieriges Spiel für uns, wir haben einfach zu viele Ausfälle. Ich weiß auch nicht, was wir verbrochen haben, dass es uns so hart trifft mit den Hiobsbotschaften. Die Situation ist einfach traurig. Der Substanzverlust ist offensichtlich, aber wir hätten trotzdem etwas holen können. Dazu hätten wir aber die guten Chancen verwerten müssen. Kompliment an die Gäste, die gut organisiert waren. Unser Abwehrverhalten war nicht so toll, aber die Platzverhältnisse waren auch dementsprechend schlecht.“

Stenogramm:

TSV 1865 Dachau - TSV Schwabmünchen 2:4 (1:1)

TSV 1865 Dachau: Maximilian Mayer, Michael Zach, Fabian Lamotte, Qendrim Beqiri, Dominik Schäffer, Florian Wolf, Sebastian Brey, Franz Hübl, Fabian Negele (85. Manuel Sangl), Jan Sostmann (65. Onur Korkmaz), Amar Cekic

TSV Schwabmünchen: Felix Thiel, Lucas Kusterer (63. Daniel Raffler), Fabio Maiolo, Gabriel Merane (89. Noah Kusterer), Bastian Renner (85. Dominik Fiedler), Michael Guggumos, Mark Wehringer, Felix Kling, Maik Uhde, Thomas Rudolph, Marcel Gollnhofer

Schiedsrichter: Martin Speckner

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 (20.) – Sebastian Brey zieht aus 20 Metern ab, der zweimal abgefälschte Ball landet flach im langen Eck. 1:1 (26.) – Bastian Renner gleicht per Kopf aus, er kommt nach einer Flanke von Maik Uhde vollkommen freistehend im Fünfer an den Ball. 1:2 (61.) – Mark Wehringer beweist ebenfalls Köpfchen, er bringt sein Team nach einer Ecke in Führung. 2:2 (63.) – Sebastian Breys zweiter Streich, er trifft aus kurzer Distanz ins Schwarze. 2:3 (78.) - Felix Kling verwandelt einen von Fabian Negele an Maik Uhde verursachten Foulelfmeter. 2:4 (84.) – Gabriel Merane zieht aus 20 Metern ab, 65-Keeper Max Mayer leistet sich einen kapitalen Fehler, als er den Ball durch die Hände ins Netz gleiten lässt.

Text: Robert Ohl

Aufrufe: 07.11.2016, 09:15 Uhr
Robert Ohl - Dachauer NachrichtenAutor